Wächter der Macht 03 - Sturmfront
sich sechs rauchende Krater.
»Wir sollten lieber von hier verschwinden«, sagte Jaina. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Himmel zu und sah, dass die Miy’tils bereits wieder im Sinkflug auf die Villa zuhielten. »Du hattest recht mit der Ducha – wenn es um Jedi geht, findet sie offenbar nicht, dass irgendetwas zu viel des Guten wäre.«
»Hat sie auch recht«, sagte Zekk düster. »Und wenn wir eine Möglichkeit finden, von dieser Matschkugel zu verschwinden, werde ich es ihr beweisen und sie zur Strecke bringen.«
Anstatt auf der Außenseite der Mauer nach unten zu springen und auf der Suche nach Deckung in die Sümpfe zu laufen, ließ er sich wieder auf der Innenseite der Mauer nach unten fallen und bahnte sich durch die kreischenden Murgs seinen Weg zur Torsteuerung.
»Bist du verrückt?«, rief Jaina von der Mauer aus. »In ungefähr fünf Sekunden lassen diese Miy’tils ihre Bomben fallen!«
»Dann hilf mir, dieses Tor zu öffnen!«
Jaina wollte protestieren, dann wurde ihr klar, dass sie damit bloß Zeit verschwendete. Wie er sonst auch immer sein mochte, Zekk war so gutherzig und mutig, wie ein Jedi nur sein konnte, und nichts würde daran irgendetwas ändern – nicht einmal sie.
»Zekk, manchmal bist du wirklich eine echte Nervensäge.« Sie nutzte die Macht, um ein paar Murgs aus seinem Weg zu schieben, und er erreichte die Torsteuerung. »Und ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt sage, aber das fängt irgendwie an, mir zu gefallen.«
»Sag bloß.« Zekk zog den Schlossknacker aus einem Allzweckgürtel hervor und machte sich an der Torsteuerung zu schaffen. »Sag mir Bescheid, wenn uns die Zeit ausgeht.«
»Warum?« Jaina wandte sich den näher kommenden Miy’tils zu. »Würde das irgendeinen Unterschied machen?«
»Eigentlich nicht«, sagte Zekk. Jaina war überrascht, als der Schlossknacker schon nach wenigen Sekunden ein Erfolg verkündendes Piepsen von sich gab. Die Torflügel schwangen zischend auf, und die Murgs schossen nach draußen, auf das Moor zu. »Aber es ist gut zu wissen, dass du auf mich gewartet hast.«
14. KAPITEL
Mit der dämmrigen blauen Beleuchtung und dem süßen Geruch von Rekka-Rauch in der Luft war die Cantina der Telkur-Station die Art Etablissement, wo kluge Kunden darauf achteten, stets eine Wand im Rücken zu haben. Die Decke des Lokals war ein unordentliches Netz von Ventilationsrohren, die aus der Düsternis über ihren Köpfen hervorragten, und irgendwo in jeder der acht Wände befand sich ein halb verborgener Durchgang. Die Gäste drängten sich in Dreier- und Vierergruppen zusammen, saßen um korrodierte Stahltische herum und musterten Han und seine Begleiter ganz offen.
»Worauf warten wir noch?«, wollte Nashtah hinter Han wissen. »Ich habe Durst.«
»Wir gehen bloß auf Nummer sicher«, sagte Han. Die Kundschaft der Cantina bestand ausschließlich aus Humanoiden und Fast-Humanoiden, ohne irgendwelche Droiden, und attraktive Männer mit verwegenen Dreitagebärten und schöne hapanische Frauen in freizügigen Kleidern hielten sich in etwa die Waage. C-3PO und die Noghri waren im Falken geblieben, deshalb ging Han davon aus, dass er und seine beiden weiblichen Begleiterinnen hier nicht weiter auffallen würden – zumindest bis jemand ihn oder Leia aus einem alten Holonachrichtenbericht wiedererkannte. »Ich kann nicht glauben, dass der hapanische Sicherheitsdienst diesen Laden nicht überprüft.«
»Das tut er – aber nicht von vielen Agenten.« Nashtah schob sich an Han vorbei und ging auf die Theke zu. »Wenn die uns irgendwelchen Ärger machen, bringen wir sie um.«
»Ja, das ist ein toller Plan«, erwiderte Han. »Wie wär’s, wenn wir lieber versuchen, gar nicht erst aufzufallen?«
Aber Nashtah war bereits auf halbem Weg zur Bar, und zweifellos war sie sich der Blicke, die ihr verstohlen folgten, wesentlich bewusster, als sie es sich anmerken ließ. Nachdem Sie Leias Vorschlag, dass sie sich alle verkleiden sollten, mit der Behauptung abgetan hatte, dass ihr Kontakt nicht auftauchen würde, solange sowohl sie, als auch die Solos nicht leicht zu erkennen waren, schien sie jetzt entschlossen, die Aufmerksamkeit der gesamten Station auf sich zu ziehen.
»Mir gefällt das nicht«, sagte Han zu Leia. »Sie stellt uns auf die Probe.«
»Eindeutig«, stimmte ihm Leia zu. »Aber sie ist unsere einzige Spur. Was sollen wir sonst machen?«
»Wie wär’s damit zu verschwinden?« Han ergriff Leias Arm und wandte sich dem schmuddeligen
Weitere Kostenlose Bücher