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Wachsam

Wachsam

Titel: Wachsam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carre
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Cassidy nicht genau sagen.
    »Gehen wir also auf die nächste Größe über«, schlug er vor, und Sandra lächelte Zustimmung.
    »Vielleicht ist es eine Ermutigung für ihn«, sagte sie auf Grund ihrer jüngsten Erfahrung mit dem Klavier. »Jedes Instrument ist zu Anfang eine mühsame Sache.«
    »Wäre prima, wenn ihr beide zusammen spielen könntet«, sagte Cassidy. »Und Hugo dazu«, ergänzte er, und vor seinem Geist tauchte die Vision eines Salons auf, dessen Mauerlöcher sämtlich gefüllt waren und wo Sandra an einem bedeutend kleineren Flügel saß, während ihre jungen Haydns für Papa fiedelten und bliesen.
    »Ich könnte mich für Musik bestimmt erwärmen«, sagte er.
    »Du müßtest nur mehr hören. Kein Mensch ist wirklich unmusikalisch, John hat es gesagt.«
    Als nächstes auf der unverbindlichen Tagesordnung des Vorsitzenden stand die lang geplante Erweiterung des Hauses. Da die augenblickliche Phase der Restaurierung fast abgeschlossen war, wurde es Zeit zu überlegen, was sie als nächstes unternehmen sollten. Eine Erweiterung war die natürliche Lösung, vor allem, wenn Heather wirklich für immer bei ihnen wohnen würde. Cassidy war für einen Seitenanbau, der den Garten unberührt ließe. Sandra sagte, dort würde zuviel Schatten sein..
    »Was nützen Betten«, sagte sie, »wenn die Sonne niemals hinkommt?«
    Als Alternativlösung konnten sie ihren ursprünglichen Plan des Kellerumbaus wiederaufnehmen.
    »Wie wär’s mit einer Sauna?« schlug Cassidy vor.
    Es war keine glückliche Inspiration. Saunas seien eine Spielerei für reiche Leute, sagte Sandra streng, Saunas sollten Enthaltsamkeit und körperliche Bewegung ersetzen. Sie kamen überein, den Anbau ins Auge zu fassen.
    »Natürlich könnten wir darunter ein Schwimmbad einrichten«, sagte Sandra nachdenklich, »wenn wir noch Kinder hätten.«
    »Kinder müssen geplant werden«, sagte Cassidy schnell, und machte sich damit Sandras neuesten Abstecher in die Familienplanung zunutze. Eine kleine Flaute folgte auf diesen Einwand.
     
    Jetzt ein ernster Punkt, die Eltern beraten sich. Marks letztes Zeugnis: Sollten sie es wichtig nehmen, müßte er bestraft werden? Das war ein gefährlicher Boden. Sandra glaubte an Bestrafung, wie sie an die Hölle glaubte; Cassidy hatte bis vor kurzem an beidem seine Zweifel gehabt.
    »Ich verstehe eigentlich nicht mehr, was er falsch macht«, begann Cassidy vorsichtig.
    »Er drückt sich«, erwiderte Sandra und schloß energisch den Mund. Aber dieser Abend gehörte dem Zusammensein, und Cassidy wollte sich auf nichts einlassen.
    »Geben wir ihm noch ein halbes Jahr, daß er sich fangen kann«, schlug er leichthin vor, und um sie abzulenken, berichtete er ihr das Neueste aus der South Audley Street.
    »Ich habe beschlossen, Ihnen Dampf zu machen.«
    »Höchste Zeit.«
    »Seit Paris sind sie außer Rand und Band. Kein Eifer mehr, kein … wie soll ich sagen? Kein Pflichtgefühl und keine … Loyalität. Gott weiß, sie sind am Gewinn beteiligt: Warum beteiligen sie sich nicht auch an der Arbeit? Mehr verlange ich nicht: nur Gewissenhaftigkeit.«
    »Du solltest dieses Flittchen am Empfang rauswerfen, wenn du schon einmal dabei bist«, sagte Sandra und bediente sich von der Platte mit den crudités .
    » Hast du was gegen sie?« fragte Cassidy scharf.
    »Entschuldige.«
    Sie lächelte schelmisch, legte die Karotte wieder hin und faßte nach seiner Hand, um den Ärger zu spüren.
     
    Die Sonnenseite. Trotz der Anzeichen von Apathie war er überzeugt, daß die Exportanstrengungen die Mühe wert waren, ja richtiggehend Wellen geschlagen hatten. Paris hatte sich entgegen seinen ursprünglichen Befürchtungen hübsch bezahlt gemacht. Außerdem war es eine ausgezeichnete Methode, um sein Personal weltoffener zu machen; außerdem benötigte die britische Wirtschaft jeden Penny.
    »Sie sollten weniger für Waffen ausgeben«, warf Sandra ein.
    Da er argwöhnte, daß sie diese Diskussion bereits früher geführt hatten, und die Aussicht auf eine weitere Debatte über die britische Verteidigungspolitik ihm Schrecken einjagte, kehrte Cassidy schleunigst zu den leichter abgrenzbaren Problemen der Menschenführung im Betrieb zurück.
    Faulk wurde allmählich unverschämt, er drohte ständig, zu kündigen oder sich die Pulsadern zu öffnen, eine richtige tragische Heroine.
    »Du darfst Homosexuelle nicht diskriminieren«, sagte Sandra.
    »Tue ich doch nicht.«
    »Es ist völlig natürlich.«
    »Ich weiß.«
    Auch Meale war eine

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