Wächter der Macht 03 - Sturmfront
bringen.«
»Ist schon in Ordnung, Dreipeo.« Leia zog Han von der Tür weg und nahm ihm den Schlossschneider aus den Händen. »Um ehrlich zu sein, wollen wir, dass du zum Falken zurückkehrst.«
C-3P0 neigte den Kopf. »Zum Falken zurückkehren? Aus welchem Grund?«
»Tu’s einfach, Blechkopf«, sagte Han.
Aus dem Vokabulator des Droiden drang ein empörtes Hrummpf , aber er drehte sich um und verließ den Salon durch die andere Tür, die in den Königlichen Hangar führte. Leia steckte den Schneider in ihren Allzweckgürtel zurück und klopfte laut gegen die Tür. Es dauerte einige Sekunden, bevor ein elektronisches Summen erklang und sich einer der Türflügel ein Stück öffnete.
»Verzeiht, Prinzessin Leia«, sagte eine Stimme auf Hapanisch, »aber der königlichen Wache ist es nicht erlaubt, mit Gästen zu sprechen. Wenn Ihr Hilfe benötigen …«
»Eigentlich nicht.«
Leia nutzte die Macht, um den Wächter durch die Tür zu reißen, während sie gleichzeitig ein Bein ausstreckte, um ihn an den Knöcheln zu erwischen. Er landete als großer, einen lila Umhang tragender Haufen zu Hans Füßen; der Geruch von moschusartigem hapanischem Rasierwasser stieg von ihm auf.
Han sprang auf den Rücken des Wächters und donnerte den Helm des Mannes gegen den Steinfußboden, um ihn zu desorientieren. Für einen Menschen war der Hapaner extrem groß, beinahe von der Größe eines Barabel und fast genauso zäh. Ungeachtet des wiederholten Auf-den-Boden-Hämmerns gelang es dem Kerl, sich auf Hände und Knie zu erheben.
Han wurde klar, dass er in Schwierigkeiten steckte. Er hakte seine Beine um die Hüfte des Wächters und pflanzte seine Füße auf die Knie des Mannes, dann ließ er den Kopf seines Gegners wieder auf den Boden krachen, womit er den Hapaner tatsächlich lange genug betäubte, um ihm den Helm abziehen zu können.
Der Wächter kam zu sich, wollte erneut aufstehen und griff mit einer Hand nach hinten, um Hans Bein zu packen. Han verpasste ihm einen kräftigen Fausthieb, und der große Hapaner erschlaffte einen Moment lang – dann gruben ich seine Finger so fest in Hans Oberschenkel, dass Han aufschrie.
Han schlug erneut mit der Faust zu, und danach lag der Wächter reglos da.
In diesem Moment schleifte Leia die andere Wache – ebenfalls bewusstlos – in den Raum. Obwohl der Kerl genauso groß war wie der, um den sich Han gekümmert hatte, waren seine Hände und Füße bereits gefesselt, und Leia benutzte bloß eine Hand, um ihn hinter sich herzuziehen. Han hätte gern geglaubt, dass sie dazu die Macht benutzte, aber er wusste es besser. Nach vier Jahren Jedi-Training im Saba-Stil war sie schlichtweg so stark.
»Alles in Ordnung?«, fragte Leia. »Brauchst du Hilfe?«
»Mir geht’s … bestens«, keuchte Han. »Wie wär’s nächstes Mal mit einer kleinen Warnung?«
»Warum? Wirst du alt oder so was?«
»Nein.« Han riss einen Streifen vom Umhang des Wächters ab und fesselte die Handgelenke des Mannes. »Ich bin’s bloß nicht gewohnt, dass du die Führung übernimmst, das ist alles.«
Leia lächelte. »Wie kannst du so was sagen, Liebster?« Sie ließ ihren Wächter neben seinem liegen, dann beugte sie sich runter, nahm die Sicherheitskarte des Mannes an sich und küsste Han auf die Wange. »In Tenel Kas Palast einzubrechen war deine Idee.«
6. KAPITEL
Für gewöhnlich war der Gemeinschaftsplatz im Herzen des Senatsdistrikts, zwischen dem Jedi-Tempel und dem Galaktischen Justizzentrum, nach Einbruch der Dunkelheit verlassen. In dieser Nacht jedoch war Alema keineswegs allein. Jacen und Ben standen lediglich ein paar Meter entfernt und unterhielten sich im Schatten einer Reihe von Blarbäumen.
Und sie war nicht die Einzige, die die beiden belauschte. Zuerst hatte sie Lumiya entdeckt, die hinter einer hohen Trennhecke auf der anderen Seite des Bürgersteigs stand, so ruhig und reglos, dass man unmöglich sicher sein konnte, dass sie noch immer da war. Dann war da der dunkle Schemen, der nach Bens Ankunft durch den Nebel geschlichen kam. Er war ungefähr zwanzig Meter entfernt, kauerte hinter der Hecke auf Alemas Seite des Gehsteigs und richtete durch die Blarbäume etwas auf die Stelle, wo Ben und Jacen standen und miteinander sprachen, das wie eine kleine Parabolschlüssel wirkte. Wer auch immer es war, bei dem Schatten musste es sich um einen Jedi handeln – und um einen ziemlich erfahrenen noch dazu. Genau wie Lumiya und Alema hatte er – oder sie – sich so weit in sich selbst
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