Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
»Behalten Sie ihn lieber im Auge, damit er nicht noch umfällt. Reicht das Bier?«
    »Die nächste Sendung kommt bald.«
    Darzek suchte den nächsten Stuhl auf und setzte sich. »Also los. Heraus mit der Sprache!«
    »Was ist?« fragte sie unschuldig.
    »Sie können kein Geheimnis bei sich behalten. Ich sehe, wie Ihre Nasenflügel beben. Was ist geschehen?«
    »Nichts Besonderes. Gud Baxak brachte endlich diesen Agenten der Dunkelheit, den sein Kapitän abgefangen hatte. Wollen Sie ihn sprechen?«
    »Es wäre vielleicht besser. Wo ist er?«
    Sie öffnete die Tür zum Nebenraum und trat lachend zur Seite. Der Agent trat vorwärts, Darzek starrte ihn an und umarmte ihn.
    »Smith!«
    Smith machte sich frei und trat zurück, und Darzeks erste Freude verging schnell. Er richtete den Blick auf Smiths vertrautes Gesicht und fragte: »Sind Sie tatsächlich ein Agent der Dunkelheit?«
    »Unsinn!« fauchte Smith. »Ich bin Inspektor für die ungesicherten Welten. Ich machte eine Routinereise, als Ihr Kapitän ...«
    »Sie haben doch nicht ungesicherte Welten im Territorium der Dunkelheit inspiziert?« fragte Darzek.
    »Die Dunkelheit läßt die ungesicherten Welten in Ruhe. Unsere Sicherungsgruppen arbeiten immer noch ungestört, und sie müssen natürlich versorgt werden.«
    »Setzen Sie sich«, sagte Darzek. »Und erzählen Sie!«
    »Da gibt es gar nichts zu erzählen.«
    »O doch. Weshalb sollte die Dunkelheit große Stücke aus der Galaxis reißen und genau die ungesicherten Welten meiden? Glauben Sie, daß die Dunkelheit etwas auf Ihre dämliche Quarantäne geben würde?«
    »Ich weiß nicht mehr über die Dunkelheit, als ich Ihnen damals verriet. Ich bin für die Sicherungsgruppen verantwortlich, und ich kann nur sagen, daß die ungesicherten Welten von der Dunkelheit nicht angerührt wurden.«
    »Das könnte bedeutsam sein. Sobald ich eine Billion Leute durch die Reinigungskammern geschleust habe, werde ich mich näher damit befassen.«
    »Kann ich jetzt an meine Arbeit zurückkehren?«
    »Nein. Wir brauchten die ganze Zeit über Ihre Hilfe, und wenn Sie jetzt wegzulaufen versuchen, lasse ich Sie als Pestträger festnehmen. Kommen Sie mit. Ich erzähle Ihnen, was inzwischen alles geschehen ist.«
    Gul Kaln errichtete in der Haupttransmitterstation eine Reihe von Reinigungskammern. Die Primorier stellten sich geduldig an, einige bereits vom Genuß des Rhabarberbiers gezeichnet. Der Proktor hatte sofort Befehle gegeben, und er wartete selbst an der Spitze der Schlange.
    »Ungeheuerlich!« murmelte Smith. »Und so etwas habe ich von der Erde geholt!«
    »Beleidigen Sie mich, soviel Sie wollen, aber tun Sie es in Englisch.«
    Gul Kaln kam fröhlich auf sie zu. »Wir sind fast fertig. Möchten Sie als erste durchgehen?«
    »Kommen Sie, Smith. Wir lassen uns reinigen.«
    »Das ist doch idiotisch!«
    »Wie Sie wollen. Aber in ein paar Tagen wird man die Leute zusammensuchen, die noch kein Reinigungszeichen tragen.«
    Protestierend ging Smith hinter ihm her.
    Darzek trat durch einen regenbogenfarbenen Rauchschleier in eine bläulich schimmernde Kammer. Lichter blitzten auf, und sein Schatten tanzte in alle Richtungen. Von den Spiegelwänden schielte ihn sein bärtiges Gesicht an. Schließlich öffnete sich eine Tür am anderen Ende der Kammer, und er trat durch einen zweiten Rauchvorhang ins Freie.
    »Schön«, sagte er zu Gul Kaln, als er sein Reinigungszeichen erhalten hatte. »Perfekt.«
    Smith stolperte hustend und fauchend aus der Kammer. »Was wollen Sie mit dem Hokuspokus erreichen?« fauchte er.
    »Pst!« machte Darzek. »Die Eingeborenen glauben daran.«
    »Natürlich glauben sie daran! Es ist ja auch eine gesicherte Welt, auf der man Lügner wie Sie nicht gewöhnt ist.«
    »Sie waren nicht da, als die eingeborenen Agitatoren ihre Hetzreden hielten. Aber lassen wir das. Ich habe noch viel zu tun.«
    »Was machen Sie mit diesem Aufbau wirklich?«
    »Rhinzl hatte die Macht, in unseren Augen anders zu erscheinen, als er wirklich war«, erklärte Darzek. »Allerdings war es eine begrenzte Macht, und er vertraute ihr nicht vollkommen. Er blieb so viel wie möglich im Dunkeln, und so bemerkte er niemals irgendwelche Schatten. Vielleicht konnte er sie auch nicht sehen. Die Wissenschaftler glauben, daß seine Sicht auf Infrarot beschränkt war.«
    »Dann haben Sie ihn getötet, weil Sie seinen Schatten sahen?«
    Darzek nickte. »Es geschah schon zum zweitenmal. Einmal war es auf Yorlq, aber da ging es so schnell vorbei, daß

Weitere Kostenlose Bücher