Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
die Luft.
    »Dafür war ich noch nicht reif, verstehst du? Für Clanpolitik bin ich nicht geeignet. Es gibt mehr auf der Welt als Familie und Klatsch, als Felder roden und Häuser bauen.«
    »Nämlich?«
    »Den Geheimnisvollen.« Er neigte den Kopf, und das Licht spielte auf seinen ausgeprägten Backenknochen. »Wahrscheinlich nehme ich alles zu ernst und suche immer nach Hintergründen. Ich habe nach Schönheit gesucht, Sternmuschel.«
    »Nach Schönheit gesucht.« Sie wandte den Blick ab und schaute in das kristallklare Wasser. »Ich habe im letzten Jahr soviel Häßlichkeit gesehen, daß es mir schwerfällt zu glauben, daß es noch Schönheit gibt. Außer vielleicht hier.
    »Du bist schön.«
    Sie lächelte und wagte es, seine Hand in ihre zu nehmen. Eine Weile genoß sie die Wärme dieser Berührung. »So habe ich noch nie gefühlt, bis heute … bis ich sah, wie du mich angestarrt hast. Ganz kurz sah ich mein Spiegelbild in deinen Augen und konnte alles andere vergessen, wenn auch nur für diesen Moment.«
    »Du könntest es für immer vergessen, Sternmuschel.«
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Es wäre schön, wenn ich das glauben könnte. Aber leider kann ich nicht vergessen. Da sind Männer, Krieger, die mich jagen. Die nach der Maske jagen.«
    »Du kannst hierbleiben.« Das klang so einfach.
    »Und wenn sie kommen? Irgendwann wird es sich herumsprechen, wo ich bin.«
    Seine Muskeln spannten sich, als er auf das hügelige Gelände deutete. »Ich kenne mich hier aus, Sternmuschel. Ich bin den Fährten von Hirsch und Luchs gefolgt, ich habe Puma und Fuchs gejagt. Ich kann dich verstecken und dich und Silberwasser beschützen.«
    »Das glaubst du wirklich, nicht wahr?«
    Er strich mit den Fingern liebevoll über ihre Kinnlinie. Seine Berührung ließ sie erschauern. »Ich glaube das wirklich. Und du tust es auch.«
    Die Schauer wurden zu einem Gefühl warmer Geborgenheit. »Wieso geschieht das mit mir?«
    »Was?«
    Sie lachte über sich und über seine Verwirrung. »Du bist ein gut aussehender Mann. So einen Mann wie dich habe ich noch nie kennengelernt - du bist stark, aber ohne Gewalt.« Sie betrachtete seinen Hals, sah seine goldfarbene Haut. »Dauernd kämpfe ich mit mir, wenn du in der Nähe bist.«
    Seine Hand schloß sich fester um ihre. »Warum? Mache ich dir Angst? Das will ich nicht. Wenn es etwas ist, was ich tue…«
    Sie holte tief Atem und fühlte, wie ihr Puls sich beschleunigte. »Ich weiß nicht. Ich habe noch nie einen Mann so sehr gewollt wie dich. Dann denke ich wieder, daß es möglicherweise eine Falle ist.«
    Sein Blick schweifte über das zerklüftete Land. »Ich gebe dir mein Wort, Sternmuschel, daß ich dir niemals eine Falle stellen würde, dir niemals weh tun würde. Du bist zu schön, um verletzt zu werden.
    Außerdem hat man dich schon genug verletzt.«
    Sie sah auf seine weichen, vollen Lippen. Er sah so verletzlich aus, und sie vertraute ihm. Seit sie in seinem Haus hier war, hatte er niemals versucht, Eindruck auf sie zu machen. Nicht ein einziges Mal hatte er versucht, sich ihr sexuell zu nähern. Aber wenn sie ihm nahe war, bestimmte Verlangen ihre Gedanken.
    Warum kämpfst du dagegen an?
    »Ich bin verletzt worden. Mein Mann … er hat mich sehr verletzt. Vielleicht hat er mir die Fähigkeit genommen zu lieben, Grüßt die Sonne. Vielleicht hat er mich zerstört, wie er jeden zerstört hat. Er hat mir die Angst so tief eingebrannt, daß ich vielleicht nie mehr einem Mann vertrauen kann.«
    Er schaute sie an und fragte:. »Bin ich wie dein Mann?«
    »Was redest du da! Natürlich nicht.«
    »Dann kannst du mir doch vertrauen, Sternmuschel. Hier bist du in Sicherheit. Hier gibt es nichts, was dich verletzen kann. Wenn du frei und sicher sein willst, mußt du den ersten Schritt tun. Du mußt entscheiden, was du mit deinem Lebens anfangen willst.«
    Sein Gesicht war dem ihren so nahe, und sie konnte sehen, wie sehr er sich nach ihr sehnte. Seine Hand streifte ihre Brust in einer unschuldigen Geste. Als sie mit der Hand über seine Brust fuhr, erschauerte er.
    Sie spürte ihre Erregung. Das Blut rauschte in ihren Adern, ihr Atem hatte sich beschleunigt; Wärme durchströmte ihren Körper. Er hatte die Arme um sie gelegt und sein Gesicht in ihrem Haar vergraben, süchtig nach ihrem Duft.
    Meine Entscheidung! Der Gedanke hallte wie ein Echo in ihr. Sie hatte die Grenze überschritten, sich von diesem Strom der Begierde mitreißen lassen. Sie streifte ihm das Hemd ab, wußte nicht

Weitere Kostenlose Bücher