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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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in seine Einzelteile zerlegte.
    »Ach, Baby, ich habe dich vernachlässigt.«
    Er setzte den Schraubenschlüssel an, um die Bolzen einen nach dem anderen zu entfernen, ließ sie in seine Hand fallen und bestrich sie mithilfe eines Pinsels mit einer weichen Metalllegierung, bevor er sie wieder hineinschraubte. Das würde das Schraubenspiel einschränken, bis er die richtigen Ersatzteile fand. »Ich verspreche dir, dass ich nicht zulassen werde, dass du noch mal in so einen Zustand gerätst.«
    »Rührend«, sagte eine Stimme über ihm, und instinktiv krümmte er sich zu einer Kugel zusammen, die Knie dicht an seine Brust gezogen, während eine Salve Blasterfeuer eine Handbreit von der Stelle entfernt, wo er eben noch gelegen hatte, aufs Deck traf.
    Er rollte sich unter das Gehäuse und griff nach seinem Miniblaster. Eine weitere Salve zischte gegen das Schott neben ihm, und er roch angesengte Farbe und Ozon. Jetzt befand er sich direkt unter dem Gehäuse, zu weit darunter, als dass der Angreifer, wer auch immer das war, einen sauberen Schuss auf ihn abgeben konnte, sofern er nicht nach unten kam und sich flach auf das Deck legte und auf Bodenhöhe feuerte.
    Nun, es war nicht Fett, das war mal sicher. Wäre er es gewesen, wäre Flan inzwischen tot gewesen.
    Han rollte sich auf seinen Bauch herum, einen Ellbogen auf den Boden des Abteils gestützt, um auf der glatten Oberfläche vorwärtszurobben, mit seinem Blaster in der anderen Hand. Es war schwer, aus diesem Winkel etwas zu sehen, aber er entdeckte Bewegungen und wusste, dass er Stiefel vor sich hatte.
    »Komm raus, Solo«, sagte die Stimme. Es war ein Mann, vermutlich jung. Er gab sich nicht zu erkennen, also gehörte er nicht zu CorSic. Ein Windhund. Hat es auf ein bisschen Ruhm abgesehen, auf eine Belohnung. »Dachtest wohl, niemand würde dein Schiff entdecken, was?«
    Han staute den Atem und behielt das Wechselspiel des Lichts im Auge, das ihm verriet, dass jemand vor dem Antriebsgehäuse vor- und zurückschlich. Er war unter einem Haufen Metall gefangen, und es gab nur einen Weg hier raus, und der führte in Richtung seines Angreifers. Klasse. Er konnte es schaffen. Das Ganze machte ihn bloß wütend - wütend darauf, dass er die Alarmanlage nicht wieder aktiviert hatte, und noch wütender darauf, dass jemand in seinem Schiff war. Das war die ultimative Kränkung.
    Flach unter dem Gehäuse liegend, hatte er einen Blickwinkel von 150 Grad.
    Er stellte den Blaster mit seinem Daumen auf Dauerfeuer ein und stützte seinen Unterarm auf dem Deck ab. Auf seinem Handrücken war Blut: Er musste sich an irgendetwas Scharfem geschnitten haben. Er hatte nicht das Geringste gespürt.
    Was, wenn dieser Kerl eine Bande hatte, die ihm Rückendeckung gab? »Komm und hol mich, Jungchen!«
    Wieder bewegten sich Stiefel. »Du sitzt in der Falle!«
    Han gab eine Salve ab, zog sie von links nach rechts, um sicherzugehen, dass er irgendetwas traf. Es gab einen lauten spitzen Schrei von überraschtem Schmerz. »Und deine Tage als Tänzer sind vorbei.«
    Jemand polterte mit einem schmerzerfüllten Grunzen aufs
    Deck, und Blasterfeuer traf irgendetwas, denn Han sah den Blitz und roch die Verbrennung. Er hatte den Gegner nicht getötet, und das bedeutete, dass er noch immer unter dem Antriebsgehäuse festgenagelt war. Er schätzte ab, wie schnell er darunter hervorkommen konnte, und ihm wurde gerade klar, dass es nicht sonderlich schnell gehen würde, als er ein verdutztes »Aaargh!« und ein markantes und höchst willkommenes Geräusch vernahm.
    Vzzzmmmm.
    Ein Lichtschwert schnitt einen Bogen durch die Luft, einmal, zweimal, dreimal. Dann folgte Stille. Erwartete atemlos.
    »Du kannst jetzt rauskommen, alter Mann.« Das war Leias Stimme. Han bemerkte die leichte Schärfe darin. »Ich habe den Schlamassel für dich in Ordnung gebracht.«
    »Danke.«
    »Hast du je eine bothanische Brunnenspinne gesehen?« Leia spähte durch die Öffnung, auf allen vieren. »Die kämpfen wie du. Aus ihren Höhlen heraus schießen sie ein Sperrfeuer ätzender Seidenfäden auf Raubtiere ab. Irgendwie hat mich das gerade daran erinnert. Das - und die dürren Beine.«
    Han wand sich unter dem Antriebsgehäuse hervor, und zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie viele Blutergüsse und Kratzer er morgen früh haben würde. Es war eine Sache, zu glauben, dass man so fit und so schnell war wie früher, eine andere, dass Verletzungen mit sechzig tatsächlich nicht mehr ganz so rasch abheilten wie mit zwanzig.
    »Ihr

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