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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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trat.
    »Ja, gut möglich, aber dafür wird das Wasser unsere Spuren verwischen.«
    Eine steife Brise wehte über den mondbeschienenen See, die das Wasser kräuselte, mit weißen Schaumkronen bekränzte und Wellen ans Ufer spülte. Sperling atmete tief die feuchte, nach Fisch riechende Luft ein und warf einen skeptischen Blick hinauf in den nächtlichen Himmel. Wolkenriesen türmten sich über dem See, doch in den Zwischenräumen funkelten noch die Höfe der Nachtwanderer. »Bald bricht ein Sturm los«, meinte Sperling besorgt. »Das gefällt mir nicht, Aschenmond.« »Wir müssen trotzdem weiter. Je größer der Abstand zu Springender Dachs und seinen Kriegern wird, desto besser für uns.«
    Konzentriert lenkte Sperling seine Schritte knapp an der Wasserkante entlang, ohne ins Nasse zu treten. Sie hatten ihre dicken Wintermokassins sorgfältig über dem Feuer geräuchert, um das Leder gegen Nässe und Schnee zu schützen, doch einem längeren Marsch durch knöcheltiefes Wasser würden sie nicht stand halten.
    »Sperling, bist du sicher, dass Polterer gestern Abend zusammen mit Zaunkönig in diesem Unterschlupf war? Es könnte doch möglich sein, dass sie ihn irgendwo unterwegs versteckt hat und allein weitergelaufen ist…«
    »Ja, möglich wäre das schon, aber ich glaube es eigentlich nicht. Allerdings habe ich keinerlei Spuren bei dem Unterstand entdeckt und auch keine Hinweise, dass sich dort zwei Personen aufgehalten haben. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass er dort war.«
    »Erzähl mir, was du gesehen hast. Ihr Bündel, ja. Und, haben sie sonst noch etwas zurückgelassen?« Sperling ging um einen Findling herum und folgte dann wieder der eingeschlagenen Richtung. »Auf dem Boden lag ein Hirschlederumhang. Als wir Zaunkönig einholten, trug sie nur ein langes blaues Hemd und Leggins, deshalb nehme ich an, dass ihr der Umhang gehört. In der Glut standen zwei Töpfe. Und dann habe ich noch etwas Seltsames entdeckt: schwarze Stoff streifen, die auf den Steinen lagen.«
    »Stoffstreifen…? Wie man sie zum Verbinden einer Wunde braucht?«
    »Ja, so ähnlich sahen sie aus.«
    Aschenmond verfiel in Schweigen, fragte sich wahrscheinlich genau wie er in diesem Augenblick, wer von den beiden Kindern sich verletzt hatte. An Zaunkönigs Gesicht oder an ihren Händen hatte er zwar keine Verletzungen bemerkt, aber das musste nichts bedeuten. Sie hätte sich ebenso gut an einer Stelle unter ihrer Kleidung verletzt haben können, die man von außen nicht sah. Andererseits war sie den Hang hinuntergestürzt wie ein Falke, der eine Maus erspäht, und schien bei bester Gesundheit zu sein. Wenn diese Stoffstreifen als Verband gedient hatten, dann wohl eher für Polterer.
    Diese neue Erkenntnis musste Aschenmond unendliche Sorgen bereiten. Der kleine Junge brauchte anscheinend Hilfe, und sie wusste nicht, wo sie nach ihm suchen sollte, um ihm beistehen zu können. Der Wind wehte Sperling die weißen Haare um das eulenhafte Gesicht. Sie verfingen sich in seinen Wimpern, und er strich sie mit einer unwirschen Bewegung hinter die Ohren.
    Obgleich er die Besorgnis um Polterer nicht aus seinem Herzen zu verbannen vermochte, wusste er doch, dass es im Augenblick vordringlichere Dinge gab, die es zu überlegen galt.
    Die ganze Nacht hindurch hatte er sich über Springender Dachs den Kopf zerbrochen. Falls er Aschenmond und ihn gefangen nähme, ehe sie Polterer gefunden hatten, könnte Springender Dachs Aschenmond als Geisel nehmen, um Sperling zu zwingen, seinen Fluch von ihm zu nehmen, und sie beide anschließend solange foltern, bis sie ihm verrieten, was sie über Polterers Aufenthaltsort wussten. Und da sie nichts wussten, würde er sie irgendwann töten.
    Wenn sie aber gefasst wurden, nachdem sie Polterer gefunden hatten, würde Springender Dachs Aschenmond und den Jungen als Geiseln festhalten, bis Sperling den Fluch zurückgenommen hatte, und die beiden, wenn nötig, vor seinen Augen foltern, um ihn unter Druck zu setzen. Und sobald Springender Dachs sich frei von diesem Fluch fühlte, würde er sie trotz allem töten… Die Reihenfolge spielte keine Rolle, sie waren so oder so dem Tod geweiht, sobald er Springender Dachs von dem nicht existenten Fluch befreit hatte.
    Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma war der, dass sie gar nicht in die Gefangenschaft von Springender Dachs gerieten. Doch Sperling wurde trotzdem das unangenehme Gefühl nicht los, dass er sich auf das Schlimmste vorbereiten musste.
    Er studierte den

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