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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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Blut schoss Anne ins Gesicht. Für wen hielt dieser Typ sich eigentlich? Er stellte ihre Professionalität in Frage? Die Hände zu Fäusten geballt, trat sie einen Schritt vor und holte tief Luft, um ihm unmissverständlich klarzumachen, was sie von ihm und seinem harten Vorgehen hielt. Aber bevor sie noch einen weiteren Schritt vortreten konnte, hielt Sam sie mit dem Arm zurück.
    »Du scheinst vergessen zu haben, dass ich erwachsen bin, Dad«, meinte Sam mit ruhiger Stimme.
    Anne schaute ihrer Schutzbefohlenen überrascht ins Gesicht. Sam wirkte gefasst, und als sie ihren Vater jetzt anstarrte, schien ihr magerer Körper ganz entspannt zu sein.
    »Du kannst mich nicht zwingen«, fuhr sie fort. »Seit ich aus dem Koma erwacht bin, habe ich zugelassen, dass du mein Leben kontrollierst, aber diese Kontrolle endet jetzt, Dad.« Ihre Augen wanderten zu Anne. »Ich bleibe hier. Anne und ich werden entscheiden, welchen Weg ich von hier aus einschlage.«
    Lawrence Moore fuhr auf seinem Stuhl zurück. Zuerst stand ihm die Erschütterung ins Gesicht geschrieben, doch dann veränderte sich seine Miene plötzlich. Er warf Sam ein versöhnliches Lächeln zu. »Prinzesschen, ich will doch nur dein Bestes«, sagte er sanft. »Wir können nicht zulassen, dass du erneut einen Blackout hast und dir selbst Schaden zufügst.«
    »Ich werde keinen Blackout mehr haben.« Sie bückte sich und tätschelte Roxy, die an ihrer Seite verharrt hatte, den Kopf. »Ich bleibe hier, ich behalte meinen Hund, und ich lasse mich von Anne therapieren.« Sie richtete sich auf, warf den Kopf hoch und begegnete dem Blick ihres Vaters. »Irgendwelche Fragen?«
    Sein Lächeln verschwand. »Hmm«, würgte er mit angespannter Stimme heraus. »Und wie willst du das bezahlen?«
    Ein sarkastisches Lächeln blitzte in Sams Gesicht auf, doch gleich war sie wieder ernst. »Du vergisst da etwas – du hast mich all die Jahre gut bezahlt. Ich kann es mir leisten, so lange hier zu bleiben, wie es mir gefällt.«
    »Und du vergisst, dass du Jackson nach deinem Erwachen aus dem Koma Vollmacht über deine Angelegenheiten gegeben hast.«
    »Ja, aber die kann ich zurückziehen«, stieß sie heraus.
    Mr. Moore stand hastig auf. »Wenn du erwartest, das Leben wieder aufzunehmen, das du vor deinem Unfall geführt hast, hörst du besser auf mich«, drohte er.
    »Oder was? Entlässt du mich sonst?« Sie schüttelte den Kopf und drehte sich zur Tür um. Sie ging hin, machte sie auf und bedeutete ihrem Vater zu gehen. »Ich habe studiert. Ich kann eine andere Stelle finden.«
    »Wo du im Vergleich zu dem Gehalt, das ich dir gezahlt habe, nur einen Hungerlohn verdienst«, schrie er und marschierte auf sie zu.
    Sie straffte die Schultern und sah zu ihm hoch. »Ich kann meine Kunst verkaufen.«
    Er legte ihr die Hand auf den Arm und beugte sich zu ihr vor. »Samantha, sei doch nicht so schwierig«, sagte er leise. »Ich bin dein Vater, und ich liebe dich.«
    »Ich wäre wohl glücklicher, wenn du mich ein bisschen weniger lieben würdest«, erwiderte sie und senkte den Blick zu Boden.
    Er strich ihr mit der Hand über den Arm. »Ich kann nicht zulassen, dass du alles wegwirfst, wofür du gearbeitet hast. Ich will nichts lieber, als dich in der Agentur wieder an meiner Seite zu haben, wo du hingehörst, aber im Moment denkst du nicht klar und musst auf mich hören.«
    Sam hob den Kopf. »Ich denke vollkommen klar. Fahr nach Minneapolis zurück, Dad.«
    Er ließ die Hand sinken. »Samantha«, sagte er unnachgiebig. »Ich weiß, was das Beste für dich ist.«
    Sam machte die Fliegengittertür auf und starrte ihn wütend an. »Das haben alle ständig gesagt. Schluss damit.« Sie tippte sich mit dem Finger auf die Brust. »Von jetzt an bestimme ich, wo es langgeht.«
    Er fuhr zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Er nahm die Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie mit einer heftigen Bewegung auf. »Samantha, du bist ganz offensichtlich nicht in einer Verfassung, in der man sich mit dir vernünftig wie ein Erwachsener unterhalten kann. Diese Diskussion ist nicht vorbei.« Damit stapfte er zur Tür hinaus.
    Anne war sprachlos. Sie schüttelte verblüfft den Kopf. Sie hätte nie erwartet, dass Sam Lawrence Moore so die Stirn bieten würde. »Wow«, begann sie, doch dann merkte sie, dass Sams Bein zitterte. Sie eilte zu ihr, ergriff die junge Frau beim Arm und führte sie zum nächsten Stuhl. Sam ließ sich darauf niedersinken und blickte dann mit aufgerissenen Augen zu Anne auf.
    »O

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