Voyager 018 - Seven of Nine
Seven of Nine zu zerstören, sind
gescheitert. Sie hat ihre Erinnerungen zurückgewonnen, auch
die an Ihre telepathischen Fähigkeiten. Sie wird bald hier sein,
mit angepassten Borg-Implantaten. Mich können Sie täuschen,
aber Seven lässt sich von Ihnen ebenso wenig manipulieren wie
der Doktor.«
Damit war Tamaak der Wind aus den Segeln genommen. Er
schien regelrecht zu schrumpfen, und der Kaffeeduft
verflüchtigte sich. »Bitte glauben Sie mir, Captain: Ich bedauere
sehr, dass wir Sie belügen mussten.«
»Warum, Tamaak? Seven hat eine Idee, aber ich möchte es
gern von Ihnen hören.«
»Unser Ziel ist Lhiaari. Wir wussten, dass die Ku hinter uns
her waren. Wir brauchten Schutz. Nur eins ist uns jetzt noch
geblieben.«
»Was?«
Tamaak hob den Blick, und Janeway spürte, wie ihr Herz
schneller schlug, als sie Zorn und Schmerz in den großen
braunen Augen des Skedaners sah. »Rache, Captain. Rache. Sie
haben mir von der Vereinten Föderation der Planeten erzählt.
Mir brach es fast das Herz, von einer solchen Loyalität zwischen
so unterschiedlichen Welten zu erfahren. In jedem Jahr haben
wir dem Imperator Tribut bezahlt. Wir schickten Telepathen, um
bestimmte Aufgaben für ihn zu erfüllen, obwohl unsere
Gesandten bei anderen Völkern des Reiches auf Ablehnung und
sogar Hass stießen. Wir erfüllten immer unsere Pflicht, und als
wir erfuhren, dass sich die Borg unserem schutzlosen Planeten
näherten… Da vertrauten wir auf die Hilfe des Imperators. Oh,
Worte genügen nicht. Bitte erlauben Sie mir… «
Er beugte sich vor, aber Janeway fühlte sich von jäher Furcht
erfasst. Sie wollte nicht zulassen, dass Tamaak erneut ihr
Bewusstsein manipulierte. Ein gebranntes Kind scheut das
Feuer.
»Nein«, sagte sie. »Wir kommunizieren mit Worten. Finden
Sie die richtigen.«
»Wie Sie wünschen. Obwohl die Übertragung von Gedanken
ein weitaus besseres Kommunikationsmittel darstellt. Sie
kennen die Borg, Captain. Man versprach uns fünfhundert
Kriegsschiffe, und selbst die Borg hätten es sich zweimal
überlegt, eine so gewaltige Streitmacht anzugreifen. Aber sie
traf nie ein. Die Borg griffen unseren Heimatplaneten an,
assimilierten Millionen, hinterließen große Löcher in der Welt
und stahlen unsere Technik. Meine Partnerin und meine
Kinder… Sie sind entweder tot oder dienen dem Kollektiv mit
ihren geistigen Fähigkeiten. So etwas ist monströs, Captain.
Aber schlimmer als die Borg, die nie von sich behaupteten,
etwas anderes als Ungeheuer zu sein, war der Imperator. Er
schwor, uns zu schützen, und wurde dann zum Inbegriff der
Feigheit.«
»Tamaak… «, sagte Janeway sanft.
»Das ist noch nicht alles. Vielleicht wollte er einen Kampf
vermeiden, um die Aufmerksamkeit des Feindes nicht auf die
Zentralwelt Lhiaari zu richten. Ein solches Verhalten wäre
verständlich, und ich könnte es nicht verurteilen. Aber nach der
Verwüstung unserer Heimatwelt durch die Borg traf noch immer
keine Hilfe ein. Später erfuhren wir, was Beytek über uns
verbreiten ließ: Er teilte den Bürgern des Reiches mit, unser
Planet sei von einer Seuche heimgesucht worden. Niemand
sollte sich unserer Welt nähern. Alle Kontakte mit Skeda und
den Skedanern wurden verboten. Und dann schickte der
Imperator die Ku mit dem Auftrag, das zu beenden, was die
Borg begonnen hatten. Er wollte nicht, dass die anderen Welten
des Reiches von seinem Verrat erfuhren. Deshalb trachtete er
danach, uns für immer zum Schweigen zu bringen.«
Janeway nahm keinen besonderen Geruch war. Vielleicht log
Tamaak, aber seine Schilderungen des versuchten Völkermords
klangen wahr. Sie blieb stumm, und ihr Gesicht zeigte
Mitgefühl.
»Wir flohen. Nur eine Gruppe konnte entkommen - meine
Begleiter und ich. Seit damals sind wir auf der Flucht. Einst gab
es einen strengen ethischen Kodex, der die Verwendung unserer
Telepathie anderen Spezies gegenüber regelte, aber die
Umstände zwangen uns, dagegen zu verstoßen. Wir müssen
nach Lhiaari, um die erbärmliche Feigheit jenes Geschöpfs
aufzudecken, das über neunzig Welten herrscht. Alle sollen
wissen, was Beytek uns antat!«
»Ich glaube Ihnen«, sagte Janeway. »Und wenn wir Lhiaari
erreichen, werde ich mit dem Imperator und seinen Beratern
über Entschädigung reden. Wir legen den gleichen Wert auf
Gerechtigkeit wie Sie, aber dabei lehnen wir Gewalt ab.«
Tamaak schüttelte den Kopf. »Entschädigung allein genügt
nicht. Beytek muss bestraft
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