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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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wirklich meine«, rief sie aus. »Ihr könnt mich mit Medikamenten zudröhnen, ihr könnt mir zusetzen, von heute an, bis die Hölle vereist, aber das ändert nichts.« Sie umklammerte ihre Bettdecke. »Ich möchte, dass du aus meinem Leben verschwindest, Jackson, und ich würde es zu schätzen wissen, wenn du …« Sie holte tief Luft. »Dich. Aus. Meinem. Zimmer. Verziehst.«
    Jacksons Blick fuhr zu Sams Vater, der leicht nickte. Wortlos machte Jackson kehrt und ging.
    Ihr Vater wartete ab, bis die Tür leise zufiel. »Prinzesschen …«
    »Nenn mich nicht Prinzesschen!«
    »Schön, wenn du etwas dagegen hast.« Er beugte sich vor und sagte verschwörerisch: »Ich verstehe allmählich, warum Jackson deine Zuneigung verloren hat, aber damit befassen wir uns später. Jetzt ist es erst einmal wichtig, dass du wieder gesund wirst.«
    Sam senkte den Blick und versuchte nachzudenken, aber das war schwer angesichts ihres Vaters, der über ihr stand. Sie hatte keinen Zweifel, dass er seine Drohung mit einem Entmündigungsverfahren wahr machen würde, und derzeit war sie nicht sicher, ob es ihm nicht gelingen würde, einem Richter einzureden, dass er recht hatte. Sie wusste, wie überzeugend ihr Vater sein konnte. Nein, sie musste einen Plan fassen. Andernfalls wäre sie morgen um diese Zeit schon ein Bündel auf dem Weg zu einer geschlossenen Anstalt. Sie blickte auf und sah, dass ihr Vater mit allwissender Miene zu ihr herunterschaute. Sie musste machen, dass er aus dem Raum verschwand, damit sie nachdenken konnte.
    Sie tat so, als müsse sie gähnen, und reckte die Arme über den Kopf. »Ich bin so schrecklich müde«, sagte sie, sich zu einer benommenen Sprechweise zwingend, während sie die Arme wieder fallen ließ. Durch die schlitzartig verzogenen Augen sah sie, dass im Gesicht ihres Vaters ein siegesgewisser Ausdruck aufblitzte.
    »Ich verstehe. Schlaf ein bisschen, Prin…, äh, Samantha«, sagte er und streichelte ihr Haar. »Wir reden wieder miteinander, wenn du dich ausgeruht hast.«
    Sam verharrte reglos, bis sie sich sicher war, dass ihr Vater den Raum verlassen hatte. Dann schlüpfte sie aus dem Bett, schlich zur Tür und drückte das Ohr dagegen. Sie hörte ihren Vater leise mit Jackson sprechen.
    »Sie kann zweiundsiebzig Stunden festgehalten werden?«, fragte ihr Vater.
    »Richtig, und in dieser Zeit hält ein Richter die Anhörung.«
    »Ich weiß nicht recht.« Sam hörte das Zögern in der Stimme ihres Vaters. »Ich würde es für besser halten, wenn sie freiwillig dort hinginge.«
    »Aber das wird sie nicht tun«, beharrte Jackson. »Du darfst nicht zulassen, dass das so weitergeht, Lawrence. Diese Weaver hat zu viel Einfluss auf Sam. Ich habe ein wenig nachgeforscht und Folgendes herausgefunden: Anne Weaver steckt in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Sie wird die goldene Gans nicht loslassen wollen. Sie wird Sam zu melken versuchen, wo immer es geht, und sie wird deine Tochter dazu überreden, dir die Stirn zu bieten.«
    »Ich dachte, du hättest diese Frau auf Herz und Nieren geprüft«, meinte ihr Vater mit einem Ansatz von Verärgerung in der Stimme.
    »Das habe ich auch. Sie ist mir wärmstens empfohlen worden.«
    »Hm. Wenn sie glaubt, meine Tochter manipulieren zu können, täuscht sie sich gründlich. Ich werde dafür sorgen, dass sie nie wieder arbeitet.«
    Ihre Stimmen wurden schwächer, und Sam nahm an, dass sie weggingen. Sie lehnte sich gegen die Tür und dachte über die unbeabsichtigte Ironie der letzten Bemerkung ihres Vaters nach. Er wollte nicht zulassen, dass Anne sie manipulierte, aber er hatte keinerlei Skrupel, Jackson damit zu betrauen oder es selbst zu versuchen. Sie presste entschlossen die Lippen zusammen. Er irrte sich in jeder Hinsicht. Sie selbst würde es nicht zulassen, dass man sie manipulierte.
    Mit zitternden Knien ging sie zum Schrank und holte ihre Kleider heraus. Zum Glück hatte man ihr nicht die Schuhe weggenommen. Sie zog sich an und überlegte dabei, was sie tun würde. Zum Ferienhaus konnte sie nicht zurückkehren, denn vielleicht hatten ihr Vater oder Jackson dort Quartier bezogen. Und Anne? Stirnrunzelnd zog sie ihr Shirt über den Kopf. Ihr Vater hatte Anne bereits ins Visier genommen; wenn Sam dort hinginge, bekäme Anne nur noch mehr Ärger. Nein, sie würde Zuflucht bei jemandem suchen müssen, von dem die beiden es am wenigsten erwarteten.
    Sie schlich sich zur Tür und machte sie vorsichtig auf. Als sie hinausspähte, sah sie das Pflegepersonal

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