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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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um Ringe, Rosen und das Fallen ging.
    Es waren keine wichtigen Dinge, aber es handelte sich doch um
    sehr deutliche und reale Reminiszenzen.
    Sie beschrieb dem Doktor jedes einzelne Bild. Er nickte,
    zeichnete die Informationen auf und seufzte schließlich. »Das
    genügt fürs erste. Wie fühlen Sie sich?«
    »Ein wenig müde.«
    »Das ist normal. Seven… Ich möchte Sie etwas fragen.« Mit
    einem Nicken forderte sie ihn auf fortzufahren. »Haben Sie
    Skedaner assimiliert? Nicht Sie persönlich, aber… «
    »Ja. Und ich war dabei zugegen. Ich verfüge über die
    Erinnerungen einer gewissen Rhiv, Spezies 4774.
    Eigenbezeichnung: Skedaner. Ein Volk von Telepathen,
    ausgestattet mit einem schützenden Knochenwulst, der sich über
    den Schädel erstreckt und am Rückgrat entlangreicht. Nicht
    aggressiv. Leisteten minimalen Widerstand. Die jungen
    Exemplare werden ineffizient ernährt… «
    »Telepathen? Das wäre eine Erklärung. Bei den skedanischen
    Kindern habe ich messbare Emissionen mentaler Energie
    festgestellt, und ihr Gehirn weist ein zusätzliches Organ auf.
    Tamaak sprach in diesem Zusammenhang von einer Spezies-
    Anomalie. Ich frage mich, warum er uns verschwieg, dass die
    Skedaner Telepathen sind.«
    Seven suchte in Rhivs Erinnerungen. »In ihrer Vergangenheit
    sind sie bei Nichttelepathen oft auf Furcht gestoßen. Sie scheuen
    davor zurück, anderen Personen ihren Willen aufzuzwingen. Es
    existiert ein umfangreicher ethischer Kodex in Hinsicht auf die
    geistigen Kontakte mit Repräsentanten anderer Völker.
    Unterteilt ist er in achtundvierzig… «
    »Das genügt, Seven. Danke. Kommen Sie in vierundzwanzig
    Stunden wieder; dann setzen wir die Arbeit fort. Informieren Sie
    mich sofort, wenn in der Zwischenzeit irgendetwas
    Ungewöhnliches passiert.«
    »Kann ich den Dienst wieder aufnehmen?«
    »Nein. Nach diesen Untersuchungen denken Sie nicht so klar
    wie sonst. Ich schlage vor, Sie kehren zu Ihrem Alkoven zurück
    und regenerieren sich.«
    »Dort habe ich die letzten Stunden verbracht. Ich möchte
    arbeiten.«
    »Dann suchen Sie Ihren Posten in der astrometrischen
    Abteilung auf. Dort können Sie kaum Schaden anrichten.«
    Seven stand vor ihrer Konsole, gab Daten ein und beobachtete,
    wie der Computer die Darstellungen entsprechend veränderte.
    Normalerweise fand sie Gefallen und Interesse an den von ihr
    geschaffenen komplexen stellaren Karten. Doch diesmal brachte
    ihre Arbeit keine Zufriedenheit.
    Immer wieder glitten ihre Gedanken fort. Sie dachte an Keela
    und Rhiv – an Rhiv, die Partnerin von Tamaak Vriis, der sich an
    Bord der Voyager befand. Das mochte der Grund sein, warum sie Kontakte mit den Skedanern vermieden hatte.
    Die Vögel waren ein Ärgernis. Sie flatterten und hüpften
    umher, krächzten, pickten und lenkten Seven immer wieder ab.
    Neelix’ Beutel fiel ihr ein, und sie griff danach.
    Sofort verharrten die Vögel. Alle Raben wandten sich ihr zu
    und sahen sie erwartungsvoll an.
    Sevens Herz schlug schneller. Wie dumm, imaginären Vögeln
    Vogelfutter anzubieten. Und doch…
    Sie befeuchtete sich die Lippen. »Der Doktor meint, ihr seid
    ein Teil von mir«, sagte sie. »Neelix glaubt, ihr könntet mir
    etwas mitteilen. Ich… ich bin bereit, euch zuzuhören. Und ich
    werde mich um euch kümmern. Hier.«
    Seven ging in die Hocke, schüttete den Inhalt des Beutels auf
    den Boden und formte einen Haufen daraus. Dann erhob sie
    sich, wich zurück und wartete - worauf?
    Eine Zeitlang rührten sich die Vögel nicht. Dann, einzeln und
    zu zweit, hüpften sie los und pickten nach den Körnern. Sie
    fraßen, ohne dass der Haufen kleiner wurde. Schließlich
    schienen sie gesättigt zu sein und sahen aus gelben Augen zu ihr
    auf.
    Plötzlicher Schmerz stach hinter Sevens Schläfen. Sie ächzte
    und hob die Hände zum Kopf. Das Stechen wurde noch heftiger
    und sie kniff die Augen zusammen, als ihr grelles Licht aus dem
    Nichts entgegenstrahlte – ein Licht, von dem sie wusste, dass es
    nur in ihrem hyperaktiven Bewusstsein existierte.
    Ein ›Mord‹ von Krähen. Eine ›Unfreundlichkeit‹ von Raben.
    Unfreundlichkeit.
    Mord.
    Sing mir ein Lied für sechs Groschen und einen Beutel Korn
    von der besten Sorte; vierundzwanzig Amseln, gebacken in einer Torte. Als die Torte geöffnet wurde, begannen die Vögel zu
    singen – war das nicht ein schmackhaftes Mahl, um für einen
    König zu erklingen?
    Seven atmete flach und schnell. Sie hatte jetzt alle Stücke des
    Puzzles beisammen und brauchte

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