Voyager 018 - Seven of Nine
werden, Captain! Sie sehen
bestimmt ein, dass das notwendig ist! Bitte sagen Sie, dass Sie
mich verstehen!«
»Ja, ich verstehe Sie«, bestätigte Janeway. »Und Sie haben
meine volle Anteilnahme. Aber ich kann es nicht gutheißen,
wenn Sie Gewalt anwenden wollen. Angesichts ihrer
ausgeprägten bürokratischen Neigungen haben die Lhiaari
bestimmt ein komplexes Rechtssystem, das es gestattet,
Verbrechen zu ahnden. Wenn sich der Imperator all das
zuschulden kommen ließ, was Sie behaupten… Dann klagen wir
ihn bei der Iora an und sorgen dafür, dass vor einem
lhiaarianischen Gericht gegen ihn verhandelt wird.«
»Er soll vor Gericht gestellt werden?« Tamaak sprang auf. »Er
ist ein Gott, Captain! Einen Gott kann man nicht vor Gericht
stellen! Aber man kann ihn vernichten, und genau das haben wir
vor. Helfen Sie uns, ich bitte Sie. Oder versprechen Sie
wenigstens, sich nicht einzumischen.«
»Krankenstation an Janeway.«
»Ich höre.«
»Sevens Implantate sind rejustiert. Sie hat die skedanische
Waffe geortet.«
18
Seven of Nine schritt durch den Korridor. In der einen Hand
hielt sie einen Phaser, den sie Janeways Anweisungen gemäß
auf Betäubung justiert hatte. Sie ging mit hoch erhobenem Kopf
und war ganz auf die gegenwärtige Aufgabe konzentriert. Hinter
ihr flogen achtzehn schwarze Vögel, ein recht großer
Schwarm…
Eine ziemliche Unfreundlichkeit…
Die Präsenz der Raben bedeutete vermutlich, dass es in Sevens
Unterbewusstsein noch immer ungelöste Probleme gab. Aber
zum ersten Mal seit der Begegnung mit den Skedanern fühlte sie
sich wieder wie sie selbst. Nach der Rejustierung ihrer
Implantate konnten die Fremden sie nicht mehr dazu
veranlassen, Dinge zu sehen und zu riechen, die überhaupt nicht
existierten.
Voller Empörung dachte Seven an die Manipulationen ihres
Bewusstseins. Sie erinnerte sich an das Gefühl des scharfen
Steinsplitters auf der weichen Haut ihres Handgelenks und
schauderte. Wenn die Vögel sie nicht abgelenkt hätten…
Und Annika… Zum Glück hatte sie sich nicht so leicht
beeinflussen lassen wie Seven of Nine.
Nun, jetzt spielten diese Dinge keine Rolle mehr. Wichtig war
vor allem: Sie, Seven of Nine, hatte wieder vollständige
Kontrolle über sich.
Es… fühlte sich gut an.
Die beiden von Janeway vor dem Frachtraum Eins postierten
Sicherheitswächter nickten, als sich Seven näherte.
»Der Captain hat Ihnen die Situation erklärt, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigte Ramirez. Dünne Falten zeigten sich in seiner
Stirn, und Seven stellte einen beschleunigten Atemrhythmus
fest, der auf Zorn hinwies.
»Gehören Sie zu den Opfern der Skedaner?«
Er wich ihrem durchdringenden Blick aus. »Ich bin an der
Durchsuchung des Gepäcks beteiligt gewesen. Wie auch immer
die Waffe beschaffen sein mag – bestimmt habe ich sie gesehen,
ohne sie zu erkennen.«
»Machen Sie sich keine Vorwürfe. Sie wussten nichts von den
telepathischen Fähigkeiten der Skedaner. Und selbst wenn Ihnen
das bekannt gewesen wäre: Aufgrund der geistigen
Manipulation konnten sie nur die Dinge sehen, die Sie sehen
sollten.«
Ramirez verlagerte das Gewicht vom einen Bein aufs andere.
»Trotzdem… «
»Es ist ineffizient und unlogisch, dort Schuld zu empfinden,
wo es keine gibt«, sagte Seven forsch und kam dem
Sicherheitswächter zuvor. »Nun, ich bin jetzt vor telepathischen
Angriffen geschützt. Sind Ihre Waffen auf Betäubung justiert?«
»Natürlich«, erwiderte Ramirez.
»Gut. Dann wird kein dauerhafter Schaden angerichtet, wenn
die Skedaner Sie dazu bringen, auf sich selbst zu schießen.«
Sie schenkte den verdutzten Blicken der beiden
Sicherheitswächter keine Beachtung und betrat den Frachtraum.
Tamaak Vriis war noch immer bei Janeway, aber die übrigen
Skedaner wandten sich ihr neugierig zu. Seven bemerkte, wie
einige von ihnen reagierten, als sie die Besucherin als jene Frau
erkannten, die sie während der letzten Tage gequält hatten.
»Jeder Versuch, meine Gedanken zu kontrollieren, ist zum
Scheitern verurteilt«, sagte Seven. »Ich verfüge wieder über alle
Erinnerungen, und meine Implantate sind rejustiert. Ich schlage
vor, Sie geben auf und händigen mir Ihre Waffe aus.«
Die Skedaner wechselten Blicke. Einer von ihnen, Imraak, trat
vor. »Was meinen Sie?«, fragte er und gab sich unschuldig.
»Es ist dumm, auch weiterhin zu versuchen, einen falschen
Eindruck zu erwecken«, sagte Seven scharf. »Wenn Sie nicht
kooperieren,
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