Wächter der Macht 05 - Opfer
Truppler mit einem verwirrten Stirnrunzeln an.
»Guten Abend, Jacen.« Er trat zurück und führte sie herein. »Leidige Sache, dieses Attentat. Ich kann nicht behaupten, dass ich Gejjen gemocht habe, aber das zeigt, wie sehr wir bei unserer Arbeit auf der Hut sein müssen.«
Er schlenderte einen langen Flur entlang, gegen den der Korridor draußen wie ein Slum in den unteren Ebenen wirkte. Die Kunstwerke an den Wänden waren atemberaubend, und das meiste davon schien aus Zeiten vor der Yuuzhan-Vong-Invasion zu stammen. Wenn das so war. hatte irgendein Galeriekurator ein sehr sicheres Versteck dafür gehabt.
Am Ende des Gangs drehte sich Omas um. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, bevor wir uns setzen?«
Irgendwie wäre es viel leichter gewesen, hätte sich Omas feindselig verhalten.
»Sir«, sagte Jacen, »im Namen der Galaktischen Allianz verhafte ich Sie wegen die Staatssicherheit gefährdender Aktivitäten.«
Omas runzelte die Stirn und schien zu überlegen, ob er sich verhört habe. Er trat im Flur einige Schritte zurück, wo die Deckenstrahler Lichtkreise auf den dicken, samtigen rubinroten Teppich warfen. »Wie bitte?«
»Sie stehen unter Arrest. Sir. Sie können später Ihren Rechtsbeistand anrufen, aber im Augenblick wäre es am besten, wenn Sie uns einfach begleiten würden.«
Omas stieß ein kleines, amüsiertes Schnauben aus. »Jacen. mein lieber Junge, Sie sprechen hier mit Cal Omas. Seien Sie nicht so ein Dummkopf. Sie wollen mich verhaften? Mich verhaften?«
Jacen griff in seine Jacke und holte ein Datenpad hervor. »Gemäß den Bestimmungen der Notstandsverordnung kann ab sofort jeder, einschließlich Staatsoberhäupter, Politiker und jedes andere Individuum, der eine konkrete Bedrohung für die Sicherheit der Galaktischen Allianz darstellt, inhaftiert werden. Das ist ein Zitat, Sir. Die entsprechende Gesetzesänderung, die den bisherigen Wortlaut um Staatsoberhäupter ergänzt, ist um Mitternacht in Kraft getreten, und Sie sind ein Staatsoberhaupt...«
Omas wirkte eher verblüfft als beunruhigt. Jacen war daran gewöhnt, dass die GGA Furcht hervorrief, wenn sie jemandem einen Besuch abstatteten, doch Omas' Erstaunen fand er befremdlich.
»Ich habe diese Gesetzesänderung gestern im Bekanntmachungs-rundschreiben gesehen«, sagte Omas, noch immer ziemlich zwanglos-gesprächig. »Meine Güte, Sie haben es tat sächlich getan, nicht wahr? Sie haben das Gesetz wirklich geändert und das hier geplant.«
»Sir ...«
»Ist es mir erlaubt zu erfahren, welche Gefahr ich angeblich für meinen eigenen Staat darstellen soll?«
»Ich kann es Ihnen zeigen, Sir«, sagte Jacen und rief mit seinem Datenpad die Streifenkamera-Aufnahmen des Treffens mit Gejjen auf. Er spielte sie ab und hielt das Pad so, dass Omas den Bildschirm sehen konnte. »Bitte, schauen Sie sich in Ruhe alles an, und sagen Sie mir dann, dass das da nicht Sie sind, in einem Raum mit zwei Allianz-Geheimdienstoffizieren, dem verstorbenen Premierminister und seinen beiden CorSic-Leibwächtern.«
Der Ausdruck auf Omas' Gesicht war unbezahlbar. Er starrte auf das Datenpad und sah sich tat sächlich das gesamte Treffen an. Hinter Jacen warteten Wirut und Limm in geduldigem Schweigen.
»Nun«, sagte Omas. »Was soll ich dazu sagen ...?«
»Sergeant Wirut wird Ihnen zur Hand gehen, um eine Reisetasche zu packen«, sagte Jacen. »Wir werden Sie so diskret wie möglich rausbringen.«
»Heimlich? Oh, ich verstehe ...«
»Nein, Sir, Sie werden nicht verschwinden und mit dem Gesicht nach unten treibend in irgendeinem Abwasserkanal wieder auftauchen. Das hier wird legal und öffentlich über die Bühne gehen.«
Omas sah Jacen teilnahmslos ins Gesicht, und dann schaute er an ihm vorbei zu den beiden Trupplern. Obwohl er vollkommen gelassen wirkte, konnte Jacen die Furcht des Mannes fühlen. »Sergeant, ich habe stets eine Tasche für Eventualitäten gepackt«, sagte Omas, beinahe lächelnd. »Wenn Sie befürchten, ich könnte mir im Schlafzimmer das Gehirn wegpusten, können Sie gern zur fünften Tür auf der linken Seite gehen und sie für mich holen. Sie ist im ersten Schrank, wenn Sie den Raum betreten. Eine hellbraune Lederreisetasche.«
Es gab nichts Schlimmeres als einen würdevollen Gefangenen. Jacen wusste, dass man in den Kasernen und der CSK-Bar innerhalb von 48 Stunden nur noch darüber tratschen würde, wie ungeheuer tapfer Omas gewesen war.
Wirut verschwand in dem Schlafzimmer, während Limm Wache stand.
Omas trat so
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