Wächter der Macht 03 - Sturmfront
Mann mit einem dichten Bart und einem Büschel dunkler Haare, das ihm in die Augen hing. Der Bursche drehte sich schnell zur Wand hin, um sein Gesicht zu verbergen, doch er vergaß, seine aufrechte Haltung zu ändern und die militärische Präzision seiner Bewegungen.
»Weißt du, irgendetwas an ihm kommt mir tatsächlich bekannt vor«, sagte Han. »Er versucht, es zu verbergen, aber der Typ ist Soldat – und ich habe dieses verrückte Gefühl, dass wir ihn wirklich kennen.«
»Das sollten wir wohl auch«, sagte Leia. Sie schaute noch immer über den Tisch zu Nashtah hinüber, doch ihr unfokussierter Blick verriet, dass sie sich auf die Macht konzentrierte. »Ich glaube, er hätte fast unsere Tochter geheiratet.«
»Wie bitte?« Han sprach laut genug, dass er trotz des lärmenden Gebrumms der Scrak-Musik Blicke von mehreren nahen Tischen auf sich zog. Er senkte die Stimme und beugte sich näher zu Leia. »Komm schon. Du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes sagen, dass das derjenige ist, von dem ich glaube, dass du ihn meinst?«
»Ich verstehe es auch nicht«, sagte Leia. »Aber seine Präsenz fühlt sich sehr vertraut an.«
»Ihr kennt ihn?«, fragte Nashtah. »Dann müssen wir hingehen und Hallo sagen.«
Bevor Han sie aufhalten konnte, stand Nashtah auf, um die Cantina zu durchqueren, wobei sie sich schnell genug bewegte, um deutlich zu machen, dass sie es ernst meinte.
»Oh-oh«, sagte Leia. »Das sieht nach Ärger aus.«
Die Solos erhoben sich und gingen ihr nach. Han war überrascht von Nashtahs Kondition. Was auch immer sie sonst sein mochte, sie war fraglos eine erstklassige Attentäterin, und erstklassige Attentäter betranken sich bei einem Auftrag nicht – und vermutlich auch nicht häufig zu anderen Zeiten.
Sie erreichten den Tisch des bärtigen Mannes genau in dem Moment, in dem sich Nashtah auf die Bank ihm gegenüber setzte. »… mir, warum du meinen Freunden nachstellst«, sagte sie, »und dein Tod wird kurz und schmerzlos sein.«
»Sie müssen unserer Freundin verzeihen«, sagte Leia und glitt auf die Bank, auf der der bärtige Mann saß. »Ich fürchte, sie kann sich nicht sonderlich gut beherrschen.«
»Ja, sie schießt meistens übers Ziel hinaus.« Han glitt neben Nashtah auf die Bank und rückte ihr dicht genug auf die Pelle, dass sie ihn aus dem Weg hätte schubsen müssen, bevor sie nach dem Blaster in ihrem Oberschenkelhalfter hätte greifen können. »Zumindest beim ersten Mal.«
»Dann wollen wir hoffen, dass es nicht dazu kommt.« Der bärtige Mann wandte den Blick widerwillig von der Wand ab. Obwohl das über seine Augenbrauen hängende Haar die krumme Narbe verbarg, die seine Stirn hinauflief, ließen die stahlharten grünen Augen keinen Irrtum zu. »Weil ich beim ersten Mal nie danebenschieße.«
Nashtah spannte sich an, aber Han schlug ihr mit der Hand auf den Oberschenkel, sodass sie nicht an den Halfter kam, und lächelte über den Tisch.
»Jagged Fel!« Er war ehrlich erfreut. »Schön zu sehen, dass wir dich am Ende doch nicht umgelegt haben.«
Leia runzelte die Stirn. »Was Han damit sagen will, ist, dass wir uns freuen, dich wohlauf zu sehen. Wir haben uns oft nach dir erkundigt, aber Aristocra Formbi hat stets beharrt, dein Status wäre ein Militärgeheimnis.«
»Weil ich erst noch geborgen werden musste.« Fels Stimme war höflich, aber reserviert. »Nachdem ihr mich abgeschossen habt, war ich zwei Jahre lang von der Außenwelt abgeschnitten.«
»Zwei Jahre lang?« Leia berührte seinen Unterarm und hastig wieder zurück. »Jagged, das tut mir wirklich leid. Bevor wir von Tenupe abgereist sind, machte Aristocra Formbi uns glauben, dass du unverzüglich geborgen werden würdest.«
»Wie Sie wissen, kann Tenupe ein sehr gefährlicher Planet sein«, sagte er. »Das Bergungsteam verschwand spurlos, und man traf die Entscheidung, zum Wohle eines einzigen Piloten nicht noch mehr Leben aufs Spiel zu setzen.«
»Tut mir leid, Junge – das war eine harte Auszeit«, sagte Han. »Aber wie bist du dem Dschungel schließlich entkommen?«
»Meine Familie hat eine private Rettungsfirma angeheuert, und eine ihrer Suchmannschaften fand ein …« Fel brach ab, wählte seine Worte sorgsam. »Sie fanden ein beklagenswertes Ende. Ich habe eins ihrer Kommsets repariert, und als die nächste Gruppe auf der Suche nach denen eintraf, konnte ich mit ihnen in Verbindung treten.«
»Die Telkur-Station ist ein ganzes Stück von den Unbekannten Regionen entfernt«, sagte Nashtah
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