Voyager 018 - Seven of Nine
durchsuche ich Ihre Sachen selbst. Das Starfleet-
Protokoll verlangt von mir, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich
zu fügen. Eine Notwendigkeit ist Ihre Einwilligung jedoch
nicht.«
Sie spürte die Nähe der Waffe. Mit den vom Doktor
rejustierten Implantaten konnte sie die unverkennbare
energetische Signatur erkennen, die auf eine Verbindung mit
den mentalen Energien der Skedaner hinwies. Das gesuchte
Objekt befand sich unter einigen Beuteln in einer Ecke des
Frachtraums. Ohne ein weiteres Wort wandte sich Seven in die
entsprechende Richtung.
Imraak griff mit einem wütenden Knurren an und stürzte sich
auf sie. Die Kollision mit seinem festen, muskulösen Leib
schleuderte Seven zu Boden. Ärger regte sich in ihr – sie hätte
mit so etwas rechnen müssen. Die beiden Sicherheitswächter
standen reglos an der offenen Tür und sahen nicht, was geschah
– die Skedaner manipulierten ihre Wahrnehmungen.
Seven knurrte, sammelte ihre Kraft und rollte zur Seite. Die
Krallen des Skedaners tasteten nach ihrem Gesicht und rissen
die Haut auf. Schmerz durchzuckte Seven, als sie versuchte, die
Hand unter dem schweren Körper ihres Gegners
hervorzuziehen. Imraaks Gewicht schien die um den Phaser
geschlossenen Finger zu zerquetschen.
»Du hättest besser sterben sollen, als ich versuchte, dich in den
Selbstmord zu treiben«, zischte der Skedaner. Er öffnete den
Mund, und Sevens Muskeln leisteten Schwerstarbeit, um zu
verhindern, dass die spitzen Zähne den Hals erreichten.
Und dann existierte das Gewicht plötzlich nicht mehr. Seven
schnappte nach Luft und stemmte sich hoch. Zwei
Skedanerinnen – die eine alt, die andere jung – hielten Imraak
fest. Ihre Kraft war der seinen ebenbürtig, und er konnte nicht
hoffen, sich aus dem Griff zu befreien.
»Shemaak! Priana! Lasst mich los! Begreift ihr denn nicht,
dass ihr alles ruiniert… «
»Ich habe deine Worte gehört«, erwiderte die Skedanerin
namens Shemaak. »Du wolltest sie dazu bringen, sich das Leben
zu nehmen. Das ist barbarisch! Es verstößt gegen alles, das wir
in Ehren halten… «
»Wir haben den Personen an Bord dieses Schiffes genug
angetan«, schluchzte die Jüngere namens Priana. »Und ich
dachte, ich hätte Schuld auf mich geladen!« Kummervoll
wandte sie sich an Seven. »Es tut mir sehr, sehr leid. Vielleicht
wäre es besser, wenn sich dies alles nicht zugetragen hätte. Sie
finden die Waffe unter den Beuteln dort.«
»Priana! Verräterin!«, heulte Imraak und versuchte noch
immer, sich aus dem Griff zu befreien. Er richtete einen
hasserfüllten Blick auf die junge Skedanerin.
»Sie hätte sie ohnehin gefunden«, sagte Priana.
»Das stimmt«, bestätigte Seven. Sie hatte sich erholt und
kniete neben den Beuteln. Die energetische Signatur war jetzt
stark. Rasch suchte sie, entdeckte schon nach wenigen Sekunden
eine glühende Kugel und fühlte sich von ihr an die Geschichten
erinnert, die Harry Kim über magische Kristallkugeln auf der
Erde erzählt hatte – angeblich konnte man damit in die Zukunft
oder Vergangenheit blicken, wenn man über die entsprechenden
Fähigkeiten verfügte.
Seven besaß keine speziellen Talente, aber sie hatte ihre
Implantate.
Sie klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Seven an
Captain Janeway.«
»Hier Janeway.«
»Ich habe die Waffe gefunden.«
»Ausgezeichnet. Um was für eine Art von Waffe handelt es
sich?«
Seven runzelte die Stirn. Energie und sanftes, kaltes blaues
Licht gingen von der Kugel in ihren Händen aus. Sie war in der
Lage gewesen, dieses Objekt zu lokalisieren, doch das
besondere Geschick der Skedaner erwies sich als überlegen: Sie
hatten ihre Waffe auf eine Weise präpariert, die Seven an einem
Scan hinderte.
»Ich weiß es nicht«, antwortete sie enttäuscht.
Einige Stunden später – nach mehreren Sondierungen, bei denen
sie keine Möglichkeit außer Acht ließen - waren sie genauso
schlau wie vorher. Und Sevens Ärger wuchs.
»Ich erinnere mich nicht daran, dass die Skedaner jemals
solche Waffen herstellten«, sagte sie. »Es muss sich um eine
neue Technologie handeln.«
»Oder um die Weiterentwicklung einer alten«, sagte Janeway
und betrachtete die Kugel. Sie lag auf einer Konsole in der
Krankenstation. »Irgendwelche Ideen, Tuvok?«
»Nein«, erwiderte der Vulkanier. »Ein undurchdringliches
Kraftfeld umgibt die Kugel. Ich habe es sogar mit einer
Mentalverschmelzung versucht, wobei ich von der Theorie
ausging, das sich
Weitere Kostenlose Bücher