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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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tatsächlich dabei helfen konnte, das vollständige Wissen der Sith zu erlangen, wie sie es versprochen hatte, oder ob sie ihre eigenen Ziele verfolgte und vorhatte, ihn auszunutzen.
    Der Gedanke hätte erschreckend sein sollen, doch ihn umgab auf einmal ein köstliches Gefühl völliger Ruhe. Er hatte ein kostbares Stück vollkommener Wahrheit gefunden, sowohl über das Universum als auch über sich selbst.
    Er verschränkte seine Beine in einer Meditationshaltung und schickte sein Bewusstsein durch die Macht auf die Reise, nicht als offene Hand, sondern als befehlende Faust.
    Lumiya. Komm her, Lumiya.
    Komm nach Coruscant und gib mir Antwort.

    CORELLIANISCHES HEILIGTUM, CORUSCANT

    Es war einer der traurigsten Orte, die Ben jemals aufgesucht hatte.
    Er fühlte die Einsamkeit in dem Moment, in dem er sich dem corellianischen Heiligtum bis auf fünfzig Meter näherte. Draußen schrubbten drei Männer - einer davon sehr alt -etwas Hellrotes weg, das gegen die polierten goldschwarzen Marmorintarsien der kleinen, mit einer Kuppel versehenen Gedenkstätte gespritzt und daran hinuntergelaufen war. Als er näher kam, schauten sie zu ihm auf, stirnrunzelnd und argwöhnisch. Ben wusste nicht recht, was er sagen sollte.
    »Was willst du, Junge?«, sagte der jüngste Mann.
    »Ich möchte mich drinnen umsehen, Sir.« Sei höflich, sei bescheiden. Jacen hatte ihm beigebracht, dass Leute, wenn man sie freundlich behandelte, diese Gefälligkeit normalerweise erwiderten. »Ist das in Ordnung?«
    »Bist du ein Jedi?«
    Die braun-beigefarbenen Gewänder waren ein deutliches Zeichen. »Ja.«
    »Warum willst du dich drinnen umsehen?«
    »Mein Onkel ist Corellianer.« Und das war nicht einmal eine Lüge. Und er war ebenso neugierig auf Corellianer, wie er entschlossen war, die Aufgabe zu meistern, die Jacen ihm aufgetragen hatte. »Darf ich hineingehen?«
    Die Männer sahen ihn an, dann einander.
    »Ich begleite ihn«, sagte der alte Mann.
    Auf der Schwelle zögerte Ben. Die Türen des gewölbten Eingangs sahen aus, als wären sie aufgebrochen worden. Er folgte dem Mann in die Dunkelheit, und als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse drinnen gewöhnt hatten, befand er sich in einer Kammer mit schwarzen Wänden, die alles Licht verschluckten. Dann schaute er nach oben. Die kuppelförmige Decke war mit funkelnden Rohdiamantenbrocken übersäht, angeordnet in Sternenkonstellationen.
    »Sie haben das Karbon zusammengepresst, das bei Einäscherungen übrig blieb«, sagte der alte Mann. »Haben es in Diamanten verwandelt. Das ist der Nachthimmel, wie man ihn von Corellia aus sieht.«
    »Wofür?«
    »Für Corellianer, die während der Neuen Republik nicht nach Hause zurückkehren konnten.« Der alte Mann trat gegen Schutt, der auf dem Fußboden der Kammer lag. Einige Brocken wiesen schwarze Farbe auf, weil die Vandalen auf den Verputz eingehackt hatten. »Das Nächstbeste, wenn man nicht in Heimaterde beigesetzt wird.«
    »Haben Sie alle Steine gefunden, die sie rausgerissen haben?«, fragte Ben.
    »Nein.«
    »Wer würde Diamanten stehlen, die aus Leichen gemacht sind?«
    Der alte Mann sah ihn stirnrunzelnd an. »Einigen Leuten sind solche Dinge egal.«
    Der Mann war verletzt und wütend. Ben konnte das verstehen. Er beugte sich nieder und half ihm dabei, die Trümmer aufzuheben, wobei sie jeden Brocken nach Bruchstücken von Diamanten überprüften, immerhin handelte es sich dabei letzten Endes um eine Person. Während sie die Kammer aufräumten, kam einer der jüngeren Männer herein und blieb stehen, um zuzusehen. Er war ungefähr achtzehn, mit kurzem blondem Haar, das zu Spitzen zusammengedreht war.
    »Wir können nicht einfach untätig dastehen und die damit davonkommen lassen«, sagte er.
    »Wer sind diel«, sagte Ben.
    »Die Coruscanti.«
    »Du weißt, wer das hier getan hat?« Ben fing einen Widerhall halbherziger Niedertracht von der Kammer auf, keine richtigen Pläne oder Hass oder den Vorsatz einer Freveltat. Endlich verstand er, was Jacen mit sinnloser Gewalt meinte. Einige Leute schienen dergleichen wirklich zu tun, ohne groß darüber nachzudenken. »Dann solltest du es der CSK melden.«
    »Ja, als würden sie das hier tatsächlich ernst nehmen. Nein, ich glaube nicht. Nicht, wenn sie nach Corellianern suchen, die eine Bombe gelegt haben.«
    Ben begann, den restlichen Staub zusammenzukehren, doch der alte Mann nahm ihm den Besen ab und machte es selbst. Ben spürte einen gewissen Groll. Er neigte den Kopf, obwohl der Mann

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