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Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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ich.«
    Barris atmete heimlich erleichtert auf.
    »Aber Sie müssen allein kommen«, fügte sie sofort hinzu. »Keine Polizei oder jemand mit Waffen.« Sie musterte ihn prüfend. »Versprechen Sie mir das? Ehrenwort?«
    »Ich verspreche es«, sagte Barris.
    »Aber wie kommen wir hin?« meinte sie unsicher. »Es ist in Nordamerika.«
    »Mit einem Polizeischiff. Wir haben drei auf dem Dach stehen. Sie haben Jason Dill gehört. Wenn es eine Flaute im Kampf gibt, starten wir.«
    »Kommen wir an den Hammervögeln vorbei?« fragte sie mit einer Mischung aus Angst und Aufregung. »Das hoffe ich«, sagte Barris.

    Als das Polizeischiff tief über New York dahinstrich, hatte Barris Gelegenheit zu überblicken, welche Schäden die Heiler angerichtet hatten.
    Ein großer Teil der Geschäftshäuser in den umliegenden Bezirken lag in Trümmern. Sein eigenes Gebäude existierte nicht mehr – es war nur noch ein rauchender Schutthaufen verblieben. In dem gewaltigen, ausgedehnten Kaninchenbau, der einmal der Wohnbereich gewesen war, loderten immer noch unkontrolliert Brände. Die meisten Straßen waren hoffnungslos blockiert. Viele Läden waren aufgebrochen und geplündert worden.
    Aber die Kämpfe waren vorüber. Die Stadt war ruhig. Menschen schlenderten ziellos durch die Trümmer und suchten nach Brauchbarem. Hier und dort organisierten braungekuttete Heiler Reparatur- und Aufräumungsarbeiten. Beim Düsenlärm seines Polizeikreuzers stoben die Leute unten schutzsuchend auseinander. Auf dem Dach eines unzerstörten Fabrikgebäudes feuerte ungeschickt ein Strahler auf sie.
    »Wohin?« fragte Barris das Mädchen, das mit ernster Miene neben ihm saß.
    »Geradeaus. Wir können bald landen. Man bringt uns dann zu Fuß zu ihm.« Sie runzelte besorgt die Stirn und murmelte: »Hoffentlich hat sich nicht zuviel verändert. Ich war so lange in dieser Schule, und er ist in dieser schrecklichen Klinik gewesen, in Atlanta ...«
    Barris lenkte das Schiff weiter. Die offene Landschaft zeigte nicht dieselben verheerenden Kampfspuren wie die größeren Städte. Die Gehöfte und auch die ländlichen Kleinstädte unter ihm schienen unverändert. Tatsächlich herrschte sogar mehr Ordnung im Hinterland als früher – der Zusammenbruch der örtlichen Eintracht-Büros hatte nicht Chaos, sondern Stabilität gebracht. Die Leute hier, die die Bewegung schon länger unterstützten, hatten bereitwillig die Verwaltungsaufgaben übernommen.
    »Der große Fluß ist da«, sagte Marion und beugte sich vor um besser sehen können. »Da ist eine Brücke. Ich sehe sie.« Sie erschauerte vor Freude. »Fliegen Sie zur Brücke. Da ist eine Straße. Wo sie mit einer anderen zusammentrifft, landen Sie.« Sie lächelte ihn strahlend an.
    Einige Minuten später landete er das Polizeischiff in der Nähe einer kleinen Stadt in Pennsylvania auf freiem Feld. Noch bevor die Düsen erloschen waren, ratterte ein Lastwagen durch Staub und Wiesen auf sie zu.
    Das war's, dachte Barris. Zurück kann ich jetzt nicht mehr.
    Der Lastwagen hielt. Vier Männer in Overalls sprangen herunter und kamen vorsichtig auf das Schiff zu. Einer schwenkte ein Projektilgewehr. »Wer seid ihr?«
    »Lassen Sie mich aussteigen«, sagte Marion zu Barris. »Lassen Sie mich mit ihnen reden.«
    Er drückte auf die Taste am Armaturenbrett, die Tür entriegelte und glitt auf. Marion kletterte behende hinaus und hüpfte auf den staubigen Boden.
    Barris blieb im Schiff und wartete angespannt, während sie mit den vier Männern verhandelte. Hoch oben am Himmel, im Norden, fegte ein Schwarm von Hämmern landeinwärts, unterwegs, um irgendwo einzugreifen. Einige Augenblicke später erhellten grelle Atomblitze den Horizont. V ulkan 3 hatte sich offenbar entschlossen, seine mobilen Ausweitungen mit taktischen Atombomben auszustatten.
    Einer der vier Männer trat an das Schiff und legte die Hände an den Mund. »Ich bin Joe Potter. Sie sind Barris?«
    »Richtig.« Barris blieb sitzen und legte den Stiftstrahler nicht aus der Hand. Aber das, so wurde ihm klar, war nicht mehr als eine rituelle Geste, es bedeutete nichts mehr.
    »Hören Sie«, rief Potter, »ich bringe Sie zu Vater Fields. Falls Sie das wollen, und sie sagt es. Kommen Sie allein.«
    Barris und Marion stiegen mit den vier Männern auf den alten, wackligen Lastwagen, der sich sofort in Bewegung setzte. Barris wurde heftig durchgeschüttelt, als dieser wendete und den Weg zurückfuhr, den er gekommen war.
    »Donnerwetter«, sagte einer der Männer und

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