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Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Titel: Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leipert Sabine
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hier?«, fragte ich vorsichtig.
    »Nein, ich habe Sabrina nur beim Umzug geholfen.«
    »Ach so«, sagte ich enttäuscht.
    »Ja, haben wir dann alle Punkte geklärt?«, fragte Tim bemüht locker.
    Ich nickte. Wir schauten uns eine Weile verlegen an, bevor wir beide gleichzeitig anfingen zu reden.
    »Sollen wir uns vielleicht hinsetzen?« »Willst du was trinken?«
    »Fang du an?« »Du zuerst.«
    Wir fingen ein drittes Mal gleichzeitig an und mussten lachen. Tim versuchte schließlich, die Kommunikation zwischen uns in geordnete Bahnen zu lenken: »Also gut, du zuerst, dann ich.«
    »Ja, also ich wollte eigentlich nur fragen, ob du vielleicht was trinken willst, aber jetzt fällt mir gerade ein, dass ich gar nichts da habe, außer Sekt.«
    »Gut, dann nehme ich ein Glas Sekt.«
    »Kommt sofort.«
    Wir lächelten uns verkrampft an.
    »Okay, ich geh dann mal ins Wohnzimmer«, sagte Tim schließlich unsicher, und ich flüchtete gleichzeitig in die Küche. So was Bescheuertes! Da hatten wir endlich mal alle Probleme aus dem Weg geräumt – Tina, Sabrina, die fehlenden Kondome –, und dann war Tim kurz davor, den Abflug nach Amerika zu machen. Wenigstens erwies sich mein wohlsortierter Umzug bei der Gläsersuche von Vorteil, denn ausnahmsweise hatte ich alle Kartons beschriftet. Ich kramte zwei Sektgläser hervor und pulte die Folie vom Sektkorken. Aber gerade, als der sich selbständig gemacht hatte und unkontrolliert durch die Küche flog, berührte Tim mich plötzlich an der Schulter.
    »Kann ich dir vielleicht helfen?« Ich drehte mich erschrocken um und ein dicker Strahl Sekt ergoss sich zielgenau über Tims Pulli.
    »Hast du mich erschreckt!’tschuldigung.«
    »Macht nichts. Ich hätte den Sekt zwar auch im Glas genommen, aber … «
    Er grinste und schaute an sich herunter. Ich riss ein paar Blätter von der Küchenrolle ab und pappte sie an seinen Pulli, um den Sekt aufzusaugen. Das sah so albern aus, dass wir laut losprusteten.
    »Tut mir echt leid.« Ich tupfte kichernd mit einem weiteren Küchentuch die feuchten Stellen ab, bis Tim meine Hand festhielt.
    »Lass ruhig, der Pullover muss eh in die Wäsche.« Er hielt immer noch meine Hand, und ich schaute ihn irritiert an. Dabei knetete ich mit der anderen Hand nervös die mit Sekt vollgesogenen Küchentücher. Das war genau der richtige Moment. Es musste jetzt passieren. Irgendetwas musste jetzt passieren. Ich starrte Tim gebannt an. Nichts passierte. Das Schweigen wurde länger und länger, bis ich meinen ganzen Mut zusammennahm.
    »Tim, was ich dir eigentlich schon die ganze Zeit sagen wollte … Als du mich letztens gefragt hast, ob ich es bereue, ähm, du weißt schon, da … , da … «
    »Ich weiß«, unterbrach er mich. »Es tut mir leid, ich hätte dich das nicht fragen dürfen. Im Nachhinein bin ich echt froh, dass du nein gesagt hast.«
    Ich stutzte. »Ach so, ja? Aha.«
    In meinen Proben unter der Dusche war dieses Gespräch ganz anders verlaufen: Ich hatte mich mal witzig und locker, mal dramatisch und unter Tränen für mein Nein entschuldigt, und immer hatte es in meiner Vorstellung mit einem Kuss geendet. Der erschien mir jetzt gar nicht mehr so angebracht. Ich nahm stattdessen einen ordentlichen Schluck Sekt direkt aus der Flasche, während Tim auf den Boden starrte und erklärte: »Ja, wenn du nicht nein gesagt hättest, hätte ich mich vielleicht nie von Sabrina getrennt, verstehst du?«
    Er schaute mich fragend an, und ich nickte einfach, obwohl ich gar nichts mehr verstand. An dieser Trennung war ich ja wohl ausnahmsweise mal gänzlich unbeteiligt gewesen. Tim fuhr fort: »Mir ist klar geworden, dass ich sie nicht heiraten kann, weil … «
    Es klingelte an der Tür, und Tim stockte.
    »Oh, wer mag das wohl sein?«, sagte ich wie in einem schlechten bayrischen Bauernstück und öffnete erleichtert die Tür.
    »ÜBERRASCHUNG!«
    Tina und Özlem samt Männern standen völlig unerwartet vor mir.
    »Was ist denn das hier für eine Trauerveranstaltung? Da sind wir ja gerade noch rechtzeitig gekommen, um die Party in Schwung zu bringen. Wir haben alles dabei, Sekt, Chips, Sushi, Musik. Wir stören doch nicht, oder? Ziehst du etwa um? Wo hast du denn die Teller verpackt?«
    Tina war mal wieder völlig in ihrem Element, und ihr Auftritt hätte nicht besser getimt sein können. Das peinliche Gespräch zwischen Tim und mir ging schnell im allgemeinen Begrüßungstrubel unter. Ich war froh, nicht mehr mit ihm allein sein zu müssen. Tina dirigierte

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