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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Klippen?«
    »Ich habe das Haus von Wolf der Toten niedergebrannt.«
    Otter ließ vor Erstaunen einen Paddelschlag aus. »Du hast sein Haus in Brand gesteckt?«
    »Ja.«
    So wie sie das sagte, steckte sicher noch mehr dahinter. »Da war er wohl etwas ärgerlich?«
    »Ich habe seine Reaktion nicht abgewartet.«
    Perles Frösteln war jetzt Schüttelfrost geworden. »Wie geht's?« fragte er sanft. »Grüne Spinne, gib doch Perle meinen Fuchsmantel. Und dann wickelst du sie noch in eine Decke.«
    »Mir geht's gut«, versicherte sie zwar, zitterte aber noch mehr.
    »Du bist jetzt außer Gefahr.« Otter schaute angestrengt in die Nacht und lauschte den Schreien in der Ferne.
    Was sagte er da? Unsinn! Solange sie das Land der Khota nicht weit hinter sich gebracht hätten, wären sie keineswegs außer Gefahr… und wenn Wolf der Toten seine Wut stillen wollte, dann erst recht nicht.
    Sternmuschel erwachte aus glücklichen Träumen. Sie lächelte und zog ihre warmen Decken bis zum Kinn. Strahlen der Morgensonne schienen durch kleine Löcher in der Schilfwand. Grüßt die Sonne hatte ein kleines, aber gemütliches Haus. Sternmuschel reckte sich und schickte dann ihre Hand unter der Decke auf die Suche nach Grüßt die Sonne. Aber sie fühlte nur ein kaltes Lager.
    Nun ja, es war Morgen. Ein Mann mußte früh aufstehen, um den Tag zu begrüßen. Sie wußte, daß er dem Morgen immer Gebete darbrachte.
    Sie schloß die Augen und genoß die Erinnerung an die Nacht. Sie hatte ihr Lager neben dem von Grüßt die Sonne bereitet, und Langer Mann hatte dabei zugesehen, seine Augen merkwürdig kalt.
    Warum? Was brachte ihn so auf? Er war doch nicht etwa eifersüchtig?
    Silberwasser hatte ihr ein träumerisches Lächeln geschenkt, bevor sie unter ihre Decke geschlüpft war.
    Aus Rücksicht hatten sie und Grüßt die Sonne gewartet, bis alle anderen fest eingeschlafen waren, bevor sie sich umarmten. Sie blinzelte und unterdrückte ein Gähnen. Wenn sie an seine Leidenschaftlichkeit dachte, wärmte ihr die Erinnerung noch immer Leib und Seele.
    Sie hätte nie gedacht, daß ein Mann zugleich so zart und auch so stark sein könnte. Sie schlang die Arme um sich, erfüllt von einer überschwenglichen Freude.
    Ich liebe ihn! Welch eine wundervolle, schwindelerregende Liebe!
    Was aber mochte der Grund für die entsetzten Blicke von Langer Mann sein?
    Sie hörte die Vögel singen. Widerstrebend zog sie ihr Kleid an, legte sich eine Decke um die Schultern, und schlüpfte mit einer Schüssel voll Wasser aus der Tür.
    Als sie sich gewaschen hatte, ging sie zum Haus zurück. Da saß Langer Mann in der Morgensonne, mit dem Rücken an der Hauswand, und rauchte seine steinerne Kultpfeife. Sie hätte schwören können, daß er noch in seine Decken gewickelt war, als sie hinausging.
    »Guten Morgen, Langer Mann. Gut geschlafen?«
    »Das Schöne beim Altwerden ist, daß man auch schwerhörig wird.«
    Diese nette Anspielung auf die letzte Nacht stand in völligem Widerspruch zum Ausdruck seiner Augen. Dort erkannte Sternmuschel dunkle Vorahnungen und wachsende Verzweiflung. »Gehen wir ein paar Schritte, Sternmuschel?«
    Sie zögerte kurz, setzte die leere Wasserschüssel auf dem Boden ab und zog die Decke fester um sich.
    »Ich will nur meine Mokassins anziehen.«
    Sie nahmen den Pfad, der im Talgrund nach Osten führte. Überall kündigte sich schon der Frühling an.
    »Ich dachte, wir waren leise«, begann Sternmuschel ein Gespräch. »Wir wollten dich nicht stören.«
    Seine Stimme war kalt und sachlich. »Ich würde gerne glauben, daß ich dein Freund geworden bin.«
    »Das bist du.«
    »Gut. Dann weißt du also, daß ich jetzt als Freund zu dir spreche, Sternmuschel. Du glaubst, daß du ihn liebst, ist es so?«
    Sie nickte. »Er ist ein wunderbarer Mann. Er ist zärtlich und mitfühlend. Wenn er lächelt, strahlt seine reine Seele aus seinem Gesicht. Er ist der beste Mann, den ich bisher getroffen habe, makellos.«
    »Ein makelloser Mann? Aber nicht länger, glaube ich. Es ist mein Fehler. Alles mein Fehler.«
    »Was heißt das?«
    »Nichts, mein Mädchen. Laß mich nachdenken.« Mit einer Hand fuhr sich Langer Mann übers Kinn, in der anderen hielt er noch seine Pfeife. »Daran habe ich nicht gedacht, als ich euch hergebracht habe.
    Welche Frau würde so einen Jungen nicht…« Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich hab doch nur ein Versteck gesucht, das die Krieger von Wanderdrossel nicht suchen würden.«
    »Du brauchst dich nicht zu

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