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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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gegenüber. Sie sprangen von dem Durchgang zurück, drückten sich zu beiden Seiten des Eingangs gegen die Wand. Jacen eilte zu ihnen.
    »Artillerie, Sir«, sagte einer von ihnen. Die Stimme war weiblich. Sie hielt eine Sensoranzeige hoch - »Nase« nannten sie das Gerät -, die am Rücken ihres linken Handschuhs angebracht war; sie blinkte rot und orange. »Die Nase hat etwas gewittert, und die Bewohner kooperieren nicht. Von der Tür wegbleiben.«
    »Drei drinnen.« Auf der anderen Seite der Tür hielt ein Elitesoldat mit Feldwebelabzeichen und dem mit Schablone auf seine Brustplatte gemalten Namen WIRUT einen Thermalbildscanner gegen die Wand. Sein Kamerad stand ein paar Schritte hinter ihm und steckte eine Gasgranate auf die Mündung seines Gewehrs. »Falls da drin irgendwas hochgeht, Sir, wird das auf HNE nicht besonders hübsch aussehen. Gehen Sie besser in Deckung.«
    »Feldwebel, ich würde niemals jemanden bitten, etwas zu tun, was ich nicht auch selbst tun würde«, sagte Jacen. »Zeigen
    Sie mir das Bild.«
    Der Feldwebel - Wirut - drehte das Gerät herum, sodass Jacen einen Blick darauf werfen konnte. Der Scanner hatte einen Pistolengriff wie ein Megafon; das eine Ende des Geräts bestand aus einer Linse, und auf der anderen Seite war die Anzeige, die Rot auf Schwarz drei menschliche Silhouetten anzeigte, die sich in einem Gebiet bewegten, das der Entfernungsanzeige auf dem Gitternetz zufolge vermutlich einen Raum von der Fassade zurückgesetzt lag.
    »Ben, spürst du irgendwas?«, fragte Jacen. »Wie fühlt es sich für dich an?«
    Bens Gespür für Gefahr wurde allmählich sehr scharf. Er hielt seine Augen vor Konzentration halb geschlossen. »Gefährlich, aber jetzt noch nicht. Bald.«
    »Sprengstoff, aber nicht scharf gemacht?«
    »Ist es das, was du fühlst?«
    »Ja«, sagte Jacen. Er winkte Wirut zurück. »Weg mit dem Gas, Soldat. Wollen Sie sie bewegungsunfähig machen?«
    »Das ist die Grundidee dabei, Sir, damit sie nichts zur Explosion bringen können.«
    »Schön.« Jacen stellte sich das Innere des Erdgeschosses und die Tür vor und konzentrierte sich auf die drei Personen drinnen.
    »Sir.«
    Den Rest hörte Jacen nicht mehr. Er schickte einen MachtSchock durch alle drei Ziele gleichzeitig, um sie zu lähmen, und eine Sekunde später flogen die Türen nicht wegen der harten Schockwelle einer konventionellen Explosion auf, sondern dank der kontrollierten Wucht der Macht.
    Die Einheit aus Elitesoldaten warf sich flach auf den Boden. Das war das Klügste, was man bei einer Explosion machen konnte, durch hartes Training eindeutig tief in ihnen verwurzelt.
    Sie erstarrten, warteten auf eine Schockwelle, die allerdings nicht kam. Wirut richtete sich auf die Knie auf, und obwohl Jacen sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste er, dass der Mann grinste.
    »Netter Trick, Sir«, sagte er und stand auf, das Gewehr im Anschlag, um sich durch das Loch zu schieben, wo eben noch die Vordertüren gewesen waren. Jacen schlüpfte hinter ihm hinein, gefolgt von Ben und dem Rest der Einheit. Die drei Bewohner des Hauses - ein Mann in den Dreißigern und zwei jüngere Frauen - lagen bewusstlos auf dem Fußboden des Hinterzimmers.
    Wirut beugte sich nach unten und überprüfte ihren Puls. »Kommen die wieder in Ordnung?«
    »Die Wirkung ist nur vorübergehend.«
    »Sie machen uns ja arbeitslos, Sir«, sagte die Soldatin. »SZDJ.«
    »Ich wünschte, das würde stimmen, aber ich vermute, Sie werden demnächst mehr zu tun haben als je zuvor.« Jacen verfolgte, wie einer von der Einheit seinen linken Handschuh ausstreckte; er suchte nach dem Sprengstoff.
    Die drei Gefangenen wurden auf provisorischen Tragen nach draußen gebracht. Rings um sie herum auf dem Laufsteg drängten sich halb angezogene Zivilisten und schwarz gepanzerte Soldaten, die weitere Angriffsschiffe »beluden«, die runtergingen oder auf gleicher Höhe mit dem Fußgängerzugang schwebten.
    »Hab gerade einen HNE-Speeder zurückgeschickt, Sir«, rief einer der Soldaten Jacen zu. »Gehen Sie davon aus, dass diese Operation zur besten Sendezeit über alle Schirme flimmert.«
    Die Nacht war hell genug erleuchtet für Nachrichtenkameras, und Jacen wusste, dass so etwas wie eine verdeckte Operation dieser Größenordnung in einer dicht bevölkerten Stadt wie dieser ein Ding der Unmöglichkeit war. Man hörte Permaglas bersten, als die 96yste bei einem Wohnblock in der Nähe Fenster sprengte, um sich Zutritt zu verschaffen.
    »Soll das bedeuten, Dad wird

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