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Vorzeitsaga 08 - Das Volk der Stille

Vorzeitsaga 08 - Das Volk der Stille

Titel: Vorzeitsaga 08 - Das Volk der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Andererseits waren die vier Clans des Volks des Rechten Wegs Gemachte Menschen. Der Schöpfer hatte sie aus Tieren »gemacht«, damit die Ersten Menschen nach ihrem Auftauchen Gesellschaft hätten. Die Clan-Namen deuteten schon auf die Herkunft ihrer Leute hin: der Bären-Clan, der Bison-Clan, der Coyote-Clan und Maisfasers Volk, der Ameisen-Clan. Des Schöpfers göttlicher Atem hatte sie wunderbarerweise in Menschen verwandelt. Doch die Ersten Menschen sahen sie als minderwertig an, weil sie einmal Tiere gewesen waren, während sie selbst immer nur Menschen waren. Außenseiter wie die Mogollon, die Hohokam und die Turmbauer im Norden waren überhaupt keine Menschen. Zwar besaßen sie menschliche Körper, aber die Leute des Rechten Wegs wußten, daß sie die Seele von Tieren hatten. Selbst die Legenden der Mogollon sagten ja, daß sie einmal als Feuerwölfe im Herzen von Vater Sonne gelebt hatten und ausgestoßen worden waren, weil sie angefangen hatten, seinen Körper anzufressen. Als sie durch die Himmel gen Osten jagten, waren ihre flammenden Körper in menschliche Gestalten verwandelt worden. Die Leute des Rechten Wegs nannten sie auch weiter Feuerhunde, denn in ihren Seelen waren sie immer noch Raubtiere, spähend und lauernd, wann sie töten konnten.
    Den Feuerhunden war nicht zu trauen. Sie dachten nicht wie Menschen.
    Maisfaser überlegte, wie die Ältesten der Gemachten Menschen in Krallenstadt zurechtkamen. Jeder Clan entsandte seine größten Anführer zu den Ersten Menschen, wo sie auch Wohnung nahmen, um ihnen zu helfen und sie in den Gesetzen der Welt zu unterweisen. Die Gemachten Menschen hatten immerhin schon sehr viel länger hier gelebt als die Ersten Menschen. Aber Maisfaser hatte gehört, daß die Ersten Menschen die Clan-Führer gewohnheitsmäßig nur wenig besser behandelten als Feuerhund-Sklaven.
    Nordlicht, der legendäre Sonnenseher, hatte den schlechtesten Ruf. Das Volk des Rechten Wegs hatte unter einer sechzehn Sommer dauernden Trockenheit gelitten, und wenn die Clans früher einmal Nordlicht um Führung gebeten hatten, so beschuldigten sie ihn nun offen der Hexerei. Die Macht, die göttliche Kraft, durchströmte alles in der Welt, vom kleinsten Löwenzahn-Samen, der über die Wüste schwebt, bis zum größten der Kometenleute. Priester und Schamanen riefen die Macht an, um ihren Völkern zu helfen, um ihnen Gesundheit und gute Ernten zu sichern und um die Wolken regnen zu lassen. Hexen und Zauberer benutzten die Macht zu eigennützigen Zwecken. Vor zwei Sommern hatte ein Händler flüsternd verraten, daß er durch Zufall in eine von Nordlichts privaten Kammern in Krallenstadt hineingeraten war. Er sagte, dort habe er Stapel feinster Decken gesehen, schöne Töpfe mit Türkis-Brocken, Jett, Malachit und Korallen sowie Körbe voll kostbarer Ara- und anderer Papageienfedern. Er hatte auch behauptet, eine Reihe menschlicher Schädel wären an der Wand angebracht. Maisfaser unterdrückte ein Zittern.
    Gute Menschen sammelten niemals Reichtümer. Was sie besaßen, teilten sie mit ihren Familien. Nur Zauberer häuften solche »Dinge« zu ihrem eigenen Vergnügen an.
    Zikade beugte sich mit ihrem gedrungenen Leib herüber und murmelte: »Glaubst du, die Ersten Menschen würden ohne uns verhungern?«
    Maisfaser zog eine Augenbraue hoch. »Denkst du an raffinierte Methoden, um Hexen umzubringen?« »Pst!« Zikade warf einen Blick über die Schulter; das Sackkleid spannte sich über ihrer flachen Brust.« Nein, ich dachte -«
    »Ja, sie würden verhungern. Wir versorgen sie mit Mais, Bohnen, Kürbissen und Dörrfleisch; das meiste bekommen sie von uns.«
    Die Gemachten Menschen betreuten jedes größere rituelle Fest in Krallenstadt und trugen Nahrungsmittel in beträchtlichen Mengen bei; sie zahlten auch die Priester, Tänzer und Sänger, die dank ihrer geistigen Macht die Götter anrufen konnten. Wenn der festliche Zyklus endete, lagerten die Gemachten Menschen das überschüssige Essen in Krallenstadt ein. Die Ersten Menschen bauten so gut wie gar nichts an; sie lebten von diesen Reserven.
    Es hatte auch niemand etwas dagegen, solange die Stimmen der Ersten Menschen zu den Göttern drangen und der Regen alles gedeihlich sprießen ließ - aber das war nun seit vielen Zyklen nicht mehr geschehen. Die Götter hatten sich offenbar von den Ersten Menschen abgewandt.
    Aber sie verzehrten immer noch die Nahrung der Gemachten Menschen.
    »Also«, sagte Zikade, »wenn wir einfach aufhören, ihnen zu essen

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