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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Angst.«
    Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. »Du hast meine Gedanken gelesen.«
    Aschenmond betrachtete seine geschlossenen Augen. »Habe ich das?«
    »Ja.« Jetzt schlug er die Augen auf und stützte den Kopf auf seine Hand. »Ich habe gerade überlegt…« Sie ließ ihm ein paar Augenblicke Zeit, um seinen begonnenen Satz zu beenden, doch als er nur gedankenverloren die Locken des Büffelfells zwischen den Fingern drehte, sagte sie: »Mir gefällt deine Überlegung schon jetzt nicht, obwohl ich nur den Tonfall deiner Stimme vernommen habe. Worum geht es?«
    »Eine praktische Überlegung.« Er sog tief die Luft in die Lungen. »Es gibt keinen Grund, dass wir uns beide an dem Kampf beteiligen. Ich …«
    »Ich bleibe an deiner Seite. Ich kann mit dem Bogen sehr gut umgehen.«
    »Das weiß ich, aber die Sache ist die, dass… nun ja…Polterer wird sich nicht im Wald verstecken wollen, ohne dass einer von uns mit ihm geht. Andererseits wird er dort sehr viel sicherer sein als hier im Dorf. Und genauso wichtig ist mir…« Er ergriff nach ihrer Hand und drückte sie an seine Brust. »Aschenmond, bitte, ich möchte dich hier nicht dabei haben.«
    »Aber du brauchst mich. Möwe sagte, jeder verfügbare Bogen wäre nützlich«
    »Ich erinnere mich sehr gut an seine Worte.« Seine Finger schlössen sich fester um ihre Hand. »Aber ich weiß auch genau, dass ich mir, wenn du neben mir stündest, unablässig Sorgen um dich machen würde und somit für Möwe keine große Hilfe wäre.«
    Als er sie ansah, konnte sie deutlich die Angst in diesen dunklen, liebevollen Augen erkennen. »Sperling, du bist kein Jüngling mehr«, wandte sie mit zitternder Stimme ein. »Dieser Kampf …« »Muss ausgefochten werden.« »Sperling - bitte … Ich will nicht, dass du stirbst.« Sein Blick wurde beinahe melancholisch. »Es macht mich sehr glücklich, diese Worte aus deinem Mund zu hören, Aschenmond, aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass meine Chancen, am Leben zu bleiben, sehr viel größer sind, wenn du dich von dieser Schlacht fern hältst. So kann ich mich ganz aufs Kämpfen konzentrieren, und du hast die Gewissheit, dass der Junge in Sicherheit ist. Du weißt so gut wie ich, dass du, wenn du den Jungen jemand anderem anvertrauen und an meiner Seite kämpfen müsstest, dir ununterbrochen Sorgen um ihn machen würdest. Du wärest ständig abgelenkt, weil du dich um Polterer und um mich zu sorgen hättest. Und ich wäre abgelenkt, weil ich mich um Polterer und um dich sorgen würde. Und Polterer würde sich um uns beide sorgen. Daher meine ich, dass es für uns alle am besten wäre, wenn du dich mit Polterer im Wald verstecken würdest.«
    Ein Windstoß fegte unter dem Vorhang hindurch in die Hütte und entfachte die Glut. Der Schein der Hochzüngelnden Flammen brachte seine Augen zum Leuchten. Er hob ihre Finger an seine Lippen und küsste sie. »Stell dir vor, du wärest Klan-Anführerin. Welchen Rat würdest du uns dann geben?« Sie verzog das Gesicht zu einer finsteren Grimasse. »Trotzdem gefällt mir das nicht.« »Aber Polterer und mir, nicht wahr?« Er reckte sich, um Polterers Blick einzufangen. Aschenmond war so in das Gespräch vertieft gewesen, dass sie gar nicht auf den Gedanken gekommen war, dass der Junge zuhören könnte.
    Polterer strich sich die Haare hinter die Ohren und setzte sich auf. Sein rundes Gesicht schimmerte rosig.
    »Wenn Großmutter mit mir in den Wald ginge, dann hätte ich keine Angst.«
    »Ich weiß, Polterer, aber…«
    Der Türvorhang lüftete sich, und Hungrige Eule steckte seinen Kopf herein. Er trug jetzt einen dunklen Elchlederumhang, und sein junges Gesicht unter der Kapuze wirkte auf einmal sehr blass. »Es ist dichter Nebel aufgezogen«, sagte er. »Unsere Späher sehen nicht einmal mehr die Hand vor Augen. Vielleicht solltet ihr aufstehen.«
    Sperling schlug die Decken zurück und erhob sich eilig. Als er sich nach seinem Bogen und dem Köcher bückte, sagte er: »Ich danke dir, Hungrige Eule. Wo sammeln sich deine Leute?« »Wir haben im Wald dort oben im Norden ein Feuer angezündet.«
    »Gut, wir werden uns gleich dort einfinden.« Hungrige Eule nickte und fügte hinzu: »Bitte, leert den Teekessel über der Glut aus. Wir werden alle Feuer im Dorf löschen.« Damit ließ er den Vorhang fallen. Seine Schritte entfernten sich rasch, und Aschenmond hörte gedämpfte Stimmen vor der Hütte. Sie legte sich den Umhang um und reichte Polterer seinen weißen Fuchsüberwurf. Er

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