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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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nicht. Vader hätte ihn allein mit Hilfe der Macht hochheben können, aber das tat er nicht. Er ergriff seine Tunika und zog ihn auf sie Füße, um ihn zu stützen.
    »Ihr werdet den Mann, der Euch zu mir geschickt hat, niemals verraten, nicht wahr?«
    Cuis wandte seinen Blick keine Sekunde von Vaders Maske ab. Aber in seinem Gesicht lag kein Abscheu. Es war schlichte Verachtung. Das war etwas Neues für Vader, der sich an die Ehrfurcht gewöhnt hatte, die normalerweise allein schon sein Aussehen in anderen weckte.
    »Holen Sie einen von diesen Technikern«, sagte er.
    Palpatine setzte sich auf. Die Macht zog sich unmerklich in eine ferne Ecke zurück und beruhigte sich wieder, aber diesmal war es anders. Etwas hatte sich für immer verändert. Vader hatte sich verändert.
    »Wie beruhigend«, sagte der Imperator zu sich selbst.
    Stiefel klapperten auf dem polierten Fußboden.
    »Sir, habt Ihr gerufen, Sir?«, sagte der Sturmtruppler. »Ich habe gehört, dass.«
    »Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste«, sagte der Imperator und legte das Datenpad mit dem Bildschirm nach unten auf den intarsienverzierten Tisch. »Es gibt überhaupt nichts mehr, worüber man sich noch Sorgen machen müsste.«
    Arkanian Micro war ein sehr entgegenkommender Auftragnehmer. Vader setzte sich und verfolgte aufmerksam, wie Meditechniker einen Abstrich von Cuis' Mund nahmen und mit Zellsammelgeräten über die Haut seiner Arme fuhren. Sie ernteten die Bausteine für eine Armee. Von all den seltsamen Dingen, die Vader in seinem Leben gesehen hatte, schien dies hier am Außergewöhnlichsten - dass man aus so wenig so viel machen konnte.
    »War's das?«, fragte Cuis. Seine Stimme hatte sich ein wenig von dem wiederholten Würgen erholt, aber er zeigte noch immer keinerlei Furcht oder auch bloß jenen pathetischen Anflug von Hoffnung darauf, dass er seiner Strafe womöglich entgangen war. Er wirkte so, als würde er einfach bloß eine Frage stellen, ohne dass sich darin die Bitte um Gnade einschlich.
    Mit seiner sensorverstärkten Periphersicht bemerkte Vader, dass die Techniker Cuis auf einmal mit mehr Interesse beobachteten, als sie ihm bisher entgegengebracht hatten.
    Es gab Gesten und Lektionen und Symbole, die man deuten konnte, ohne dafür die Macht bemühen zu müssen. Vader wusste, dass er sich entscheiden musste, ob er Nachsicht oder Vergeltung üben wollte. Er musste in dieser Situation seine Autorität deutlich machen und die Mundpropaganda den Rest erledigen lassen.
    Trotzdem war es eine Schande.
    »Ich fragte: War's das?« Cuis war hartnäckig. »Antwortet mir.«
    »Ich fürchte, das war es in der Tat«, sagte Vader und holte sein Lichtschwert hervor. Der rote Strahl wurde durch die leichteste Berührung aktiviert. »Aber Ihr werdet zu einer ganzen Armee werden. Wie viele Männer können das schon von sich behaupten?«
    Er stand auf und schwang das Schwert, wie er es in einem so kurzen Leben schon so viele Male zuvor getan hatte. Cuis' Kopf fiel zu Boden. Das Geräusch des Aufpralls war überraschend laut: Köpfe waren schwere Teile des menschlichen Körpers. Ein Techniker plumpste gegen die Wand, die Hand auf den Mund gepresst. Die heilsame Lektion würde sich durch entsetzten Klatsch verbreiten: Man musste Darth Vader gehorchen, oder die Konsequenzen wären unvorstellbar.
    Sa Cuis hatte den Zwecken von jedermann gedient außer seinen eigenen, wie auch immer die ausgesehen haben mochten. Er war ausgezeichnete Propaganda, eine exzellente Klonvorlage und das Werkzeug, durch das Vader gewachsen war. Es war passend, dass die Essenz von Cuis auf einzigartige Art und Weise überleben und dem Imperium weiter dienen würde.
    Das war das Mindeste, was Vader einem Profi schuldig war, einem ehrbaren Mann, der seinen Meister nicht verriet.
    »Aber warum ein Auftragsmörder?«
    Lekauf hatte sich ein wenig in seinem Sitz entspannt, in dem er Vader im Shuttle gegenübersaß. Vader wusste, dass er bloß neugierig war; er debattierte nicht. Er wollte von ihm lernen. Das bedeutete, dass er den Mann sorgsam im Auge behalten würde, trotz der selbstaufopfernden Loyalität, die er zuvor gezeigt hatte.
    »Er ist seinen Idealen vollkommen treu«, sagte Vader. »Seine Klone werden nicht seine Erinnerungen haben, aber ich bin zuversichtlich, dass sie den gleichen Mut und die gleiche Loyalität zeigen werden, und ihre Ideale werden schlichtweg die sein, die ich ihnen vorgebe. Loyalität gegenüber dem Imperator.« Er fragte sich, wann er sich in

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