Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vox

Vox

Titel: Vox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baker
Vom Netzwerk:
sogar völlig perplex die Arme von sich und sagte: ‹Wie, heute kein Sternchen?› Sie wußte, daß ich ihre Arme liebte. Ich versuchte, sie dazu zu bringen, mir immer am Tag nach jeder Nacht, in der sie masturbiert und dabei an Lee gedacht hatte, ein Memo mit einem Pfund-Zeichen darauf zu schicken, aber sie tat es nie. Eines Abends machte ich Überstunden, und ich bekam das Bedürfnis, mir einen runterzuholen. Das Haus war total verlassen, es war ein Ferienwochenende. Ich ging an der Tür der Frau vorbei, sie hieß Emily, und es war, als ginge ich an einer riesigen Vulva vorbei, so groß, daß ein Schreibtisch darin stand, und ich fand, daß ich eigentlich eine Fotokopie meines Pimmels machen könnte, oder besser gleich zwei, eine vor dem Kommen und eine danach, und ihr beide zusammen mit einem Sternchen-Memo auf den Schreibtisch legen.»
    «Was wolltest du damit erreichen?»
    «Na ja, ich hatte großes Interesse daran, daß sie meinen Schwanz sah, aber natürlich hätte ich ihn nie einfach so vor ihr rausgeholt, ich brauchte einen… Distanzschritt, so daß, ho ho ho, wir sind hier ja zivilisierte Erwachsene, alles zu Papier gebracht ist. Jedenfalls ist es schwieriger, seinen Schwanz zu kopieren, als man meint. Ich weiß, in Büros passiert das ständig, aber bei mir erwies es sich als ein ziemliches Unterfangen. Wenn ich vielleicht eine Art Grätschstütz hätte machen können wie dein Malerfreund auf deinem… Rücken, dann wäre es leicht gewesen, aber erst mal mußte ich ja etwas Erektionsähnliches zustande bringen, und das vor dem Kopierer in einem verlassenen Büro an einem Ferientag, ich mußte daran denken, wie sie am Montag die Kopie meines Schwanzes sehen würde, ich mußte daran denken, was ihr erster Gedanke wäre, Gott, ist das ein Spinner, und wie sie dann zwanghaft auf das spezifische Bild meines Schwanzes starren müßte, Mannomann, um es dann in einem geheimen Hängeordner abzuheften, wo sie meine ganzen Sternchen-Memos abgeheftet hatte, und wie sie eines Abends, wenn sie Überstunden machte, mit ihren langen Armen in das Schubfach greifen, den Sternchenordner rausholen und die Seiten durchblättern würde, Sternchen um Sternchen, bis sie zu meinem Schwanz käme. Er wurde also steif, die erste Hürde war genommen. Dann mußte ich ihn auf die Scheibe legen, aber so, wie dieser Kopierer konstruiert ist – ich kann diesen Kopierer übrigens nicht leiden, die Firma ist zu schäbig, um ein anständiges Kopiererfabrikat zu leasen – so, wie er konstruiert ist, muß man ein normales DIN-A4-Papier quer auf die Mitte der Scheibe zwischen zwei Markierungen legen, du weißt, wie das geht, ja?»
    «Ja.»
    «Das Problem ist also, daß nur ein kleines Scheibchen meiner Schwanzspitze es in das Feld für eine normale DIN-A4-Kopie schaffte. Es gab mehrere Möglichkeiten, die Maschine zu besteigen, aber das kam mir lächerlich vor. Schließlich machte ich eine siebzigprozentige Verkleinerung meines Pimmels, weil der größte Verkleinerungsrahmen die gesamte Fläche der Scheibe einnahm, die mein Pimmel erreichte, wodurch ich dann etwas zuwege brachte, das entfernt obszön wirkte, auch wenn der Gesamtmaßstab verkleinert war. Es sah aus wie eine kleine Hütte, auf halber Höhe am rechten Blattrand. Ich schrieb 70%IGE VERKLEINERUNG auf die Kopie. Aber meinen Vorsatz, mir hastig einen runterzuholen und dann die zweite Kopie zu machen, mußte ich natürlich fallenlassen, denn mein Pimmel hätte in schlaffem Zustand nicht mal ansatzweise über den Plastikstreifen zwischen mir und dem Anfang der Scheibe gereicht. Doch inzwischen war ich wie besessen von der Vorstellung, etwas für diese Frau zu machen, das wenigstens im Ansatz etwas Spielerisches hatte, so daß sie sich sagen konnte: Alles nur Spaß, alles nur Spaß, und das dennoch mit aller Macht die Vorstellung rüberbrachte, daß ich an dem Wochenende allein im Büro gewesen war, eine riesige Erektion gehabt und an sie gedacht hatte. Wie vermittle ich ihr nun dieses Gefühl? Etwa auf das Sternchen-Memo kommen ? Das kam mir grob vor. Findest du, das wäre zu weit gegangen?»
    «Ich glaube, ja.»
    «Fand ich auch. Statt dessen machte ich also – erinnerst du dich, wie du im Kindergarten deine Hände nachgezeichnet hast? Man legte die Hand ruhig auf das Papier und malte um jeden Finger herum, und die ganzen kleinen Konturen deiner Fingergelenke wurden erfaßt, und das tat man ein paarmal, und jedesmal war der Bleistift in einem etwas anderen Winkel, man bekam also so

Weitere Kostenlose Bücher