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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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umklammerte er seinen Dolch. »Ja, kommt nur! Kommt her zu mir! Hier bin ich! Lasst uns dieses Spiel beenden!«
    Elchgeweih löste sich aus der Gruppe der Krieger und stellte sich vor Springender Dachs hin. Sie trug ihren schweren Büffelmantel. Die untere Hälfte des Mantels, die einst eine Borte aus grünen Falken geziert hatte, war über und über mit dem inzwischen schwarz gewordenen Blut von Blauer Rabe getränkt. Ihre Augen nagelten Springender Dachs förmlich fest, während sie ihn an der Schulter packte.
    »Hast du denn restlos den Verstand verloren?«, fauchte sie ihn an. »Oder hast du kurzerhand beschlossen, den Bewohnern des Nebelschleierdorfs durch dein Gebrüll kund zu tun, dass wir uns hier versammelt haben, um sie anzugreifen?«
    Springender Dachs blinzelte verwirrt. Die Geister waren verschwunden. Ungläubig suchte sein Blick den Himmel und das Ufer ab.
    Elchgeweih versetzte ihm mit der Faust einen derben Schlag gegen die Schulter. Die Flügel ihrer breiten, flachen Nase flatterten vor Zorn. »Bist du in der Lage, diesen Angriff zu führen, Springender Dachs? Oder möchtest du, dass ich …«
    »Ich möchte, dass du den Mund hältst, alte Frau!«
    Zischend sog er die Luft ein. Ständig entdeckte dieses Weib irgendwelche Dinge, die ihn auf dem Weg zu seinem Ziel nur aufhielten: Für niemanden sichtbare Spuren im Wald, Tagealte Feuerstellen, abgeknickte Zweige und Haare von einem weißen Fuchsfell, die ihrer Meinung nach von einem Angehörigen des Schildkrötenvolkes stammten. Alle diese Dinge beanspruchten unnötigerweise seine Aufmerksamkeit. Und sie kosteten Zeit.
    Wenn das alles vorbei war, würde er schon Mittel und Wege finden, sie los zu werden, das hatte er sich geschworen. Natürlich konnte er sie nicht einfach so töten. Nicht, wenn er seine Stellung als Kriegsführer behalten wollte. Das würden die Anführerinnen nicht billigen. Er brauchte einen guten Grund dafür. Der auf dem Bären reitet und Schildmacher hassten die Frau ebenfalls. Gemeinsam mit ihnen würde er schon etwas aushecken. Sie mussten sie des Verrats überführen. Elchgeweih fixierte ihn mit einem Blick, der ihn wie ein Schlag ins Genick traf und seine Sinne fast betäubte. »Wir befinden uns ganz in der Nähe des Dorfes«, erklärte sie. »Was jetzt, Kriegsführer?« Der auf dem Bären reitet kam lässig herangeschlendert und blieb hinter Springender Dachs stehen. Schweißperlen glitzerten auf seinem hässlichen Gesicht. Er schob die Zungenspitze durch eine seiner Zahnlücken und funkelte Elchgeweih grimmig an.
    Im Gegenzug traten jetzt Eichel und Pfauenauge vor und nahmen rechts und links von Elchgeweih Aufstellung. Kleiner Zaunkönig, deren Hände immer noch an Eichels Gürtel festgebunden waren, sank zitternd vor Erschöpfung zu Boden. Das lange schwarze Haar fiel ihr ins Gesicht.
    Der untersetzte Eichel wirkte neben Pfauenauge wie ein Gnom. Der Riese von Mann, der sie alle um eine Kopflänge überragte, zwang selbst Springender Dachs dazu, zu ihm emporzublicken. Zwei kurze Zöpfe umrahmten sein von Narben bedecktes Gesicht mit den schräg gestellten Augen. »Sie können uns nicht sehen«, flüsterte Pfauenauge, »aber sie wissen, dass wir da sind. Sollen wir den Überfall abblasen?«
    Eichel fuhr sich mit der Hand über den borstigen Haarkamm - eine Angewohnheit, die Springender Dachs immer wieder aufs Neue irritierte. »Irgendetwas stimmt hier nicht«, erklärte er. »Die Hunde hätten uns schon lange wittern und anschlagen müssen, noch vor dem…Geschrei. Wir haben sie nicht einmal bellen hören.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete ihm Elchgeweih ebenfalls mit Flüsterstimme bei. Ihre Gesichtszüge spannten sich an.
    »Kriegsführer, ich schlage vor, dass …«
    Der auf dem Bären reitet fiel ihr ins Wort. »Wir sollten ausschwärmen, Kriegsführer«, sagte er, »und das Dorf umzingeln wie beim letzten Mal.«
    »Nein«, widersprach Elchgeweih. »Wir dürfen es nicht riskieren, unsere Kampfkraft zu schwächen. Wir können nicht absehen, was uns erwartet. Wenn wir uns aufteilen …«
    »…können wir ein größeres Gebiet abdecken«, erklärte Springender Dachs. »Außerdem werden uns die geschwächten Krieger kein sonderlich hartes Gefecht liefern, alte Frau.« Er blickte den maskierten Kopf von Lahmer Hirsch an und legte die Stirn in skeptische Falten. Der Tote war in den vergangenen drei, vier Hand Zeit merkwürdig schweigsam gewesen. Die Krähenmaske schimmerte feucht in dem diffusen Licht. »Ich denke, wir sollten

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