Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
bissigen Hund.«
    »Wahrscheinlicher war es eine mit Nägeln beschlagene Kriegskeule mit dem Namen ›Böser Hund‹…
    oder vielleicht ›Zwergentöter‹, wovor er Angst hatte.«
    Sternmuschel wandte sich zu Bleiche Schlange um. »Von wem Grüßt die Sonne auch gezeugt worden sein mag - er war nett. Er gab mir Seelenfrieden. Ich… ich wäre bei ihm geblieben, hätte die Einsamkeit seines kleinen Tals genossen. Ich würde alles tun, um ihn wieder lächeln zu sehen, um jene einfache Unschuld zu teilen.«
    »Vielleicht habe ich ihn unterschätzt. Der Magier suchte einen weiteren Sohn, der seine Nachfolge antreten sollte, vor allem, nachdem ich ihn so enttäuscht hatte.«
    Sternmuschel blickte auf. »Ich glaube, er war eine Falle, Bleiche Schlange. Ein Köder, wie die Feder am Angelhaken, die man vor dem Maul eines Barsches baumeln läßt. Ich schnappte danach.«
    »Was geschah dann?«
    »Während ich Grüßt die Sonne liebte, sprach die Maske zu Silberwasser. Ich wollte bei ihm bleiben, aber als ich meine Tochter mit der Maske reden sah, wußte ich, daß ich fortgehen mußte.«
    Bleiche Schlange paddelte verbissen weiter. »Wenn ich es nur gewußt hätte, wäre ich nach Süden gegangen… hätte dich vor dem kleinen Dämon gerettet. Ich weiß nicht, was mit Langer Mann war. Ich kannte andere Zwerge… Sie waren nicht so verdreht wie er.«
    »Bleiche Schlange, er war nicht ganz verdreht und unheimlich. Er wußte, was zu tun war, als mein Mann sich erhängte. Mehrmals rettete er mich. Er war nicht nur schlecht.«
    »Nenne mir eine einzige Tat von ihm, die selbstlos gut war.«
    Sie sah ihn verärgert an - aber dieser Blick verzauberte ihn völlig. »Er bot meinem Vater eine sehr schöne Steintafel für das Grab meiner Mutter an. Damit erinnerte er an einen guten Dienst, den sie jemandem von einem Langschädelclan während einer Krankheit geleistet hatte. Damals war diese Gabe für meinen Vater sehr wichtig.«
    »Laß mich raten. Damals bat er um die Erlaubnis, dich zurück nach Sonnenhügel zu begleiten, stimmt das?«
    Ihre Augen blitzten lebhaft. »Glaubst du, das tat er alles aus eigennützigen Motiven?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Zum ersten Mal rettete er mir das Leben beim Blauentenclan, als Wanderdrossel mich töten wollte.«
    »Natürlich. Du warst sein sicheres Geleit nach Sonnenhügel.«
    Abgestoßen schüttelte sie den Kopf und wandte sich ab. »Wie steht es um dich, Zauberer? Hast du jemals geliebt, Bleiche Schlange?«
    »Ja, ich habe geliebt. Es war, nachdem ich mich bei der Schlange von meinem Vater getrennt hatte - bei dem Erdwall, wo die Gesellschaft ihre geheimen Geräte aufbewahrt.«
    »Auf dem Gebiet des Natternclans«, warf sie ein.
    »Ja, du kennst also den Ort. Unser letzter Kampf war erbarmungslos. Ich wußte inzwischen, wie er war, ränkeschmiedend, hinterlistig, lüstern. Ich ging nach Hause und schwor mir, daß ich nie mit ihm was zu tun haben wollte. Ich zog zu den Verwandten meiner Mutter, redete kaum, nahm ab und zu Heilungen vor. Ich war jung, und der Geist der Macht in meinem Blut war stark. Die Kunde von meinem Können breitete sich aus, und von überall her kamen die Leute zu mir.«
    Du willst das eigentlich nicht sagen. Du reißt nur den Schorf von einer nicht verheilten Wunde. Aber er mußte weiterreden.
    »Als ich sie das erste Mal sah, machte mein Herz einen großen Sprung. Sie war klein, zierlich, hatte langes schwarzes Haar, das ihr wie ein Umhang bis über die Knie hing. Und wenn sie mich ansah, glänzten ihre Augen verschmitzt. Deine vollendete Schönheit besaß sie nicht, aber sie war wie eine Puppe, die man beschützen mußte.
    Ich war hingerissen. Sie kam aus einer Gegend südlich vom Schlangenfluß. Mit ihrem Vater war sie nach Norden gereist, um Verwandte zu besuchen - und einen Mann zu finden. Die Familie meiner Mutter hatte eine hohe Stellung bei den Buntbemalten, und für ihren Vater war es eine willkommene Gelegenheit, seinen Clan mit den Buntbemalten zu verbinden.«
    »Hat sie dich geliebt?« fragte Silberwasser.
    »Am Anfang vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich war jung und nahm alles sehr ernst. Bei den Buntbemalten war ich beliebt. Ich beaufsichtigte die Familienarbeit bei der Errichtung des äußeren Vierecks der Einfriedung.«
    »Die Aufsicht übertragen zu bekommen, weist auf große Hochachtung hin«, sagte Sternmuschel.
    »Mein Vater hatte die gleiche Aufgabe, als ich ihn zuletzt sah.«
    »Ja, große Hochachtung.« Bleiche Schlange erinnerte sich daran, wie sie

Weitere Kostenlose Bücher