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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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ins Gesicht zu schauen und ihm eine einfache Frage zu stellen: Was brachte ihn dazu, die Coruscanti als Feind anzusehen?
    Der Umstand, dass sich zwei Regierungen wie Idioten aufführten, schien Ben als Rechtfertigung dafür nicht auszureichen. Er würde keine Corellianer angreifen, bloß weil die Regierung ein Problem mit Corellia hatte. Sogar der Anschlag auf die Centerpoint-Station war nicht gegen Personen gerichtet gewesen. Er verspürte keinerlei Hass gegen die Corellianer.
    Aber Barit, der nicht sonderlich viel älter war als er, hatte versucht, einen CSK-Beamten zu erschießen. Er hatte nicht auf die Meute gezielt, die die corellianische Botschaft mit Steinen bewarf. Er hatte versucht, einen ihm vollkommen Fremden zu töten, der versucht hatte, den Ausschreitungen Einhalt zu gebieten.
    Ben verstand das nicht, aber das musste er.
    Das corellianische Viertel war an diesem Tag ruhiger, als würden die Leute darauf warten, dass irgendetwas passierte. Einige der Geschäfte waren geschlossen. Bei einem Lebensmittelmarkt blieb Ben stehen, um sich eine Flasche Fizzad zu kaufen und danach zu fragen, wie er zur Werkstatt der Saiys gelangte. Während er den knappen Kilometer zum Unternehmen von Barits Familie ging, trank er seine Erfrischung.
    Ben stieß auf zwei Männer, die ungefähr im Alter seines Vaters und mit Hydroschraubenschlüsseln über einen Repulsorantrieb gebeugt waren. Sie schauten auf, entspannten sich jedoch, als sie ihn sahen. Bloß ein Kind.
    »Wo ist Barit?«, fragte er beiläufig.
    Einer der Männer straffte sich und rief dann: »Barit? Barit? Hier ist jemand, der dich sehen will.«
    Barit tauchte aus einem Lagerraum auf und wischte sich die Hände an einem Lappen ab. Er starrte Ben einige Sekunden lang an und schien nicht erfreut, ihn zu sehen. Er ging in die frische Luft hinaus, und Ben folgte ihm ein kleines Stück von der Werkstatt weg. Aus einer offen stehenden Tür drang der appetitliche Duft von Braten und Gewürzen.
    »Habt ihr eure fehlenden Diamanten gefunden?«, fragte Ben. Damit meinte er die aus der Asche von Corellianern gepressten Edelsteine aus dem Heiligtum. »Hat sie irgendwer zurückgegeben?«
    »Nein«, sagte Barit. »Leute, die Gedenkstätten schänden, haben kein Gewissen.«
    Das war kein guter Anfang. Ben kam gleich zur Sache. »Ich habe dich neulich draußen vor der Botschaft gesehen.«
    »Was hast du dort gemacht?«
    »Mir ein Gesicht voll Gas eingefangen.«
    »Ja, ich auch.«
    Ben fragte sich, was Barit mit seinem Blaster angestellt hatte. Er selbst konnte sein Lichtschwert augenblicklich ziehen, wenn er gezwungen war, sich zu verteidigen. »Wenn ich sage, ich habe dich gesehen, dann meine ich damit, dass ich dich mit einer Waffe gesehen habe.«
    »Jeder trägt so was mit sich rum. Sogar du.«
    Ich muss es wissen. »Aber warum hast du auf einen Polizisten geschossen?«
    »Hast du vor, mich anzuzeigen?« Also hatte er nicht gesehen, wie Ben den Blasterschuss abgewehrt hatte. Er hatte geschossen und war geflohen. »Ich glaube nicht, dass ich
    irgendwen getroffen habe. Sie haben nie gesagt.«
    »Ich will einfach bloß wissen, warum du das gemacht hast.« Du hast angelegt, um zu töten, oder es war dir egal, wen du triffst? »Der Beamte hat dir nie irgendwas getan. Er hat bloß versucht, einen Kampf zu schlichten.«
    »Coruscant ist gegen uns. Die Allianz versucht, uns umzubringen. Wir müssen uns verteidigen.«
    »Aber nicht gegen andere Bürger. Das CSK hat nicht versucht, dir irgendetwas anzutun. Wie kannst du auf jemanden schießen, der dir gar nichts will?«
    »Das kannst du nicht verstehen.«
    »Das will ich aber.«
    »Kannst du aber nicht.«
    »Wenn du solche Angst vor uns allen hast, warum lebst du dann immer noch hier?«
    »Das würde dir so passen, oder? Uns mit einem Tritt hier wegzubefördern, uns zurückzuschicken.«
    Ben wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. »Glaubst du, ihr seid mit uns im Krieg?«
    »Das sind wir. Vielleicht nicht richtig, aber das sind wir.«
    »Wie kannst du so was denken, wenn du hier lebst? Wenn du das wirklich glaubst, wie kannst du dann auch nur hier leben wollen?«
    Ben stand da und starrte Barit mit völligem Unverständnis an. Er hatte keine Ahnung, was im Kopf des Corellianers vorging, dass er sich mit einem Mal wie ein Fremdweltler auf dem Planeten fühlte, auf dem seine Familie geboren worden war. Aber er war Barit gegenüber misstrauisch und auf der Hut, auf eine Art und Weise, die nichts damit zu tun hatte, dass dieser einen

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