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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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erklärt, sie habe Sam für eine Untersuchung zum Krankenhaus gebracht. Er hatte nicht zurückgerufen.
    Sie trank den Rest ihres Kaffees und warf den Becher in den Papierkorb. Dann ging sie zum Fenster hinüber und schaute auf den Parkplatz hinaus. Die Gedanken an Sam machten ihr das Herz schwer. Als Anne sie angemeldet hatte, hatte sie so klein und schutzlos gewirkt. Anne wusste, dass ihr Vorgehen das Vertrauen zwischen ihnen beschädigt hatte, aber ihr war keine Wahl geblieben. Hoffentlich würden die Untersuchungen aufdecken, was Sams eigenartiges Verhalten ausgelöst hatte, und die Therapie würde in etwas so Einfachem wie Bettruhe bestehen. Doch was auch immer das Ergebnis war, Anne würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um Sam zu helfen.
    »Anne?«
    Sie fuhr herum und sah Dr. Douglas im Wartezimmer stehen. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Wir hatten einen Notfall, der vorging.« Er senkte den Blick zu dem Klemmbrett in seiner Hand und überflog den Bericht. »Die Untersuchungen haben keine Auffälligkeiten gezeigt«, sagte er, schaute auf und begegnete ihrem Blick.
    »Keine Auffälligkeiten?«
    Er nickte. »Nichts hat auf eine Schwellung oder Blutung hingewiesen, aber ich würde sie gerne zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus behalten.«
    Anne legte verwirrt den Kopf schief. »Wenn alles normal aussieht, was hat dann die Blackouts ausgelöst?«
    »Vielleicht ist sie schlafgewandelt. Hat sie in der Vergangenheit je ein Problem damit gehabt?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Hatte sie Sorgen? Irgendwelchen zusätzlichen Stress?«
    »Sie hat ihre Verlobung mit Dr. Van Horn aufgelöst.«
    »Und wie hat sie das verkraftet?«
    »Sie wirkte traurig, dass die Beziehung nicht gehalten hat, aber auch erleichtert. In den letzten Tagen hat sie Pläne für ihre Zukunft geschmiedet und optimistisch gewirkt.«
    »Übertrieben optimistisch?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »War sie manisch?«
    »Fragen Sie sich, ob sie eine bipolare Störung hat?«
    »Die Blackouts machen mir Sorgen. Nach der Computertomografie zu urteilen, scheint dafür keine körperliche Ursache vorzuliegen.« Er machte ein paar Notizen auf seinem Klemmbrett. »Ich würde gerne noch ein paar weitere Untersuchungen durchführen, um sicherzugehen, dass wir nichts übersehen haben.« Er schob seinen Kuli in die Kitteltasche. »Ich möchte außerdem, dass Dr. Crane sie untersucht.«
    »Ein Psychiater?«
    »Ja, und wir brauchen ihre medizinischen Unterlagen.«
    »Sam kann Ihnen die Namen der Ärzte nennen, die sie nach dem Überfall behandelt haben.«
    Dr. Douglas runzelte leicht die Stirn. »Da ist noch etwas, was Sie wissen sollten. Samantha hat sich geweigert, uns gegenüber ihren Eltern von der ärztlichen Schweigepflicht zu entbinden. Offensichtlich will sie nicht, dass ihr Vater in ärztliche Entscheidungen einbezogen wird.« Er hielt inne und wartete darauf, dass Anne das näher erklärte. Als sie schwieg, fuhr er fort: »Sie sind die Einzige, die sie benannt hat.«
    Anne blickte zu Boden. Das würde Lawrence Moore gar nicht gefallen. Hoffentlich würden die Ärzte ihm das erklären und nicht sie selbst.
    »Kann ich sie jetzt sehen?«
    Dr. Douglas nickte. »Sie sollte in ihrem Zimmer sein.« Er zeigte den Korridor hinunter. »Ihre Zimmernummer können Sie an der Information erfahren.«
    Nachdem sie bei der Information vorbeigegangen war, fuhr Anne mit dem Lift in Sams Stockwerk hoch und fand ihr Zimmer. Die Tür war nur angelehnt, und sie spähte hinein.
    Sam lag mit dem Gesicht zum Fenster gewandt im Bett. Sie drehte sich um, als Anne die Tür aufschwang. Bei Annes Anblick lief ihr Gesicht vor Zorn rot an. »Sie haben mir versprochen, nicht zuzulassen, dass man mich hierbehält«, schimpfte sie.
    »Nein«, entgegnete Anne energisch, betrat den Raum und ging zu Sams Bett hinüber. »Ich hatte gesagt, wir würden die Anweisungen des Arztes befolgen.«
    Sam schnaubte und drehte das Gesicht von ihr weg.
    »Sie sind nur zur Beobachtung und für ein paar Untersuchungen hier. Dr. Douglas hat vor, Sie morgen zu entlassen.« Sie legte Sam die Hand auf die Schulter, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Hat er die Computertomografie mit Ihnen besprochen?«
    »Ja.« Sie verzog die Lippen. »Er sagte, mein Gehirn sei ›normal‹, was auch immer das heißt.«
    »Hat er Ihnen von seinem Wunsch erzählt, dass Sie mit jemandem reden?«
    »Mit jemandem?«, bellte sie. »Mit noch so einem Psychofritzen, meinen Sie.«
    »Sam, Dr. Douglas

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