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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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sich die feindliche Linie entschlossen formierte.
    Hätte sein Pfeil doch das Herz von Schwarzer Dorn durchbohrt und nicht seinen Arm. Mit dem toten Weroanzi hätte er vielleicht genügend Zeit gewonnen, um einen geeigneten Fluchtweg zu finden.
    »Vorwärts!«, brüllte Schwarzer Dorn und wies auf die Krieger von Neuntöter. »Das war Neuntöters bester Schuss. Und doch stehe ich hier; ein kleiner Kratzer ist alles. Okeus hat uns seine Macht verliehen! Los! Packt sie und lasst keinen am Leben! Durch diesen Tag werdet ihr ewig leben. Noch ungeborene Generationen werden von eurer Tapferkeit singen!«
    Da brach ein mächtiger Schrei aus den Lungen der Krieger. Neuntöter schluckte schwer. Er hatte gesehen, wie die Rücken sich strafften, wie die Köpfe sich reckten und das Funkeln in den harten Augen wilder wurde. Nur ein Eingriff der Götter könnte sie jetzt noch zurücktreiben.
    »Dort kommen sie!«, rief Neuntöter, der bis zu den Bäumen zurückwich. »Zeigen wir ihnen, aus welchem Stoff wir sind, und dann kommen wir immer noch hier heraus.«
    Im Blick von Fliegende Fischreuse sah er die Wahrheit.
    »Binnen einer Zeithand sind wir überrannt und ausgelöscht bis auf den letzten Mann. Das weißt du, oder?« Fliegende Fischreuse sprach so leise, dass niemand ihn hörte.
    Neuntöter grinste grimmig. »Niemand lebt ewig.«
    »Nein. Aber ich verfluche Jagender Falke, dass sie uns zu diesem idiotischen Gang befohlen hat.«
    Über die Sandbänke hinweg schrie Schwarzer Dorn seinen tödlichen Befehl. Die geschlossene Linie seiner Krieger stieß ebenfalls einen wilden Schrei aus und stürmte vorwärts.
    Neuntöter zog einen neuen Pfeil aus dem Köcher und brüllte: »Erst schießen, wenn sie ganz nahe sind.« Er bereitete sich auf seinen Tod vor.
    Jetzt kamen sie näher, im Laufschritt. Er sah die bunten Federn in ihren Haaren. Bemalte und geschmückte Lendenschürzen schwangen bei jedem Schritt hin und her. Die Haut der Krieger glänzte vor Fett; die Körper waren mit dem Rot von Blutkraut bemalt.
    Aus den Augenwinkeln blickte er nach beiden Seiten, und der Stolz schwoll in seiner Brust; seine eigenen Krieger warteten regungslos, angespannt, doch entschlossen. Keiner von ihnen würde in diesen letzten Augenblicken davonlaufen.
    Da erschollen Schreie von vorn, und zu Neuntöters Überraschung stockte plötzlich der Angriff der Krieger von Drei Myrten, die jetzt zum Steg zurückblickten.
    Wie Fasern, die sich aus einer Schnur lösen, so löste sich die Reihe der feindlichen Krieger auf; sie blieben stehen und besprachen sich murmelnd. Die Nachricht wurde durch die Reihe weitergegeben, und schließlich blieb sogar Schwarzer Dorn zögernd stehen. Neuntöter hörte, wie er einen erstaunten Schrei ausstieß.
    »Was ist denn das?«, fragte Fliegende Fischreuse alarmiert und hielt seinen Bogen fest umklammert.
    »Ich weiß es nicht.« Neuntöter trat zwischen den Bäumen hervor und blickte nach Süden. Ein junger Krieger und ein Mädchen geleiteten einen alten Mann vom Anlegesteg den Strand hinauf.
    »Wilder Fuchs!« Der Name war selbst aus der Entfernung vernehmbar. Neuntöter reckte den Hals, den Blick starr auf sein Ziel gerichtet. Und das Mädchen war Sonnenmuschel, die treue Freundin von Wilder Fuchs. Aber wer um alles in der Welt war der alte Mann?
    Kaum hatte sich die kleine Gruppe den ersten Kriegern genähert, wichen diese vor ihnen zurück wie vor einer Klapperschlange.
    Neuntöter erstarrte, als er die Worte hörte, die von Mund zu Mund gingen. »Es ist Jaguar!« Er hob unwillkürlich die Hand zu einer Geste der Abwehr.
    »Jaguar?«, fragte Fliegende Fischreuse verwundert und trat neben Neuntöter. »Der Zauberer? Was sucht der denn hier?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Neuntöters Mund war trocken. »Aber sieh mal, wen er bei sich hat. Es ist Wilder Fuchs. Du siehst einen Zauberer, der mit einem Mörder spricht. Das ist tatsächlich empörend!«
    Fliegende Fischreuse nickte zustimmend und verzog das Gesicht, als hätte er in eine faule Pflaume gebissen.
    Jaguars Furcht vor der Begegnung mit Fremden wurde nur von der Erkenntnis übertroffen, dass er mitten in einen Kampf geraten war, und Übelkeit drohte, ihn zu überwältigen.
    Als er auf die brüllenden Krieger zuging, warf er schnell einen Blick auf seine Gefährten. Wilder Fuchs sah niedergeschlagen aus - so schuldbewusst, als hätte man ihn auf frischer Tat ertappt. Sonnenmuschel schien ruhig und gefasst, aber schließlich glaubte sie immer noch, sie habe sich mit

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