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Wachen! Wachen!

Wachen! Wachen!

Titel: Wachen! Wachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Fähnchen und fragte: »Darf ich noch einmal ›Hurra‹ rufen?«
    »Warum nicht?« erwiderte er. »Bald bist du damit nicht mehr allein.«
    Aus der Richtung des Palastes erklangen die Geräusche eines gründlichen Zerstörungswerks…

    E rrol biß in einen Besenstiel, zog ihn über den Boden und winselte vor Anstrengung, als er ihn aufrichtete. Mehrere Minuten lang schnaufte und keuchte der kleine Sumpfdrache hingebungsvoll, und nach einigen Versuchen gelang es ihm schließlich, den Stiel zwischen die Wand und den großen Krug mit Lampenöl zu schieben.
    Er legte eine Pause ein, atmete wie ein Blasebalg und drückte zu.
    Zunächst leistete der Krug hartnäckigen Widerstand und schwankte einige Male hin und her, doch dann gab er auf und zerbrach auf den Fliesen. Dickflüssiges, sehr schlecht raffiniertes Öl bildete eine schwarze Pfütze.
    Errols breite Nüstern zuckten. Irgendwo in seinem Hinterkopf klickten unvertraute Synapsen wie Telegraphentasten. Große Datenbrocken glitten durch die zentralen Nervenstränge zur Nase und lieferten unerklärliche Informationen, bei denen es um Dreiwertigkeiten, Alkane und geometrische Isomerie ging. Der größte Teil davon verfehlte allerdings jenen kleinen Bereich von Errols Gehirn, den er benutzte, um Errol zu sein.
    Er begriff nur, daß er plötzlich sehr, sehr durstig war.

    E twas Bedeutendes geschah im Palast. Mehrmaliges Krachen wies auf einstürzende Mauern und herunterfallende Decken hin…
    Der Patrizier von Ankh-Morpork lag in einem von Ratten heimgesuchten Kerker, hinter einer Tür mit mehr Schlössern und Riegeln als im Tresorraum einer wichtigen Bank. Er lauschte und lächelte in der Dunkelheit.

    F reudenfeuer brannten in der Stadt.
    Ankh-Morpork feierte. Die Bürger wußten nicht genau, was der Anlaß war, aber sie hatten sich auf ein Fest vorbereitet, und es wäre doch eine Schande gewesen, all diese Mühen zu vergeuden. Man denke nur an die vielen angestochenen Fässer, an Dutzende von bratenden Ochsen, die auf hungrige Mägen warteten. Außerdem: Jedes Kind hatte einen Papierhut und einen Pappbecher erhalten. Nun, ein interessanter Tag ging zu Ende, und die Bewohner von Ankh-Morpork hielten viel von Unterhaltung.
    »Ich sehe das folgendermaßen«, sagte ein Feiernder und winkte mit einem dicken Stück halbgaren Fleisch. »Vielleicht ist ein Drache als König gar keine so schlechte Idee. Wenn man genauer darüber nachdenkt, meine ich.«
    »Er sah wirklich sehr anmutig und elegant aus«, erwiderte die Frau an seiner Seite und versuchte sich mit dieser Vorstellung anzufreunden. Es gelang ihr mühelos. »Irgendwie geschmeidig und, äh, gepflegt. Ganz und gar nicht verwahrlost. Offenbar legt er Wert auf sein Äußeres.« Mit finsterem Blick musterte sie einige der jüngeren Feiernden am Tisch. »Heutzutage besteht das Problem mit den Leuten darin, daß sie überhaupt keinen Wert mehr auf ihr Äußeres legen.«
    »Und dann die Außenpolitik«, warf jemand ein und griff nach einer Rippe. »Kann nur von Vorteil sein.«
    »Wie meinst du das?«
    »Diplomatie«, sagte der Rippenesser knapp.
    Die anderen Feiernden dachten darüber nach. Nach einer Weile drehten sie die Idee um und betrachteten sie auch von der anderen Seite, um herauszufinden, was es damit auf sich hatte.
    »Tja, weiß nicht«, brummte der monarchistische Experte langsam. »Ich meine, der gewöhnliche Drache kennt im Grunde genommen nur zwei Verhandlungsmethoden, nicht wahr? Ich meine, entweder er brät einen bei lebendigem Leib, oder er verzichtet darauf«, fügte er hinzu.
    »Genau darauf wollte ich hinaus. Ich meine, nehmen wir mal an, der Botschafter von Klatsch kommt hierher, ihr wißt ja, wie arrogant die Klatschianer sind, angenommen er sagt: Wir wollen dies, wir wollen das, wir wollen jenes. Nun«, fuhr der Mann fort und lächelte, »dann sagen wir: Halt die Klappe, wenn du nicht in einer Urne nach Hause zurückkehren möchtest.«
    Die Zuhörer prüften auch diese Idee. Ihr fehlte nicht ein gewisses Etwas.
    »Sie haben eine große Flotte, die Klatschianer«, gab der Monarchist zu bedenken. »Könnte riskant sein, ihre Diplomaten zu rösten. Vielleicht gefällt es den Leuten nicht, wenn sie an Bord des heimgekehrten Schiffes einen Haufen Asche sehen.«
    »Ah, und
dann
sagen wir: Heda, ihr Klatschianer-Fritzen, ihr aufpassen vor großer Echse vom Himmel – wenn ihr machen Ärger sie verbrennen Lehmhütte eure,
zackzack.«
    »Das sagen wir wirklich?«
    »Warum nicht?
Und
wir sagen: Schicken Tribut

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