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VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dokk
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Weigerung, näher heran zu fliegen: Ein unerwarteter Windstoß, ein plötzliches Aufflammen, und die Roziere würde zu einem schwarzen Klumpen verschmoren.
    »Schön, dann geh eben hier runter!«, lenkte Henri ein.
    »Um den Blödmann zu retten, der uns erst in diese Situation gebracht hat?« Yves schüttelte den Kopf. »Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    Henri klopfte seinem Freund auf die Schulter. »Er ist de Roziers Sohn!«, brachte er ihm in Erinnerung. »Was glaubst du wohl, wird Seine Excellenz springen lassen, wenn wir ihn retten?« Und fügte, als sich Yves’ skeptische Miene nicht aufhellen wollte, hinzu: »Und was glaubst du, was passiert, wenn Augenzeugen de Rozier berichten, dass wir Akfat nicht gerettet haben?«
    Das zerstreute nun auch Yves Bedenken. Er nahm Kurs auf den reglos daliegenden Prinzen.
    ***
    In der Tiefe
    Tala wusste nicht, wie lange sie gelaufen waren. Die Panik hatte sie vorwärts getrieben, doch die Erschöpfung zwang sie schließlich zum Innehalten.
    Es war still geworden. Der Staub senkte sich. Sie schnappte nach Luft. Es war nicht einfach gewesen, Nabuu hinter sich her zu zerren, auf den Weg zu achten und die Fackel festzuhalten. Immer noch nach Luft ringend, ließ Tala sich an der Wand herabsinken und versuchte ihren Körper wieder zu ruhigem Atmen zu zwingen.
    Es dauerte eine Weile, bis sie keine bunten Sterne mehr vor Augen sah und sich wieder halbwegs auf ihre Umgebung konzentrieren konnte. Sie schloss die Augen und versuchte die Panik und die Angst zurückzukämpfen, die sie bei ihrer panischen Flucht ergriffen hatte.
    Das Rieseln des Gerölls und ihr eigenes lautes Atmen waren die einzigen Geräusche, die sie hörte. Das Krachen und Donnern hatte aufgehört, und als Tala die immer noch blakende Fackel hob, um sich in der Finsternis zu orientieren, stand Nabuu noch da, wo sie ihn hatte stehen lassen. Seine Brust hob und senkte sich, aber ihm war keine Erschöpfung anzumerken. Die Gardisten jedoch waren verschwunden. Sie waren nirgendwo zu sehen und antworteten auch nicht auf Talas Rufe.
    Sie fluchte leise vor sich hin. »Nabuu? Bleib genau hier stehen. Ich werde die Gardisten suchen. Wir können allein nicht weiter. Bleib hier, hörst du?«
    Nabuu rührte sich nicht und sah sie auch nicht an. Tala seufzte und hoffte, dass das Serum in seinem Beutel noch eine Weile reichte. Sie hatte nur noch zwei Ersatzbeutel in ihrem Rucksack; allzu viel Zeit durften sie nicht verschwenden.
    Sie hob die schon ziemlich heruntergebrannte Fackel und ging langsam den Gang in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Er verlief eine ganze Weile geradeaus, und es fiel Tala auf, dass sie sich in einem von Menschenhand geschaffenen Teil der Höhlen befinden mussten. Die Wände waren glatt und gerade und sahen im Schein der immer schwächer werdenden Fackel grau aus, grau wie die Gruh.
    Vielleicht ist das ja ein Zeichen, fuhr es ihr durch den Kopf, aber sie verwarf den Gedanken sofort wieder ärgerlich. So weit kam es noch, dass sie den Aberglauben des einfachen Volks teilte. Auch wenn die Dunkelheit und die schwache Fackel so einiges dazu taten, dass einem seltsame Gedanken kamen.
    Wie weit war sie eigentlich mit Nabuu gelaufen? Tala blieb stehen und versuchte sich zu orientieren. Doch sie konnte sich nicht erinnern, ob sie auf der Flucht vor dem Steinschlag wirklich hier entlanggekommen waren.
    Sie überlegte, ob sie die vier Gardisten rufen sollte, doch sie zögerte. Es war etwas ganz anderes, bei dem Weg durch die Gänge vier Elitesoldaten des Kaisers hinter sich zu wissen, als allein mit einem infizierten Geliebten zu sein. Bislang hatte sie sich wohl doch mehr auf die Gardisten verlassen, als sie sich hatte eingestehen wollen. Rufen schien ihr mit einem Mal eine ganz schlechte Idee zu sein. Wer wusste schon, wie die Gruh, die hier durch die Gänge und Höhlen schlichen, darauf reagierten.
    Du hast dich doch die ganze Zeit darauf verlassen, dass sie einfach Angst vor Nabuu haben, flüsterte sie sich selbst zu. Und das war immerhin etwas, das auch jetzt noch galt. Dennoch, man musste die Probleme, sprich die Gruh, ja nicht im wahrsten Sinne des Wortes beschreien.
    Tala holte noch einmal tief Luft und ging weiter. Sie konnte sich nicht erinnern, irgendwo abgebogen zu sein, also musste zumindest der Steinschlag irgendwo vor ihr niedergegangen sein. Und wenn die Gardisten auf sie gehört hatten und losgerannt waren, als sie es ihnen befahl, dann mussten sie sich hier irgendwo vor ihr

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