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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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abzustreifen. »Ausbrennen versiegelt die Wunde. Gift und anderes Übel darin kann dann nicht mehr entweichen.«
    Viele Hunde kehrte mit grimmiger Miene wieder zurück. Als aller Augen auf ihn gerichtet waren, sagte er: »Krebsfuß bestätigt, dass Weidenstumpf tatsächlich neben ihm gesessen hat, als auf Sonnenmuschel geschossen wurde.«
    Neuntöter blickte Weidenstumpf finster an. »Gut, Krieger, du kannst gehen. Aber ich weiß nicht…«
    »Noch nicht, Häuptling!« Jagender Falke glich jetzt dem Raubvogel, der ihr den Namen gegeben hatte. Sie schien wie gebannt auf eine Beute zu starren. »Weidenstumpf, du sagtest, du seist dort gewesen, weil der Große Tayac es dir befohlen hatte? Um die Männer aus Drei Myrten zu beobachten?«
    Er nickte und war offenbar so erleichtert, dass er alle Vorsicht vergaß. »Ja, Weroansqua. Er sagte, ich solle …«
    »Du bist erledigt!«, fauchte sie. »Du holst jetzt deine Sachen und verschwindest. In diesem Dorf hast du nichts mehr zu suchen. Ich bin die Weroansqua! Du stehst unter meinem Befehl! Schaff deinen verlausten Leib aus dieser Gemeinschaft hinaus. Jetzt, sofort! Und wenn einer meiner Krieger dich je wieder in meinem Territorium erspäht, wird er dich töten, weil du nichts weiter als Ungeziefer bist.«
    »Aber, Weroansqua, wo soll ich denn …«
    »Das ist mir gleichgültig. Vielleicht nimmt dich der Große Tayac bei sich auf, he?« Sie hob den Sassafrasstock und deutete auf den Einlass. »Und jetzt verschwinde! Sonst lass ich dir Beine und Arme brechen und dich ins Feuer werfen.«
    »Weroansqua, der Große Tayac …«
    »… ist der Grund dafür, dass du noch lebst, Junge. Wäre er nicht, würdest du in einer halben Zeithand bereits schreien und brennen.«
    Weidenstumpf richtete sich auf und ging zum Einlass, aber seine Knie zitterten, als er in die Nacht hinaustrat.
    Neuntöter kratzte an den trockenen Blutflecken auf seinen Fingernägeln. »Ich glaube, es ist gut, dass wir ihn los sind.«
    Jagender Falke schnaubte erbost. »Ein guter Jäger war er nicht.« Ihr stechender Blick richtete sich auf Neuntöter. »Er ist nicht der Einzige, dessen Ergebenheit fragwürdig geworden ist.«
    Kalte Schauer erfassten Neuntöter. Er stand auf und trat auf sie zu, um ihrem zornigen Blick zu begegnen. »Wenn du mit mir nicht mehr zufrieden bist, Weroansqua, dann kannst du mich entlassen, jederzeit!«
    Bevor die alte Frau den Mund öffnen konnte, mischte sich Jaguar ein. »Genug jetzt! Wenn sich Wut gesammelt hat, sagt man unter Umständen bittere Worte, die man nicht wirklich so meint, aber nicht mehr zurückrufen kann.« Er rappelte sich mühsam auf die Beine. »Nun kommt, ich glaube, wir sollten die Dinge jetzt zum Abschluss bringen.« Mit traurigem Blick betrachtete er Sonnenmuschel. »Wenn ich jetzt das Großhaus erreiche, dann erwartet uns dort die Wahrheit.«
    Neuntöter blickte der Weroansqua fest in die Augen und sie senkte schließlich den Blick. Leise vor sich hinmurmelnd humpelte sie zum Einlass und ging hinaus.
    Jaguar setzte sich auf die Bank an der Wand des Innenraums im Großhaus der Weroansqua, dem Herzstück des Grünstein-Clans. Hier drinnen war es heiß und stickig. Das große Feuer prasselte und knackte; Funken flogen zu den Körben, die von der Decke hingen, empor.
    »So, nun ist es so weit«, stellte Neuntöter leise fest. Er hatte seit der hitzigen Auseinandersetzung mit der Weroansqua kein Wort mehr gesagt.
    »Ja, jetzt ist es so weit.« Jaguar legte die Fingerspitzen aneinander und sah, dass Reste von Sonnenmuschels Blut immer noch daran klebten. Die Hälfte seiner Seele war ohnehin bei dem Mädchen geblieben.
    So viel Blut - und jeder Tropfen von jungen Menschen vergossen.
    Neben Neuntöter saßen Grüne Schlange und Blitzende Katze mit dem Korb. Gestreifter Bär stand neben den Matten am anderen Ende des Raumes. Fliegende Fischreuse hielt sich, nervös hin- und hergehend, in der Nähe der Tür auf, die Kriegskeule in der Hand.
    Auf der gegenüberliegenden Bank saß mit gesenktem Kopf Schwarzer Dorn. An seiner Seite befand sich Wilder Fuchs, ängstlich aus weit aufgerissenen Augen blickend. Diese Furcht war nicht grundlos; noch immer stand sein Leben auf dem Spiel. Daneben saß Kupferdonner, der die Gesichter der Anwesenden aufmerksam musterte.
    Jagender Falke starrte von ihrem Fellbedeckten Baumstumpfthron an der hinteren Wand zornig in die Runde. Der Platz zu ihrer Rechten, für Muschelkamm bestimmt, blieb leer. Sie war immer noch im Frauenhaus. Rechts

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