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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Himmel schien matt, verstreute Wolken wirkten in der Morgensonne wie zerfranst. Aber aus den Bäumen erscholl melodisches Gezwitscher, als hätte der Sturm die Vögel als Einzige in der ganzen Schöpfung unberührt gelassen.
    »Kann ich helfen?« fragte er Muschelweiß und betrachtete prüfend ihr Gesicht, um in ihren Seelen zu lesen. Er kämpfte mit sich selbst, unterdrückte seinen Hass auf Kupferkopf und die Erinnerung an das Leid, das dieser ihm zugefügt hatte, und dämpfte in sich das Verlangen nach einer Erklärung der Haltung von Muschelweiß nach dem Tod dieses schrecklichen Mannes. Sie sah traurig aus.
    »Nein«, antwortete sie.
    Muschelweiß packte die Decke, in die sie Kupferkopf eingerollt hatte, und zog seine schlanke Gestalt ins Wasser. Bevor sie hinauswatete, klemmte sie sich die zugespitzten Stecken unter den Arm. Von der stillen, grünen Oberfläche stieg leichter Dunst kreiselnd in die Höhe. Mit ihrer wohlklingenden Stimme sang sie die Totenklage.
    Tauchvogel kreuzte die Arme und kniff die Augen zusammen.
    Muschelweiß berührte Kupferkopf sehr zart. Wie war das möglich? Erinnerungen an brennende Glut und Dornen wogten durch seine Seelen. Hohläugig sahen ihn die Toten an: Purpurwinde, so jung und so schön, Blaues Echo, voller Leben und Ehrgeiz, im Gras verblutend, und so viele andere, die der Besessenheit dieses Mannes zum Opfer gefallen waren.
    Tauchvogel wandte sich ab und schluckte die aufsteigende Wut hinunter. Er musste noch ein Mittel finden, um die ätzenden Tränen in seiner Seele zurückzuhalten, um sie zusammenfließen zu lassen und irgendwohin abzuleiten, wo sie ein Leben lang verbannt blieben.
    Über der Küste hing an diesem Morgen dicker Nebel, der sich wie in Büscheln in den Baumkronen fing und über Hirschpfaden waberte.
    Es ist vorbei. Die Macht hat Vergeltung geübt, auf ihre Weise. Also, finde dich damit ab, Tauchvogel, was war, das war. Was zählt, ist nur noch das Jetzt und das Morgen.
    Er erschauerte, und die Wut verging und wurde von Hoffnung abgelöst. Er füllte seine Lungen mit der frischen Luft, die die Gerüche der nassen Erde und der Pflanzen mit sich brachte.
    Vergeltung - in der Tat. Als sie ins Dorf des Stehenden Horns gekommen waren und die Verwüstungen gesehen hatten, war er fassungslos gewesen. Die Leute schlichen mit hängendem Kopf wie geschlagene Hunde umher und suchten nach ihrer Habe, um sie zusammenzupacken, oder sie bemühten sich, neue Travois zu bauen. Hütten gab es nicht mehr.
    Die Wahrheit war ihnen stückweise zu Ohren gekommen; Leute mit glanzlosen Augen hatten darüber berichtet. Die Wasserhose, die in jener Nacht über die Küste nach Norden abzudrehen schien, hatte gewendet und ihr Dorf völlig zerstört.
    Einige Dorfbewohner hatten flüsternd die Vermutung geäußert, Kupferkopfs Geist habe sich an ihnen gerächt, weil sie nicht an ihn geglaubt hätten. Andere vermuteten, dass der Ort durch Hexenwerk verderbt und verflucht sei. Die Leute wollten nur noch fort von hier, so schnell wie möglich. Die Eile war so groß und ihre Angst so überwältigend, dass sie die Leichen ihrer Lieben einfach liegen ließen, wohin sie der Wirbelsturm geschleudert hatte.
    Muschelweiß hatte Kupferkopfs Leiche am Strand gefunden, mehrere Handbreit von der Stelle entfernt, wo er gestorben war. Er lag auf dem Rücken, die großen Augen auf den weißen Nebel gerichtet; sein Gesicht trug nun den Ausdruck heiterer Gelassenheit.
    Tauchvogel wandte sich wieder zum Teich, als die Stimme von Muschelweiß stärker wurde; ihr Totengesang vermischte sich mit dem Lied der Vögel:
    Schau jetzt nach Norden,
    auf den Weg, den die lebendigen Wasser nehmen
    zu den Wölfen im Dorf der Verwundeten Seelen.
    Hörst du sie rufen?
    Sie rufen nach dir,
    rufen nach dir … rufen nach dir …
    rufen nach dir.
    Tauchvogel erschrak über den Schmerz in ihrer Stimme.
    Muschelweiß hatte Kupferkopf in die Mitte des Teichs gezogen, und Wellenkreise markierten ihren Weg durch das stille Wasser. Langes ergrauendes Haar schwamm ihm um das schöne Gesicht, als sein Kopf unter Wasser sank. Muschelweiß drehte ihn auf die linke Seite, sein Gesicht nach Norden gerichtet, bog ihm die Knie zur Brust und stach den ersten Bestattungsstab durch die Decke, um ihn am Grund des Teichs festzumachen. Gewandt bewegte sie sich um Kupferkopf herum und steckte mit den anderen Stäben einen Ovalrahmen ab, damit er den Tunnel, der zum jenseitigen Leben führte, nicht aus den Augen verlieren würde.
    »Mögest du

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