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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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dann wünschte er, er wäre weit weg - besonders wenn Kupferkopf die Schildpattpuppe trug. Da konnte er von einem Augenblick zum andern anfangen zu rasen, ohne Grund.
    »Was kann ich für dich tun?« fragte Brauterpel. »Soll ich diesen Biberpfote töten? Wäre ganz einfach.
    Sein Lager liegt fünfzig Schritte westlich vom Dorf entfernt. Meine Krieger können ihn umzingeln, bevor er merkt, dass wir da sind.«
    Kupferkopf schwieg eine Weile. Dann deutete er mit dem Kinn auf Schwarzer Regen. »Wie läuft ihr Spiel?«
    »Schlecht.« Brauterpel verzog den Mund vor Widerwillen. »Sie ist keine gute Spielerin. Die ganze Zeit hat sie verloren. Sie setzt schon ihren Körper ein. Wahrscheinlich wird sie in einer Zeithand das Spiel verlassen müssen, um ihre Schulden zu bezahlen, und dafür wird sie die ganze Nacht brauchen.
    Ich möchte bezweifeln, dass sie morgen noch jemand in einen Spielkreis aufnimmt.«
    »Ist ihr Sohn, der Weiße Blitzjünger, bei Muschelweiß? Hat Schwebestern davon gesprochen?«
    »Ja, der Junge kommt mit, genau wie du es geträumt hast, Geistältester.«
    Kupferkopfs Schulter wischte am Pfosten vorbei. »Und sonst niemand?«
    »Nein. Muschelweiß hat nur den Blitzjünger dabei.«
    Kupferkopfs Gesicht war ganz starr und sein Blick so kalt, dass Brauterpel am liebsten weggerannt wäre; mit aller Kraft zwang er sich, langsam zu atmen, damit sein Erschrecken nicht so offenkundig würde. Immer wenn Kupferkopf die Schildpattpuppe trug, plante er etwas Entsetzliches. Brauterpel wollte nicht darüber nachdenken, was es diesmal sein würde. Die Winterfeier für die Sonnenmutter war nur noch drei Tage entfernt. Irgendein Wahnsinnsakt könnte - Sehr ruhig sagte Kupferkopf: »Ich glaube, ich werde meine alte Freundin Schwarzer Regen begrüßen.« Er machte ein paar Schritte und hielt inne. Über die Schulter befahl er: »Hol ein paar Krieger zusammen. Sie sollen sich bereithalten.«
    »Wozu, Ältester?«
    Kupferkopf sah wieder zu Schwarzer Regen hinüber, und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Wozu es nötig sein sollte«, antwortete er.
    Brauterpel verzog das Gesicht, als Kupferkopf über die Plaza schritt. Die Leute sahen die Puppe an seinem Gürtel, hielten mitten im Schritt inne und wichen zu einem Spalier zurück, um ihm Platz zu machen. Kupferkopf schien es nicht zu beachten.
    Wildhetzer, ein langnasiger junger Mann, schrie Schwarzer Regen an: »Du gierige Hure! Wirf endlich Sie beachtete ihn nicht, hielt die Walnusswürfel an den Mund und blies ihren Geist in sie hinein; aus tiefstem Herzen betete sie, dass die Seelen der Würfel die innere Verwandtschaft zu ihr erkennen und ihr beim nächsten Wurf helfen würden. Die sechs Männer im Kreis stießen grobe Schmähungen gegen sie aus, aber sie verschloss sich vor ihnen und dachte nur an die Würfel. An die Würfel!
    Die letzten drei Würfe hatte sie gewonnen. Eine Haarnadel aus Hundeknochen, drei Muschel-Halsketten und eine schlampig gearbeitete graue Speerspitze lagen vor ihr. Wenn sie nur die Seelen der Würfel wieder anrühren könnte, dann würden sie ihr auch weiterhin helfen. Wie eine Geliebte flüsterte sie den Würfeln zu, sie wisse ja, dass sie ihnen vertrauen könne, und versprach ihnen, sie zu pflegen, zu räuchern und mit Hickoryöl einzureiben, wenn sie sie nur gewinnen ließen.
    Lasst mich gewinnen! Lasst mich gewinnen!
    Menschenmengen wälzten sich durchs Dorf. Scharenweise waren sie während der ganzen Nacht angekommen, hatten ihre Lager außerhalb des Dorfs aufgeschlagen und sich danach zur Plaza begeben. Schwarzer Regen vermutete, dass sich die Dorfbewohner seit diesem Morgen verdoppelt hatten. Gerüche von Wildfleisch-, Kaninchen- und Gänsebraten und gekochten Muscheln umfingen sie, zusammen mit dem würzigen Duft von Kiefernnadelntee und Kaktusfeigen. Männer und Frauen trugen verschiedene glänzende Muschelhalsketten, und im Vorbeigehen blitzten die fantastischen geometrischen Muster auf ihren gefärbten Gewändern leuchtend rot, tiefblau, grün und gelb auf.
    »Schwarzer Regen, um Bruder Himmels willen, wirf endlich die Würfel!« schrie Schwebestern. Sein abstoßendes, eckiges Gesicht glänzte vor Insektenfett, das sich in seinen Pockennarben gesammelt hatte. Er hatte von dem Entenbraten gegessen und seine Hände am Lendenschurz abgewischt, der jetzt mit schmutzigem Fett befleckt war.
    Wie sie ihn verabscheute!
    Die sechs Männer ihrer Gruppe schlugen mit den Fäusten auf den weißen Sand und drängten sie zur Eile. Drei

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