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VT05 - Tag der Vernichtung

VT05 - Tag der Vernichtung

Titel: VT05 - Tag der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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fast einem Jahr in Amsterdam war beiden mächtig an die Nieren gegangen; Eusebia fast noch mehr als ihm. Eine Krankenschwester, die zum harten Kern der Firegods-Fans gehörte und in der Amsterdamer Universitätsklinik arbeitete, hielt sie über Lupos Zustand auf dem Laufenden. Obwohl Knox damit gerechnet hatte, dass Lupo es nicht schaffen würde, hatte die Nachricht von seinem endgültigen Tod ihn kalt erwischt.
    Er hatte ja nicht gewusst, wie sehr er an dem kleinen Spinner gehangen hatte!
    Er stellte das Wasser ab und zog den Duschvorhang auf.
    Eusebia war schon aus der Wanne gestiegen und trocknete sich gerade ab. Als sie ihm sein Handtuch reichte, sah sie, dass er geheult hatte. Sie nahm ihn in die Arme. »Sie werden dafür bezahlen«, flüsterte sie.
    »Ja«, krächzte er. »Sie werden bezahlen.«
    Später machte er seinen Rundgang über das Fabrikgelände.
    Knox hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, drei Mal am Tag durch die Hallen und Höfe zu schleichen. Immer hielt er Ausschau nach Fremden, die in der Gegend herumschnüffelten.
    Seit zwei Monaten lebten sie hier in der alten Industriebrache. Ein Musiker aus der Hell Metal Szene hatte ihnen seine Wohnung in den ehemaligen Büroräumen einer Fabrikhalle überlassen. Der Mann hatte während seiner Bewährungszeit mit Kokain gedealt und war erwischt worden.
    Die nächsten fünf Jahre würde er nun eine schicke Gefängniszelle in der renovierten Strafvollzugsanstalt von Jülich bewohnen. Auch nicht schlecht.
    Knox und Eusebia teilten sich die große Halle mit etwa einem Dutzend Künstlern, die sich hier die Flächen für ihre Ateliers mit Holzwänden, Schrottautos oder einfach nur mit Sperrmüllmöbeln abgesteckt hatten.
    In der alten Fabrik auf dem rechten Nachbargelände betrieb eine alternative Theatergruppe ihre Bühne. In der Nachbarhalle auf der linken Seite probten Bands, und zwei oder drei Mal die Woche gab es eine Disconacht.
    Keine verdächtig unauffälligen Männer fuhren an diesem Vormittag im Schritttempo am Fabrikgelände vorbei.
    Jedenfalls konnte Knox keine entdecken. Knox und Eusebia mussten vorsichtig sein – in dieser Gegend tauchte hin und wieder die Drogenfahndung auf.
    Es lag kein Haftbefehl gegen ihn oder Eusebia vor. Was hätten die Bullen ihnen auch nachweisen können? Dennoch war Knox sicher, dass sie ihn suchten. Oder genauer: dass dieser verdammte Pressegeier aus London ihn suchte.
    Jedenfalls hatte er es vorgezogen, hier unterzutauchen, statt wieder in die Wohnung hinter seinem Laden zu ziehen, als sie vor zwei Monaten nach Köln zurückgekehrt waren.
    Monate zuvor hatten sie in allen möglichen niederländischen Städten gehaust: Amsterdam, Rotterdam, Eindhoven, Arnhem, und so weiter.
    In Eindhoven hatte Knox eine Zeitlang bei einem Tierpräparator gearbeitet. Die meiste Zeit jedoch hatten Leute aus dem Fankreis der Firegods sie durchgefüttert.
    Er kam zurück in die Halle. Unter der Gitterrosttreppe, die zu seiner und Eusebias Klause hinaufführte, hockte Judith vor einem großen geflochtenen Korb. Judith hatte ihr Atelier in der Halle und übernachtete auch hin und wieder hier.
    Das zerfurchte Gesicht der Bildhauerin zerfloss vor Zärtlichkeit, während sie in den Korb blickte. Ein Wurf junger Katzen drängte sich darin an die Zitzen ihrer getigerten Mutter.
    Knox musste an Lupo denken und ging neben Judith in die Hocke. Lupo hatte Katzen geliebt, besonders getigerte.
    »Wie alt?«, fragte er.
    »Drei Wochen, sind noch blind, glaub ich.« Judith lächelte verklärt.
    »Das Fell ist schon ziemlich dicht«, sagte Knox. Sechs Kätzchen waren es, vier schwarz-grau getigerte, ein schwarzes und ein weißes. »Was machste denn damit?«
    Judith zuckte mit den Schultern. »Mal sehen. Willst du welche?«
    »Ja.«
    »Okay. So in ein oder zwei Wochen sind sie so weit.«
    Knox bedankte sich und stieg die Treppe hinauf zu seiner vorübergehenden Bleibe. Eusebia hockte vor dem Monitor eines Computers, als er zurück in das alte Fabrikbüro kam.
    »Neuigkeiten vom Doc?«, fragte er. Sie schüttelte den Kopf.
    Doc – so hatten sie Jan van der Groot zuletzt genannt, und so nannten sie ihn auch jetzt noch, wenn sie von ihm sprachen.
    Monatelang hatten sie nichts von ihm gehört, dann lasen sie in der Zeitung von seiner Verhaftung in Tansania. Das war jetzt auch schon wieder länger als ein halbes Jahr her. Auf irgendwelche Nachrichten von einem Auslieferungsantrag oder einen Prozess gegen den Doc warteten sie seitdem vergeblich.
    »Aber eine

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