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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Friedenszeiten in einer Stadt entdeckt zu werden, erforderte mit Sicherheit weniger Geschick. Im Schutz der Dunkelheit bahnte er sich seinen Weg zum Millennium Falken, um nach dem Hyperantrieb zu sehen. Man musste immer noch Arbeit reinstecken.
    Die Entfernung von dem gemieteten Apartment zu dem kommunalen Landestreifen betrug zwei Kilometer. Der Falke ruhte inmitten einer bunt zusammengewürfelten Ansammlung von Vehikeln. Dadurch wurde das Schiff, das ansonsten leicht wiederzuerkennen gewesen wäre, lediglich zu einer weiteren zerbeulten, zerschrammten Kiste unter unzähligen Frachtern, modifizierten Kampfjägern, Speedern, Taxis, Landefahrzeugen und einer Reihe massiv umgebauter, schäbiger und unidentifizierbarer Schiffe. Corellianer waren vielseitig, wenn es um die Wahl ihres Transportmittels ging, weshalb ein weiteres altmodisches Schiff in zweifelhaftem Wartungszustand nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregte. Tatsächlich war der Falke nicht einmal das einzige Schiff seiner Klasse, das auf dem Vorfeld abgestellt war. Soweit Han sehen konnte, waren da noch mindestens drei andere.
    Er schlenderte um die Steuerbordseite herum, drückte die Sicherheitsfernbedienung in seiner Tasche und senkte die Rampe ab, um an Bord zu gehen. Sobald er im Cockpit war, schaltete er das Schiff in den Leerlauf, und die Reihen von Statuslichtern und Anzeigen erwachten flackernd zum Leben. Das hier war Zuhause. Das war es, solange er sich erinnern konnte. Genau hier hatte er einige der wichtigsten Augenblicke seines Lebens verbracht; hier hatte er herausgefunden, wer er wirklich war. Permabeton und Mörtel bedeuteten ihm nichts. Der Falke war mehr als ein Zuhause; er gehörte zur Familie, und alle, die er jemals geliebt hatte, waren früher oder später durch diese Gänge gegangen.
    Liebevoll tätschelte er die Instrumententafelverkleidung. »Hi, Baby«, sagte er. »Wie geht's dir? Dann bringen wir dich mal auf Vordermann.«
    Der Hyperantrieb war nach wie vor aus dem Lot. Die Spulen und Einspritzventile brauchten noch ein bisschen mehr Zuwendung, um sicherzustellen, dass sie den Antrieb mit genau der richtigen Menge Energie speisten. Einige der Reparaturen waren einfacher mechanischer Kram, wie die richtige Durastahlstärke für die Bolzen der Verkleidung und die Spindeln zu finden, die die Schildfelder generierten. Wie fortschrittlich das Antriebssystem auch immer sein mochte, wenn von Energie erzeugte Kräfte auf den guten, altmodischen Durastahl und die Zusatzteile einwirkten, die das Triebwerk und die Außenhülle zusammenhielten, konnte dies das Ende bedeuten. Kleine Vibrationen wurden größer, zerrissen zum Schluss ganze Schiffe.
    Han überprüfte das automatisierte System, das Schallwellen durch die Hülle schickte, um in der Verschalung und im Flugwerk nach überlastungsbedingten Mikrorissen zu suchen. Da war was: Materialermüdung rings um das Antriebsgehäuse. Er musste Halter und Bolzen austauschen, bevor er es riskieren konnte, den Falken auf volle Geschwindigkeit zu bringen. Er schnappte sich einige Werkzeuge und ließ sich Kopf voran in die Antriebszugangsluke hinunter, um sich die Sache selbst anzusehen. In gewisser Weise war es tröstlich, sich die Hände schmutzig zu machen und nach Problemen an Metallklötzen zu suchen, die aus der Welt geschafft werden konnten.
    In Ordnung, und wie schaffe ich Thrackan aus der Welt?
    Theoretisch war das einfach. Rausfinden, wo er sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhielt und wie man zu ihm gelangte, einen Schuss abgeben und fliehen.
    Aber in der Realität war das nicht ganz so simpel. Das war der Grund, warum Männer wie Fett mit derlei Dingen ein Vermögen verdienten.
    Und wenn ich Thrackan aus der Welt schaffe, wird dann nicht sogleich einer seiner Gefolgsleute zur Stelle sein, um seinen Platz einzunehmen? Werden wir ständig auf der Flucht sein?
    Nein, es war nur Thrackan. Es war etwas Persönliches, wie es das immer gewesen war, und niemand sonst konnte einen so vollkommen und grundlegend hassen wie die eigene Sippschaft. Han überprüfte den Drehmoment der Gehäusebolzen mit dem Hydroschlüssel und achtete auf die erleuchtete Anzeige am Handgriff. Die Bolzen hatten ein wenig
    Spiel. Nicht genug, als dass Fleisch und Blut es hätten entdecken können, aber messbar für sensibles Gerät. Würde er sich jetzt sofort mit dem Falken aus dem Staub machen müssen, würde er die Flucht wesentlich langsamer angehen müssen, wenn er nicht wollte, dass sich das Flugwerk selbstständig

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