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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Auge. Die Sonnenstrahlen, die zwischen den Lamellen der Jalousie hindurchsickerten, warfen schmale, horizontale Streifen über den Holzboden. Jackson war also nicht im Zimmer gewesen, während sie geschlafen hatte, um die Jalousie aufzuziehen. Niemand hatte sie im Schlaf beobachten können.
    Sie hob den Kopf und presste die Augen gegen den Schwindel zusammen, der sie morgens nach dem Aufwachen überfiel. Ihre Sinne waren umnebelt, und ihr ganzer Körper fühlte sich so an, als wäre er in Watte eingewickelt. Ein leichter Kopfschmerz stieg vom Nacken auf. Es war immer das Gleiche. Der Traum. Der Kopfschmerz. Würde es jemals aufhören?
    Sie schlug beide Augen auf, krabbelte aus dem Bett und ging ins Badezimmer.
    Gegen das Waschbecken gelehnt zwang sie sich, ihr Gesicht im Spiegel zu betrachten. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, und ihr schulterlanges, kastanienbraunes Haar sah so matt und glanzlos aus, wie sie sich fühlte. Sie strich sich mit den Fingern durchs Haar und hielt inne, um die Narbe nachzufahren, die über ihren Schädel lief. Eine weitere bleibende Erinnerung an den Überfall. Sie war von dem Schnitt zurückgeblieben, den die Ärzte hatten machen müssen, um den Druck durch die Gehirnschwellung zu verringern. Sie zupfte an dem sprießenden Haar, das die aufgeworfene Hautstelle umsäumte, als könnte sie es in die Länge ziehen. Nein, es bleibt kurz und steht heraus wie ein Pinsel. Sie hasste es, so auszusehen.
    Sie ließ die Hände sinken, und ihr Blick wanderte nach unten. Sie hatte etwas von dem Gewicht zurückgewonnen, das sie im Krankenhaus verloren hatte, aber sie sah immer noch aus wie einem Gefangenenlager entflohen. Unter ihrem Nachthemd schienen ihre Brüste über knochigen Rippen und vorspringenden Hüftknochen wie schlaffe Beutel herabzuhängen. Na , dachte sie, ich bin ja ein richtiger Hingucker . In den Spiegel zurückblickend, streckte sie sich die Zunge heraus. Na ja, die sah wenigstens normal aus .
    Als sie den Wasserhahn aufdrehte, drang das Klirren von Pfannen und der Geruch frisch gekochten Kaffees zur Tür herein. Richtig … ihre Eltern würden zum Brunch die zwei Stunden von Minneapolis herüberkommen. Eine weite Fahrt für eine einzige Mahlzeit, aber nach ihrem Gespräch mit Dan wusste sie, dass ihr Dad einen Plan hatte. Er und Jackson wollten sie so lange gemeinsam in die Enge treiben, bis sie einem »Babysitter« zustimmte. Nun, da hatten sie sich getäuscht. Nur weil sie mit dem linken Bein hinkte, war sie noch lange keine Invalidin.
    Sie klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht und rubbelte es heftig ab. Auf keinen Fall würde sie einer Wildfremden gestatten, sich um sie zu kümmern. Sie hatten diese Frau eingestellt … da konnten sie sie ebenso gut wieder entlassen. Sie trocknete sich das Gesicht ab und öffnete das Medizinschränkchen, um ihre Bürste herauszuholen. Vielleicht könnte sie ja heute mit genug Gel und Haarspray den Haarpinsel zähmen.
    Ihre Bürste war weg.
    Wo ist sie? Sam schob die Ansammlung von Tablettenfläschchen beiseite und stieß dabei mehrere von ihnen um. Sie purzelten aus dem Schränkchen und rollten klappernd in das Keramikwaschbecken. Die Bürste ist nicht im Schränkchen , dachte sie mit aufsteigender Panik.
    Sie war doch immer dort. Seit ihrer Rückkehr vom Krankenhaus hatte sie peinlich genau darauf geachtet, ihre Sachen jeden Tag an dieselben Stellen zu legen. Ihre Bürste gehörte ins zweite Fach, ihre Hausschuhe rechts neben das Bett, ihr Morgenmantel hing immer über einem bestimmten Stuhl. Das verschaffte ihr das Gefühl, ihr Leben, das sich so dramatisch verändert hatte, doch noch ein wenig im Griff zu haben.
    Sie riss die oberste Schublade mit so viel Kraft auf, dass sie aus ihrer Führung heraussprang. Das hintere Ende kippte nach unten, und Waschlappen und Händehandtücher flogen auf den Fliesenboden.
    »Was machst du denn da?«
    Sam blickte sich um und sah Jackson in der Tür stehen und sie beobachten.
    Sich am Waschbeckenrand abstützend, ging sie in die Hocke und begann, die Handtücher aufzuheben. »Ich konnte meine Bürste nicht finden.«
    Mit zwei Schritten war er neben ihr. Er packte sie am Oberarm und zerrte sie auf die Beine. »Es ist nicht nötig, bei der Suche danach das ganze Badezimmer auf den Kopf zu stellen«, sagte er. »Vielleicht hast du sie im Schlafzimmer gelassen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß , dass ich sie im Medizinschränkchen hatte.« Als sie sich zu ihm hinwandte, sah sie seinen

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