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Vox

Vox

Titel: Vox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baker
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ich es mir dann meistens noch mal in der Dusche, aber nicht vorher.»
    «Verstehe. Na, dann halte das Handtuch nur griffbereit. Mir ist es recht, wenn es lang dauert.»
    «Schön. Wo waren wir stehengeblieben?»
    «Du wolltest mir gerade erzählen, was genau du im Kopf hattest, als du gestern abend unter der Dusche gekommen bist.»
    «Also gut, aber meinst du die Vorstellung, auf die ich gekommen bin, oder meinst du die Vorstellung, die ich im Kopf hatte, als ich gekommen bin?»
    «Ich – weiß nicht.»
    «Das ist nämlich ein großer Unterschied», sagte sie. «Die Bilder, die ich in dem Moment habe, wenn ich komme, das sind Sachen wie, ich weiß auch nicht, Elefantenrobben, die auf Felsen dösen, ein Karussellständer mit Grußkarten, ein Gemälde, das fest in Segeltuch eingewickelt ist, Verandamöbel – mein Gehirn dreht so ab, daß sich unmöglich voraussagen läßt, was für Wunderlichkeiten da sind, wenn die Blitzlichter alle angehen. Es sind fast nie sexuelle Bilder. Aber du meinst das davor, kurz bevor’s losgeht, ja?»
    «Ja, vermutlich.»
    «Ich glaube, gestern waren es zwei miteinander verbundene Vorstellungen. Es ist mir peinlich.»
    «Es ist dir peinlich, nachdem du mir von einer Dreifachschwanzorgie erzählt hast?»
    «Aber da ist doch nichts dabei, das ist doch bloß ein Bild. Das, worauf ich gekommen bin, das hab ich gewissermaßen nachgemacht, indirekt.»
    «Ich hab dir doch erzählt, daß ich den Liebesroman gekauft habe, oder?» sagte er. «Ich hab dir sogar erzählt, daß ich auf dem Dach meines Wagens obszöne Fingerspiele gemacht habe. Ich habe mich entblößt!»
    «Sag mir, wie du erigiert aussiehst.»
    «Du meinst, aus dem Gedächtnis?»
    «Nein.»
    «Du meinst, meinen Bademantel und so weiter ausziehen?»
    «Ja.»
    Eine Pause trat ein.
    «Hmm. Ähm. Was soll ich dir da sagen?»
    «Ist er steif?»
    «Ja.»
    «War er schon steif, oder hast du ihn gerade steif gemacht?»
    «Er war ein bißchen steif, und ich hab ihn gerade noch ein bißchen steifer gemacht.»
    «Erzähl mir davon. Schau ihn an und erzähl mir davon.»
    «Tja, wie soll ich sagen. Ich weiß auch nicht. Hach.»
    «Streichelst du ihn?»
    «Ich – ehrlich?»
    «Ja.»
    «Ich kneife das Finnhäutchen da unten mit den Fingern meiner rechten Hand, und mit der linken walke ich nervös meine Eier.»
    «Streichle ihn jetzt, langsam», sagte sie.
    «In Ordnung. Mein Gott, immer wenn ich dran ziehe, ballt sich der Muskel. Das hat er natürlich schon immer getan, aber jetzt, wo du sagst, ich soll ihn anschauen, erscheint mir das als das Bemerkenswerteste, dieses Ballen.»
    «Mach schneller.»
    «Aber nur kurz, ja?»
    «Ja, noch keine Spontanverbrennung.»
    «Ja. Ieee, das ist aber ziemlich gut.»
    «Ich kann deiner Stimme anhören, daß du schrummelst, du Schlimmer.»
    «Schlimm, schlimm. Ich will aber noch nicht kommen. Ich hör wieder auf.»
    «Vernünftig.»
    «Komisch», sagte er. «Als ich es schnell gemacht habe, hab ich mir was vorgestellt, das ich mir schon seit Jahren vorstelle und das mir trotzdem nie aufgefallen ist. Ich hab mir was Unmögliches vorgestellt – ich dachte, wenn ich zu nahe ans Kommen komme, dann könnte ich einfach irgendwie das Bein beugen und es so verdrehen, daß ich meinen Schwanz in die Kniebeuge klemmen und ihn wie eine Nuß in einem Nußknacker pressen könnte, bis er nicht mehr kommen will.»
    «Du bist schon ein komischer Typ», sagte sie. «Aber es hat Spaß gemacht, bei dir kurz mal die Herrin zu spielen.»
    «Ha! Und furchterregend war es auch. Am Telefon gelten andere Regeln. Willst du wissen, was genau ich dachte, als du mich gebeten hast, dir von meinem Schwanz zu – Zitat ‹erzählen›? Nachdem die Erregung und das Entsetzen vorüber waren?»
    «Was?»
    «Vor einiger Zeit war ich mal in eine Frau von der Arbeit verknallt», sagte er. «Sie hatte schöne lange Arme, auf die sie sehr stolz war. Ich glaube, sie besaß kein einziges langärmliges Kleid. Sie hatte so eine aussichtslose Schwäche für einen Mann namens Lee, ein selbstgefälliger koketter verheirateter Typ, den ich persönlich nicht ausstehen konnte. Die Frau wußte, daß ich in sie verknallt war, ich schickte ihr sogar immer am Tag nach jeder Nacht, in der ich masturbiert und dabei hauptsächlich an sie gedacht hatte, ein Memo mit einem Sternchen mitten auf der Seite. Ich weiß nicht, ob sie das nett fand oder nicht. Im großen und ganzen fand sie es wohl ganz gut. Ich meinte es ja auch selber nicht ganz ernst. Einmal streckte sie

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