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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Teil, dem es um die Selbsterhaltung ging – sagte: Lauf … schneller.
    Sie wälzte sich rastlos im Schlaf hin und her, ebenso unfähig, ihrem Albtraum zu entkommen, wie seinerzeit aus dem Parkhaus zu fliehen.
    Plötzlich gruben sich Hände in ihre Schultern und wir belten sie mit einer Gewalt herum, dass ihr Kopf nach hinten geschleudert wurde. Ihre Haarklammer fiel auf den Boden und zerbrach. Die Handtasche flog ihr aus den Händen und schlitterte über den Beton.
    Ein junger Mann in tief auf den Hüften sitzenden Arbeitshosen und einem dunkelblauen Pullover drückte die Finger in ihre angespannten Muskeln. »Hey Baby, was geht ab?«, fragte er.
    Ihr Blick irrte zu seinen Freunden, die hinter ihm standen. Sie kicherten. Alle trugen dieselbe Art Hosen. Einigen von ihnen hingen blaue Taschentücher aus den Taschen. Auf den Schuhen prangte das Nike-Logo. Aber es waren ihre Augen, die ihr einen Schauer über den Rücken jagten. Im kalten, flackernden Licht waren ihre scharfen, berechnen den Blicke die von Raubtieren.
    »Bitte, was wollen Sie?«, flehte Sam und versuchte, sich von dem jungen Mann loszureißen.
    Der lächelte und packte sie fester.
    Vor Schmerz zusammenzuckend, stammelte sie: »Bitte, tun Sie mir nichts … Ich gebe Ihnen mein Geld.«
    »Geben?« Er lachte tief in der Kehle. »Du gibst nicht. Wir nehmen.« Ihr blitzender Verlobungsring fiel ihm ins Auge. »He, diese feine Dame heiratet bald«, rief er über die Schulter seinen Kumpels zu.
    »Mach schon, Mann«, erwiderte einer, der unruhig von einem Bein aufs andere trat. »Hör auf mit dem Quatsch. Schnapp dir die Handtasche und den Ring, und dann verschwinden wir von hier.«
    Der junge Kerl, der sie festhielt, wandte den Kopf mit einem Ruck seinem Freund zu. »Wir gehen, wenn ich sage, dass wir gehen.« Seine stark geweiteten Pupillen fixierten Sam. »Ich denke, wir sollten ihr einen Probedurchlauf gönnen.« Er trat einen Schritt näher und ging mit dem Gesicht dicht an ihres heran. »Ist das dein Wagen, Lady?«, flüsterte er, und sein heißer Atem streifte ihr Ohr.
    O Gott, sie werden mich vergewaltigen , schrie sie innerlich auf. Ihr Körper verlor jegliche Kraft, und sie begann, langsam zu Boden zu sinken.
    Der junge Mann packte sie mit beiden Händen an den Oberarmen und zerrte sie hoch. Als er ihre Angst sah, loderte der Funke in seinen schwarzen Augen auf, als nährte er sich von ihrem Entsetzen. Seine Erregung umwaberte sie, und sie roch sie durch die abgasgeschwängerte Luft in der Tiefgarage hindurch. Sauer und moschusartig.
    »Bitte, bitte, tun Sie mir nichts. Ich gebe Ihnen alles, was Sie wollen. Nur lassen Sie mich gehen … bitte.« Das Gesicht des Jungen verschwamm vor ihren Augen, weil ihr plötzlich die Tränen kamen.
    Der Bursche kicherte hämisch. »Habt ihr das gehört? Die feine Dame bettelt.« Er warf einen Blick auf seine Gefährten. »Wollen wir doch mal sehen, ob sie auf den Knien fleht.«
    Es folgte Gelächter, und Hände packten sie von hinten und nötigten sie zum Knien. Der Beton fühlte sich kalt an, und die Kälte drang ihr durch die Haut bis in die Knochen. Ihre Muskeln zitterten, aber sie wusste nicht, ob es die Kälte war oder die Angst, die sie zum Beben brachte.
    Sams Blick flog zu jedem Gesicht in dem Kreis, der sich jetzt dicht um sie schloss, und suchte Mitgefühl, fand aber keines. Ein Junge, der eine Brechstange in der Hand hielt, zwinkerte ihr zu. Das hier kann nicht wahr sein. Jetzt war sie schon jenseits der Angst und hörte auf zu zittern, während ihr Bewusstsein sich von ihrem Körper löste. Sie fühlte sich, als triebe ein Teil ihrer selbst davon. Ihr Blick fiel auf den grauen Beton.
    »Okay, Lady, fang an zu betteln«, sagte der Kerl, der vor ihr stand.
    »Bitte, bitte, ich möchte nicht sterben«, flüsterte sie. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie stieß die Worte mühsam heraus.
    Ihr Kopf wurde nach hinten gezerrt, bis ihr keine andere Wahl blieb, als zu dem jungen Mann aufzublicken, der über ihr stand.
    »Was war das? Ich hab dich nicht gehört.«
    Sie würgte. »Bitte …«
    Plötzlich hallte eine Stimme durch die leere Garage. »Wachdienst! Was zum Teufel treibt ihr hier?«
    Die Männer gaben sie frei und wechselten lautlos Blicke.
    Sam sackte auf die Fersen zurück, als sie sie losließen, und keuchte erleichtert auf.
    Der Brechstangen-Bubi trat einen Schritt vor und starrte sie wütend an. Wie in Zeitlupe sah sie ihn die Stange hoch über den Kopf heben …
    Sam öffnete langsam ein

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