Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Blaster ziehen könnte.
»Komm jetzt, Barit!«, rief einer der Männer. »Willst du da den ganzen Tag lang rumquatschen? Du hast Aufgaben zu erledigen. Komm gefälligst zurück!«
Barit sah Ben an, als würde er sich sein Gesicht einprägen wollen. »Ich muss gehen. Danke, dass du mich nicht anzeigst.«
Er ging zur Werkstatt zurück. Ben wanderte davon, die halbvolle Flasche Fizzad noch immer mit einer Hand umklammernd, und fragte sich, ob er Barit dem CSK melden sollte.
JABI-TOWN, CORELLIANISCHES VIERTEL, CORUSCANT: 04:00 UHR
Dieses Viertel hasste den Planeten, auf dem es sich befand. Und das war keine politische oder militärische Einschätzung der Gefahr, sondern Jacen Solos persönliche Gewissheit auf Grundlage dessen, was er in der Macht registrierte.
Das allein genügte für einen Jedi schon, um zu handeln. Wenn das, was ich jetzt bin, noch immer ein Jedi ist.
Jacen konnte die Feindseligkeit, den Zorn und die Gefahr spüren, die in dem corellianischen Distrikt von Galactic City schwelten, und das war der Grund, warum er beschlossen hatte, seine Einsätze als neuer Kommandant der Garde der Galaktischen Allianz mit Razzien in Jabi-Town zu beginnen.
Es war schwierig, an einem Ort wie Coruscant ein ganzes Viertel abzuriegeln. Die Wegekreuzungen waren dreidimensional und erforderten sechs Repulsorschiffe der CSK-Verkehrs-division für jeden Skylane-Knotenpunkt, den Jacen dichtgemacht haben wollte. Er stand auf der Plattform eines militärischen Angriffsschiffs, einem mattgrauen Kanonenboot, das seinem CSK-Gegenstück nicht unähnlich war, und verfolgte, wie zwei der CSK-Schiffe in Position schwebten. Es war noch immer dunkel; die CSK-Schiffe hatten ihre Navigationslichter ausgeschaltet. Jacen konnte sie bloß sehen, weil die Lichtkuppel über Coruscant dafür sorgte, dass es in Galactic City niemals wirklich pechschwarz war. Außerdem konnte er den Umriss der Außenhülle ausmachen, wenn sich die Schiffe bewegten.
»Bist du in Ordnung, Ben?«
Ben trat vor. Er hatte noch kein Wort gesagt. Mit einer Hand hielt er den Griff seines Lichtschwerts umklammert, und Jacen spürte, dass er eher aufgewühlt als aufgeregt war. Er hatte sich unwiderruflich von einem Jungen, der Missionen als Abenteuer empfand, zu einem jungen Mann entwickelt, der ein gesundes Maß an Furcht in sich barg.
»Mir geht es gut, Jacen.«
»Funktioniert das Komlink?«
Ben fummelte an seinem rechten Ohr herum. »Muss ich das wirklich tragen?«
»Du musst hören, was zwischen den Einheiten vorgeht. Das kannst du nicht mithilfe der Macht.« Manchmal war die Nicht-Jedi-Lösung eines Problems tatsächlich die einfachste. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich selbst schon mit so viel Stimmenverkehr zurechtkomme.«
Jacen wandte sich zu den fünf Soldatenteams im Truppenabteil um, Elite-Einsatzkräfte von der 967sten, deren Spezialität Personenwiederbeschaffung und das Durchbrechen von Belagerungslinien war, alle von ihnen handverlesen, weil sie auf Coruscant geboren und aufgewachsen waren, und alle menschlich, um die Möglichkeit heimlicher Sympathien für andere Welten auszuschließen. Darunter waren Freiwillige von der Antiterroreinheit des CSK, die Shevu ausgesucht hatte und für die er bürgte. Sie würden loyal sein. In letzter Zeit hatte
Jacen Loyalität sehr zu schätzen gelernt.
Er konnte ihre Gesichter hinter ihren Schutzvisieren und den versiegelten schwarzen Helmen nicht ausmachen. Aber alles, was sie ausstrahlten, war ein Gefühl von Konzentration und ein wenig Besorgnis, in einem Maße, das normal für Soldaten war, die in die Schlacht zogen. Sie wussten nicht genau, was hinter den Türen des corellianischen Viertels auf sie wartete, aber sie wussten, dass das Risiko bestand, dass sie auf bewaffneten Widerstand und sogar Sprengfallen stießen.
Auf der anderen Seite des corellianischen Distrikts wartete Shevu mit weiteren Einheiten, bereit Gebäude zu stürmen, Durchsuchungen durchzuführen, Widerstand zu brechen und Festnahmen zu tätigen. An den Enden der Bürgersteige schlüpften weitere Soldaten der 967. Kommandotruppe in Position und richteten Gewehre auf Türen, um jeden aufzuhalten, der zu fliehen versuchte. Die Scharfschützen hatten auf den Dächern rings um den Block Position bezogen.
Jacen aktivierte das Komlink, das über sein Ohr gestülpt war. »Teamkommandanten - kein Waffeneinsatz, es sei denn, auf Sie wird zuerst geschossen.«
Shevus Stimme fiel ihm ins Wort. »Dürfte ich vorschlagen, dass wir daraus
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