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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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ihn resigniert.
    Seit drei Nächten sprachen unsichtbare Stimmen zu ihm, die aus dem Nichts zu kommen schienen. Einmal hatte er seine Großmutter seinen Namen rufen hören, wieder und immer wieder, und war der Stimme durch die Wälder gefolgt. Und als ihm einige Zeit später klar wurde, dass sie schon seit mehr als zehn Wintern tot war, hatte ihn Panik erfasst.
    Ein eisiger Wind fuhr durch die Eichen und Ahornbäume und peitschte ihm das schwarze Haar ins Gesicht. Feuerrabe versuchte mit letzter Kraft, sich auf den Beinen zu halten.
    »Beeil dich«, schrie das Kind. »Ich bin hier]«
    »Wer bist du?«
    Der Schnee fegte über den Waldweg, verwirbelte in den Biegungen und bauschte sich an den Rändern zu bizarren Verwehungen. Mit zusammengebissen Zähnen humpelte Feuerrabe weiter. Der Schmerz in seinem Bein fraß sich pochend durch seinen ganzen Körper. Er hätte alles darum gegeben, sich hinzusetzen und eine Weile auszuruhen, fürchtete aber, später nicht mehr aufstehen zu können. »Hier entlang! Hier bin ich!«
    Seine stolpernden Schritte tappten über eine vereiste Pfütze, seine Füße fanden keinen Halt, rutschten unter ihm weg. Ein heiserer Schrei brach aus seiner Kehle hervor, als er auf dem hart gefrorenen Boden aufschlug. Mit letzter Kraft kämpften seine Lungen um jeden Atemzug, hilflose Tränen brannten ihm in den Augen.
    »Ehrwürdige Ahnen«, wisperte er keuchend. Mühsam rappelte er sich zu einer sitzenden Position auf und geriet ins Taumeln, als Himmel, Bäume und Boden um ihn herumwirbelten.
    »Komm ,sei nicht so träge! Ich bin hier! So komm doch endlich!«
    Keine sieben Schritte von ihm entfernt sah er etwas Dunkles auf dem Pfad stehen. Er rieb sich die Augen. Es sah aus wie… ein Junge. Eines der Buntfelsen-Kinder vielleicht?
    »Kenne ich dich, Junge?« brüllte Feuerrabe der Gestalt entgegen. »Bist du dem Massaker im Buntfelsendorf entronnen? Komm her! Ich brauche Hilfe!«
    Das Kind rührte sich nicht. Feuerrabe krallte die Finger in den gefrorenen Boden und zog sich vorwärts. Schnee häufte sich vor ihm auf, der seine bloßen Hände erstarren ließ und an seinem Lederhemd haften blieb.
    Der Junge hüpfte davon.
    »Warte … So warte doch, Junge! Ich brauche Hilfe! Hörst du mich? Hol jemanden her, der mir hilft!« So laut er es vermochte, setzte er hinzu: »Bei der Seele von Fallende Frau, ich bin verwundet!« Die Erscheinung verflüchtigte sich in einem kreiselnden Schneewirbel.
    Feuerrabe ließ den Kopf in die Hände sinken. Wie gerne hätte er sich der Kälte und der Erschöpfung überlassen. Wenn er doch nur einen einzigen Tag ausruhen könnte. Dann würde die Schwellung vielleicht etwas zurückgehen. Schnee knirschte.
    »Wer ist das wohl?« fragte eine Frauenstimme. »Weiß ich nicht, Narzisse«, antwortete ein Mann. »Aber ich erkenne die Symbole an seiner Kleidung. Er ist einer aus dem Buntfelsen-Dorf.« Feuerrabe hob den Kopf.
    Die junge Frau hatte er noch nie gesehen, aber den alten Mann kannte er. Schulterlanges weißes Haar umrahmte das zerfurchte Gesicht, das von breiten Wangenknochen und einer gebogenen Adlernase beherrscht wurde. Ein Paar intensiv blickende Augen fixierten Feuerrabe.
    »Silberner Sperling? Das bist du doch… oder?« Der alte Mann kniete sich nieder und nickte schweigend. Dann sagte er: »Ja, das bin ich. Und wer bist du?«
    »Oh, ehrwürdige Ahnen.« Tränen erstickten seine Stimme. »Silberner Sperling, mich schickt Lahmer Hirsch … Um dir auszurichten, dass du Recht gehabt hast. Springender Dachs hat das FalschgesichtKind geraubt.« Mit letzter Kraft streckte er ihm die Hand entgegen, die der alte Mann kraftvoll mit seiner umschloss. »Lahmer Hirsch ist tot. Genau, wie du es geträumt hast. Er ist tot!« Die Finger des alten Mannes griffen fester zu. »Wann ist das passiert?«
    »Ich - ich weiß nichts Genaues. Ich …«
    »Wie heißt du, Krieger?«
    »Feuerrabe«, brachte er noch heraus, dann verließ ihn seine Kraft. Er wälzte sich herum, vergrub das Gesicht im Schnee und heulte wie ein Kind.
    Eine warme Hand fasste ihn an der Schulter und rollte ihn auf den Rücken; dann wischten ihm behutsame Finger den Schnee aus dem Gesicht. »Du bist jetzt in Sicherheit, Feuerrabe«, sagte Silberner Sperling mit fester, Zuversicht spendender Stimme. »Wenn irgendjemand dir Böses will, dann muss er zuerst mit mir fertig werden.«
    Blauer Rabe hörte, dass Zaunkönig das Versammlungshaus betrat, heftig schnaufend, als sei sie gerannt, aber er drehte sich nicht um.
    Er

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