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Voyeur

Titel: Voyeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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lachte.
    «Machen Sie doch nicht so ein erschrockenes Gesicht, Donald. War nur Spaß.»
    |102| «Ich bin mir sicher, dass es nicht so ist.»
    «Ja, ich weiß. Es war nur Spaß. Wirklich.» Sie bemühte sich sichtlich, mit dem Lächeln aufzuhören. Ich beschloss, das Thema
     zu wechseln, als mir plötzlich einfiel, wo sie gewesen war.
    «Gut gegessen?», fragte ich.
    «Ja, danke.»
    Ich wartete, aber mehr sagte sie nicht. Ich überlegte, wie ich sie weiter aushorchen konnte, mir fiel aber keine Frage
     ein, die nicht verdächtig geklungen hätte. «Ich bin im Büro», sagte ich und ging hinauf.
    Zeppo sollte mich anrufen, sobald er konnte. Ich setzte mich an den Schreibtisch und wartete. Das Telefon klingelte fast
     augenblicklich. Ich schnappte den Hörer.
    «Hallo?»
    Es war ein Kunde. Ich handelte die Anfrage so schnell ab, wie es die Höflichkeit erlaubte, und legte auf. Und wartete wieder.
     Zeppo hatte offenbar ein anderes Verständnis von «so schnell wie möglich» als ich. Fast eine Stunde verstrich, ehe er sich
     meldete.
    «Wie ist es gelaufen?», fragte ich atemlos.
    «Erzähle ich dir heute Abend.»
    «Aber   …»
    «Ich bin um sieben bei dir.»
    «Zeppo!» Ich schrie beinahe, hörte aber nur ein Klicken. Die Verbindung war unterbrochen.
    Frustriert knallte ich den Hörer auf. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich glaubte zwar nicht ganz daran,
     aber es hätte Zeppo ähnlich gesehen, mich nur zum Spaß auf die Folter zu spannen. Ich griff wieder zum Hörer und wählte |103| seine Nummer. Niemand hob ab. Entweder hatte er nicht von zu Hause aus angerufen, oder er ignorierte mich. Jedenfalls konnte
     ich nichts dagegen unternehmen. Ich würde bis zum Abend warten müssen.
    Ich nahm noch zwei Magentabletten.

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    |104| Kapitel 7
    Der Rest des Tages war grauenvoll, ein Nachmittag, an dem sich alles gegen mich verschworen zu haben schien. Mein Steuerberater
     rief an, um mir zu sagen, dass sein Computer abgestürzt und die Hälfte meiner Unterlagen verlorengegangen war. Kurz danach
     erfuhr ich, dass ein potenzieller Kunde gestorben war und deshalb das Aquarell nicht abholen konnte, das er erst zwei Tage
     zuvor gekauft hatte. Seine Tochter erwies sich als ausgekochte Blutsaugerin und ließ mich wissen, dass sie die volle Erstattung
     des Preises erwarte. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, lief mein Füller in meiner Jacketttasche aus und erzeugte einen
     großen blauen Fleck, der sich nicht entfernen ließ.
    Mein Magen brannte gereizt. Selbst die Tatsache, dass Anna nur eine dünne Bluse trug, unter der sich hinreißend die Form
     ihrer Brüste abzeichnete, machte die Sache nicht besser. Normalerweise hätte ich sie ohne Unterlass beobachten können, doch
     in dieser Situation, wo ich nicht wusste, was zwischen ihr und Zeppo geschehen war, quälte mich der Anblick nur.
    Als es mir reichte, schloss ich die Galerie früher als sonst. Auf dem Nachhauseweg hielt ich bei einer Apotheke an und |105| kaufte ein stärkeres Magenmittel. Zu Hause machte ich mir milde Rühreier, spülte das Geschirr und fragte mich gerade, was
     ich als Nächstes tun sollte, um die Zeit herumzukriegen, als es an der Tür klingelte. Ich schaute auf die Uhr. Für Zeppo
     war es viel zu früh. Doch als ich aufmachte, stand er vor mir.
    «Ach, dich habe ich noch nicht erwartet», sagte ich blöde.
    «Lässt du mich rein, oder muss ich den ganzen Abend hier draußen rumstehen?»
    Ich trat einen Schritt zur Seite. «Du kommst früh», wiederholte ich, als ich ihn ins Wohnzimmer führte. Meine angespannten
     Nerven und sein verfrühter Besuch trugen dazu bei, dass ich unsicher und gehemmt war.
    «Willst du, dass ich wieder gehe und später zurückkomme?»
    «Nein, natürlich nicht. Ich war nur   …» Ich sagte lieber nichts mehr. «Was zu trinken?»
    Er nickte knapp und nahm Platz. Trotz meiner Magenverstimmung schenkte ich auch mir einen Drink ein. So wie Zeppo sich benahm,
     würde ich vielleicht einen brauchen. Wenn er mich auf die Folter spannen wollte, dann übertrieb er es jetzt ein bisschen.
    Ich reichte ihm seinen Drink und versuchte, entspannt zu wirken. «Und?», fragte ich. «Was ist heute Nachmittag geschehen?»
    Er nahm einen großen Schluck Whisky. Seine Kiefer zuckten und mahlten.
    «Die Schlampe hat mich abserviert.»
    Das Zimmer schien sich zu neigen. Ich starrte ihn an. «Wie meinst du das?»
    |106| «Ich meine, sie hat nein gesagt.»
    «Nein?»
    «Ja, nein! Gott, soll ich es

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