Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
sehr tief.«
    »Ich glaube nicht, dass er ein intergalaktisches Chaos stiften würde, bloß um sich an einem Mann zu rächen, selbst wenn es sich dabei um Jacen handelt.«
    »Nein, unser Chaos haben wir uns selbst geschaffen. Fett ist lediglich ein weiterer Störfaktor.« Noch zwei Minuten: Niathal nippte an einem Glas Wasser und rollte mit dem Kopf, um ihren Nacken zu lösen. Es gab nichts Schlimmeres als eine durch verspannte Muskeln verursachte überstrapaziert klingende Stimme. Sie musste entspannt klingen, bedauernd, aber autoritär. »Solange er das Schreckgespenst spielt, hält die GA zusammen, weil die kleineren Planeten Angst haben, dass die Mandalorianer zurückkehren werden, und darum halten sie schutzsuchend an uns fest.«
    »Oder laufen über zur Konföderation.«
    »Nicht, wenn die Konföderation Fetts Waffen kauft und wir nicht. Wir können ihn seiner Neutralität berauben - oder zumindest des Anscheins, den er sich davon gibt.«
    G'Sil sah sie weiterhin an, als käme sie von jenseits des Outer Rim. Er nahm diesen Putsch - und sie war froh, dies unter vier Augen so nennen zu können - bemerkenswert gut auf. Angesichts seiner Position hatte sie erwartet, dass er ein Stück vom Kuchen hätte abhaben wollen.
    »G'vli, werden Sie zu gegebener Zeit für das Amt des Staatschefs kandidieren?«
    »Wird es denn einen Staatschef geben?«
    »Ich habe die feste Absicht, zu Wahlen und zum Zivilrecht zurückzukehren, sobald der Krieg vorüber ist.«
    »Dann nein. Ich kann gut damit leben, mich nicht in die Position zu begeben, in der Omas war. Wenn eine Sache einmal passieren kann, kann sie auch zweimal passieren.« G'Sil dirigierte sie auf den Zugang zur Schwebeplatt form zu. »Allerdings müssen Sie sich vor Jacen in Acht nehmen.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Deshalb werde ich ihn jetzt kaltstellen. Machen Sie einfach weiter, wie Sie es für richtig halten.« Das Wort kaltstellen barg mehrere unschöne Bedeutungen, und G'Sils Gesichtsausdruck nach dachte er an die schlimmste. »Nein, bloß in taktischer Hinsicht. Wo steckt er überhaupt?«
    »Vermutlich musste er irgendwo irgendwem die Finger brechen. Überlassen Sie ihn mir. ich werde ihn nachher suchen.« G'Sil folgte ihr auf die Plattform. »Los geht's.«
    Niathal schaut e auf ihre Stiefel, während sie auf die Plattform trat, und als sie aufsah, ließ die schiere Größe der Senatskammer sie für einen Sekundenbruchteil unruhig werden. Das war ein Segen: Sie wusste. dass ihre aufrichtige Bestürzung als demütige Zurückhaltung rüberkommen würde. Für einen neuen Militär-diktator gab es nichts Schlimmeres, als übereifrig zu wirken.
    Für eine Kammer mit Tausenden Delegierten war es - selbst im Hinblick auf die jüngsten Austritte und abtrünnig gewordenen Mitglieder - bemerkenswert ruhig. Ihre Plattform trieb in die Mitte der gewaltigen Kammer. Sie blickte in ein Spiel aus Licht und Schatten und war außerstande, Gesichter zu erkennen. In so vieler Hinsicht war es wie auf einer Theaterbühne, einschließlich der blendenden Scheinwerfer.
    »Gentlewesen«, begann sie förmlich. Sie war der Ansicht, dass sie am besten fahren würde, wenn sie sich strikt förmlich gab. »Ich hätte nie erwartet, mich eines Tages auf diese Weise an Sie zu richten, und ich gebe zu, dass ich darauf kaum vorbereitet bin. Ich bedaure zutiefst die Notwendigkeit, auf dieser Plattform zu stehen. Doch diese Notwendigkeit hat sich nun mal ergeben, dennoch wird die gegenwärtige Regelung bloß für den kürzest - möglichen Zeitraum bestehen, und abgesehen von diesem vorübergehenden Führungswechsel bei der GA wird sich nichts ändern. Das möchte ich ausdrücklich betonen. Es gibt kein Ausgangsverbot, keine Zensur und nichts von dem, was das Kriegsrecht sonst mit sich bringt. Wäre Staatschef Omas erkrankt, würde ich auch hier stehen, und niemand würde in Panik geraten. Was letzte Nacht geschehen ist, ist von Rechts wegen nicht bedeutsamer als das. Als Oberbefehlshaberin der Streitkräfte ist es meine Pflicht, für den Staatschef einzuspringen, auch auf den Rat der GA-Sicherheitskräfte hin. Sobald die allgemeine Krisensituation mit der Konföderation geklärt ist - und ich gehe davon aus, dass dies kurzfristig der Fall sein wird trete ich zurück, und wir werden Wahlen für das Amt des Staatschefs durchführen.«
    Nichts davon war gelogen. Es gab überhaupt keinen Grund zu lügen. Sie meinte jedes Wort davon ernst. Es gab lediglich Informationen, über die der Senat nicht

Weitere Kostenlose Bücher