Wächter der Macht 03 - Sturmfront
fünfundzwanzigtausendmal gehört, und jedes schien lauter zu sein als das letzte.
»Noch ein einziges Tick , und ich mache Kleinholz aus dem Ding«, knurrte Han.
»Ich glaube nicht, dass die Königinmutter das mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen würde, Captain Solo«, mahnte C-3P0. Nicht zum ersten Mal fragte Han sich, warum sie ihn nicht zusammen mit Cakhmaim und Meewalh an Bord des Falken gelassen hatten. »Das ist Prelorellianisch; vermutlich wurde es von ebenjenen Piraten, die Tenel Kas Vorfahren entführt haben, aus einem balmorranischen Kolonieschiff geplündert.«
»Dann wird es höchste Zeit, dass Tenel Ka eine neue bekommt.« Han suchte die kostbare Bryleholztäfelung und die vergoldeten Karniesformen des Salons nach einer versteckten Kamera ab, die einfach da sein musste. »Nach dem zu urteilen, wie es hier aussieht, sollte die sich eigentlich etwas leisten können, das ein bisschen leiser ist.«
»Han!« Leia, die meditierend auf dem Boden gesessen hatte, öffnete die Augen. »Diese Uhr ist mehr wert als der Falke . Eine Menge mehr.«
»Ja, und mehr Lärm macht sie auch.«
Han erhob sich, dann packte er einen unbezahlbaren Beistelltisch mit Larmalintarsien und marschierte quer durch den Raum.
Leia sprang auf, um ihm den Weg zu versperren. »Han, was hast du vor?«
»Ich ertrage das nicht mehr länger.« Er warf Leia ein schnelles Blinzeln zu, dann ging er um sie herum. »Dieses Ticken macht mich noch wahnsinnig.«
»Das sehe ich.« Leia packte ihn am Arm. »Aber sich wie ein Verrückter aufzuführen verschafft uns auch nicht schneller eine Audienz. Wir stehen nicht unter Beobachtung.«
»Natürlich tun wir das. Das hier ist Hapes, schon vergessen?«
»Es ist Tenel Kas Hapes.« Leia drehte ihn herum, sodass er sie ansehen musste. »Und sie schätzt uns zu sehr, um uns auszuspionieren.«
Han rollte mit den Augen. »Ja, sicher.«
»Sie weiß, dass wir es merken würden, wenn man uns überwacht, also, warum sollte sie das Risiko eingehen, uns zu beleidigen, wenn sie dadurch doch nichts erfährt? Auf diese Weise kann sie uns wissen lassen, dass sie uns noch immer als Freunde betrachtet, ganz gleich was wir für Differenzen haben.«
»Schauen wir mal, ob ich das richtig verstehe.« Han hielt den Tisch weiterhin fest. »Sie lässt uns hier sieben Stunden lang warten, um sicherzugehen, dass wir wissen, dass wir immer noch Freunde sind?«
»Exakt«, sagte Leia. »Aus demselben Grund hat uns die Flugkontrolle den Falken im Königlichen Hangar landen lassen. Sie versucht, uns auf höfliche Weise wissen zu lassen, dass es ihr nicht möglich ist, uns zu empfangen.«
Hans Magen sackte nach unten. »Bitte sag mir, dass das nicht eins von diesen diplomatischen Kodexdingern ist.«
Leia schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. »Ich fürchte, doch. Du weißt, wie Coruscant reagieren würde, wenn sie uns eine Audienz gewährt. Omas und Niathal würden denken, dass sie die Möglichkeit in Erwägung zieht, ihre Flottenverbände zurückzurufen, vielleicht sogar Corellia zu helfen.«
»Wie kommt sie dann dazu, Gejjen zu sagen, dass er uns herschicken soll?«
»Sicherlich, um ihre Adeligen zu beschwichtigen«, sagte Leia. »Sie musste sich etwas Zeit erkaufen, um ihren Zug zu machen, und jetzt haben wir unseren Zweck erfüllt.«
»Also hat sie uns benutzt«, sagte Han. »Ich hasse das.«
»Es war nichts Persönliches, Han.« Leia nahm ihm den Beistelltisch aus den Händen und nutzte die Macht, um ihn zurück an seinen Platz schweben zu lassen. »Wir müssen einfach warten. Irgendwann wird sie einen Weg finden, uns zu empfangen, ohne dass die Spione es mitbekommen.«
»Irgendwann?« Han ging zur Gegensprechanlage neben der Tür. »Das kriegt sie mit Sicherheit schneller hin.«
»Han, du kannst nicht …«
»Aber sicher kann ich.«
Han drückte den Rufknopf, und einen Moment später erschien ein mürrisches Gesicht auf dem Vidschirm. Es gehörte einem von Tenel Kas Privatsekretären.
»Captain Solo«, sagte er, offensichtlich gereizt. »Kann ich irgendetwas für Sie tun?«
»Ja«, sagte Han. »Sie können Tenel Ka sagen, dass ich es satt habe zu warten.«
Die Miene des Mannes zeigte deutlich seinen Unmut. »Wie ich bereits erklärt habe, ist die Königinmutter unabkömmlich. Sie hat mich gebeten, Ihnen zu versichern, dass sie, sobald sie sich freimachen kann …«
»Wir sollten eigentlich einen halben Tag lang mit ihr reden können!«, rief Han. »Jetzt warten wir hier schon zweimal so lange und
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