Wächter der Macht 04 - Exil
betrug vierundneunzig Prozent, der letzte Durchgang endete mit zweiundzwanzig Prozent verschlissenen Kugeln aufgrund taktischer Sabotage. Waffenkontrolle für Anfänger erfolgreich bestanden.« Der Droide rollte auf die Tür zu, die aus der Trainingshalle führte, und die Kugeln, die wieder ihre gerade Linienformation einnahmen, kullerten hinter ihm hinaus.
Im Hinausgehen passierte der Droide eine andere Jedi-Schülerin, die neben der Tür wartete. Sie musste hereingekommen sein, während Ben in seine letzte Übung vertieft gewesen war, und mit einem kleinen Aufflackern von Beschämen wurde ihm bewusst, dass er sie nicht wahrgenommen hatte - er hatte sich zu sehr auf seine Aufgabe konzentriert.
Sie war mehrere Zentimeter größer als er, drei oder vier Jahre älter und rothaarig - ihr langes Haar war eine Spur kupferfarbener als das seiner Mutter. Sie kam vor, während die Kugeln weiterhin aus der Halle rollten. »Hallo.«
»Hallo.« Ben hakte sein Lichtschwert wieder an seinem Gürtel fest.
Sie streckte eine Hand aus. »Ich bin Seha. Seha Dorvald.«
»Ich weiß.« Er ergriff ihre Hand, um sie zu schütteln. »Ich habe. «
Da lag etwas in ihrer Hand, etwas Kleines und Rechteckiges, irgendeine Art Karte. Doch ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie ihm gerade irgendetwas gegeben hatte.
Ein kleiner Schauder durchfuhr Ben. Er wusste, warum. Erstens sah sie wirklich gut aus, und zweitens hatte sie gerade etwas Heimliches getan. Er fragte sich, was auf der Karte war -Instruktionen, sich irgendwo mit ihr zu treffen? Eine Nachricht von der corellianischen Regierung, die ihn um seine Hilfe anflehte, die militärische Krise zu lösen? Ein Bestechungsversuch? Er war aus seiner Trainingsstunde geradewegs in ein Holodrama katapultiert worden, und er spürte diesen Wechsel nur zu deutlich.
»Ich habe dich hier schon gesehen«, brachte er den Satz zu Ende und versuchte, nicht zu stammeln. »Ich bin Ben Skywalker.«
»Ich weiß.« Sie zog die Hand zurück und ließ die Karte in seinem Griff. »Ich wollte nur sagen.«
Soll ich die Karte jetzt einstecken? Nein, falls irgendwer zusieht, könnte ihn das darauf aufmerksam machen, dass sie mir etwas gegeben hat. Und wenn sie mir etwas auf diese Weise gibt, glaubt sie. dass uns jemand beobachtet. Ben ließ seine Hand an seine Seite fallen und hoffte, dass seine Haltung normal wirkte.
». ich fand, dass diese Sache, die Kugel zu plätten, sehr einfallsreich war, und ich habe mich gefragt.«
Er musste sich schleunigst in sein Quartier begeben und herausfinden, was sich auf der Karte befand. Obwohl er eigentlich gern einfach bloß hier stehen geblieben und sie ein paar Tage lang angesehen hätte. Es fiel ihm sehr schwer, sich auf Sehas Worte zu konzentrieren.
». ob's dir was ausmachen würde, wenn ich, du weißt schon, deine Technik für meine nächste Übungsstunde quasi ausborgen würde?«
Ben kamen ungefähr vierzig verschiedene Antworten in den Sinn, die sein Gehirn verstopften. Klar. Du bist wirklich süß. Wenn du noch immer diese Übungen machst, bist du wohl auch ein Spätstarter wie ich. Dein Akzent klingt sehr nach Unterstadt, aber du hörst dich an, als wärst du gebildet.
Wie würde Jacen auf ihre Frage antworten?
Dieser letzte Gedanke sorgte dafür, dass sich Bens Verstand wieder klärte. Er würde ihre Frage analysieren, sich sogleich über die Konsequenzen klar werden und sehr gelassen darauf reagieren.
»Ich wäre, ahm.« Wie hieß das Wort noch mal? ». geschmeichelt.« Doch ehe das letzte Wort über seine Lippen kam, fiel ihm eine mögliche Konsequenz ein. »Aber vermutlich solltest du das lieber nicht tun.«
»Warum nicht?« Sie wirkte nicht verärgert, bloß neugierig.
Ben deutete auf die Tür. »Der Droide verfügt über ein Lernprogramm. Er wird sich eine neue Programmierung verpassen lassen oder zumindest um eine bitten, um meiner Kugel-platt-mach -Techniken künftig etwas entgegensetzen zu können. Wenn du es also auf diese Weise versuchen willst, musst du erst herausfinden, wie er sich dann verhalten wird, und darauf vorbereitet sein.«
»Gutes Argument. Das werde ich machen. Gescheit bist du auch noch.«
Gescheit? Und was sonst noch?
»Ich habe mich über deinen Zopf gewundert.« Sie deutete auf den schmalen Haarzopf, der im Kontrast mit seinem Kurzhaarschnitt besonders augenfällig war. »Das ist irgendwie altmodisch, oder nicht? Verlangt der Orden das immer noch irgendwo?«
Ben schüttelte den
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