Wächter der Macht 02 - Blutlinien
noch immer nicht im Krieg«, beharrte Omas und blickte aus dem Fenster auf die Menge hinaus. »Unterstützt der Rat die Blockade auch weiterhin?«
»Da es die einzige Alternative zu einem ausgewachsenen Krieg ist, solange Corellia nicht abrüstet, ja.« Luke sah Omas nicht an. Sein Blick ruhte auf Jacen. »Welche Auswirkungen hat die Blockade?«
Niathal sah von ihrem Datenpad auf. Jacen war sich nicht sicher, was sie von Luke hielt; sein Onkel war in ihren Unterhaltungen bislang nicht zur Sprache gekommen. »Wir haben ungefähr siebzig Prozent der Schiffe abgefangen oder zurückgeschickt, die versuchten, in die beiden Exklusionsringe einzudringen oder sie zu verlassen, aber bezogen auf das Frachtaufkommen und den Personalverkehr sind das eher neunzig Prozent. Wir halten die großen Schiffe auf, einige der kleineren sind allerdings durch unser Netz geschlüpft. Alles in allem - zeigt die Blockade bereits Wirkung.«
»Sollten wir unsere Strategie, Flugverkehr rings um die Schiffswerften aufzuhalten, überdenken?«
»Das ist eine gewaltlose Methode, um die Zivilbevölkerung dazu zu bringen, sich aufzulehnen«, sagte Jacen. »Wenn Dad mit der Arbeit auf der Werft nicht nach Hause kommt, stehen Familien im Mittelpunkt, und Familien lehnen sich gegen Regierungen auf.«
Luke erhob sich und schaute gemeinsam mit Omas aus dem Fenster. »Und was ist mit diesen Leuten, Jacen? Du hast bei den Corellianern hart durchgegriffen. Was ist mit all den Nicht-Corellianern, die ich dort unten sehe?«
Mara warf Jacen einen besorgten Blick zu, der besagte: Schluck den Köder nicht. Er konnte die Anspannung zwischen ihr und Luke spüren, und er wusste, dass es dabei mehr um Ben als um Politik oder Persönlichkeitsrechte ging. »Falls irgendeine andere nationale Gruppierung oder Spezies die Sicherheit von Coruscant oder der Allianz bedroht, dann werde ich mich ihrer ebenfalls annehmen.«
»Im Rahmen des Gesetzes.«
»Ja, im Rahmen des Gesetzes. Mir ist bewusst, dass du meine Methoden nicht gutheißt, aber irgendjemand muss
Schadensbegrenzung betreiben.«
»Wir hatten in wenigen Wochen ein Dutzend terroristische Anschläge«, sagte Luke. »Es tut mir leid, dass Leben ausgelöscht wurden, aber wir müssen das hier nüchtern betrachten, wenn es darum geht, wie wir mit Milliarden anderen umgehen sollen.«
Das weckte Omas' Aufmerksamkeit. Er wandte sich vom Fenster ab. »Ich lade Sie herzlich ein, das der Öffentlichkeit von Coruscant zu erzählen, Meister Skywalker. Die Tatsache, dass die es nicht so sehen wird, ist der Grund dafür, warum Terrorismus immer so wirkungsvoll ist. Und der Senat sieht es auch nicht auf diese Weise. Der Sicherheits- und Geheimdienstauschuss hat jetzt volle Notstandsvollmachten, um operative Maßnahmen zum Schutze der öffentlichen Sicherheit zu ergreifen.«
Luke ließ sich nicht unterkriegen. Jacen hatte angenommen, er wäre unentschlossen und hätte Angst davor, Köpfe gegeneinanderzuhauen, aber wenn er sich erst einmal auf etwas festgelegt hatte, war er unnachgiebig. Es war bloß eine Schande, dass er für die falsche Seite Position bezog.
»Ich bin nach wie vor beunruhigt darüber, dass bewaffnete Streitkräfte gegen Zivilisten eingesetzt werden.«
»Dann erklär uns doch, was ein Zivilist mit einem Blaster ist, der die Regierung nicht mag«, sagte Jacen.
»Die legitime Regierung hat eine Entscheidung getroffen.« Lukes Tonfall war ruhig und kontrolliert. »Ich denke in dieser Angelegenheit nur anders, und da die Mitglieder des Jedi-Rates keine gewählten Repräsentanten des Volkes sind, handelt es sich dabei lediglich um meine persönliche Ansicht.«
Niathal verfolgte den Schlagabtausch mit gelindem Interesse. »Dies ist eine erlesene ethische Debatte, aber im
Augenblick mache ich mehr Gedanken darüber, wie man Corellia davon abhält, eine Orbitalwaffe zu reparieren, die imstande war, die Yuuzhan Vong zu vernichten, und die, wenn sie wieder in Betrieb genommen wird, der Allianz gehörig den Tag ruinieren wird.«
Omas zuckte fast zusammen. Das Machtspiel war in seiner Offensichtlichkeit unübersehbar. »Was schlagen Sie vor, das wir tun sollen, Admiralin? Beim letzten Mal ist es uns nicht gelungen, die Station zu zerstören.«
»Wir sind imstande, einen Planeten vom Orbit aus in geschmolzene Schlacke zu verwandeln. Lassen Sie uns die Möglichkeit nicht ausschließen, dass wir das mit Centerpoint machen müssen - selbst wenn es am besten wäre, die Station zu erhalten, um die Allianz zu
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