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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Veränderungen bewirken konnte.
    Ich kann das Gesetz ändern, das es mir erlaubt, Gesetze zu ändern.
    Wenn ich davon umsichtig Gebrauch mache, kann ich den Senat damit umgehen, falls ich muss.
    Manchmal war die Kraft des schlichten gesunden Menschenverstands genauso wirkungsvoll wie die Macht.
TEKSHAR FALLS— KASINO, KUAT CITY, KUAT
    »Was ist mit den Klonen passiert?«, fragte Mirta.
    Kuat City stank nach Credits. Fett hatte nie verstehen können, wie eine Industriegesellschaft, deren Wohlstand auf Schwermaschinenbau fußte, noch immer eine antike Aristokratie haben konnte. Komischer Ort. Anachronistisch. Vor ihm glitzerte der kleinere Teil von Kuat City, eine industrielle Skyline mit eleganten Türmen und Spitzen, die wie ein veredeltes Echo der orbitalen Schiffswerften wirkte.
    Er kannte Kuat gut. Einst hatte er die Werften des Planeten vor einem Anschlag bewahrt, bei dem sie zerstört werden sollten. Er hoffte, dass der Ort ihm ein wenig Dankbarkeit entgegen bringen würde.
    »Kanonenfutter«, sagte er. um Mirta schließlich zu antworten. Er brachte das Speederbike bei einem Bogengang voller schicker Geschäfte zum Stehen. »Sie starben.«
    »Nicht der, den ich gesehen habe. Er sagte, einige hätten die Armee verlassen.«
    »Der einzige Ausweg«, sagte Fett, »war der Tod oder die Desertion.«
    »Keiner von ihnen ist ausgeschieden?«
    »Hängt davon ab, was du mit ausgeschieden meinst. Ich habe allerdings gehört, ein paar sind in Pflegeheimen geendet, die von wohlmeinenden Friedensaktivisten geführt wurden.«
    Mirta schien zu überlegen, was ausscheiden für Männer bedeutete, die darauf trainiert waren zu töten, die von der normalen Gesellschaft ferngehalten worden waren und die eine künstlich verkürzte Lebensspanne hatten. Das unmerkliche Vorschieben ihres Kinns - ein sicheres Zeichen dafür, dass sie verärgert war - übertrug sich auf ihren Helm. Sie konnte nicht viel tun, um es zu verbergen.
    »Hast du jemals Deserteure gejagt?«
    »Nein.« Er hatte allerdings viele gekannt, die das getan hatten. »Haben nicht genug gezahlt.«
    »Hast du dir Gedanken um sie gemacht, Ba´buir?«
    In Ordnung, es tröstet sie, die Mando zu spielen. Aber ich werde mich nie an diesen Namen gewöhnen. »Nicht wirklich.«
    »Sie waren deine Brüder.«
    »Nein, das waren sie nicht.« Er bedeutete ihr, vom Speeder zu steigen. »Blut ist nicht alles. Du weißt, dass das der Mando— Weg ist.«
    »Aber ich wette, diesem Klon wirst du etwas anderes erzählen«, sagte sie. »Wie willst du ihn sonst dazu bringen, dass er dir hilft? Indem du ihn dazu prügelst? Er wirkt so zäh wie du selbst.«
    »Vielleicht frage ich einfach nur nett«, sagte Fett. »Im Augenblick muss ich erst einmal ins Tekshar und ein Schwätzchen mit Fraig halten. Das könnte für ihn ein bisschen unangenehm werden.«
    Das Tekshar Falls war eines dieser Kunstwerke architektonischer Beinahe-Unmöglichkeit, mit denen sich die Kuati hervortaten. Auch andere Bauten in der Galaxis verfügten über eindrucksvolle Wasserelemente, doch das Tekshar war ein Wasserfall, ein tosender, rauschender Sturzbach von einem Fluss, der mit einem gewaltigen Aufwand in das Unterhaltungszentrum der Stadt umgeleitet worden war. Das Wasser lieferte die hydroelektrische Energie für das Gebäude und ebenso für die wilden Anordnungen von Scheinwerfern, die die Wasservorhänge durchstachen. Das Kasino war im Innern des Wasserfalls selbst untergebracht, teilweise eine Konstruktion, teilweise aus Naturstein, mit Türmchen, die wie Baumpilze aus dem Wasser ragten. Um zum Eingang zu gelangen, mussten Spieler durch das Wasser marschieren, das fünfhundert Meter in die Tiefe stürzte.
    »Schade, ich habe mir gerade erst das Haar machen lassen«, sagte Mirta, von Kopf bis Fuß vollkommen in ihre Rüstung eingehüllt. »Hindern sie so das Gesindel daran, reinzukommen?«
    »Wir sind das Gesindel«, sagte Fett. »Und wir gehen da rein.«
    Er blieb stehen, um sich mit seinem HUD-System in die Datenbank der Kuat-Polizei einzuklinken. Ihnen würde das nichts ausmachen. Er trug bloß dazu bei. hier Recht und Ordnung durchzusetzen. Bilder von Mistkerlen, Kleinganoven und schweren Jungs - und Mädels - rollten über das Display in seinem Helm. Er wartete, und kurz darauf erschien FRAIG. L. Für Bandengewürm sah Fraig auffallend seriös aus: jugendlich frisch, das Gesicht von blonden Locken eingerahmt, die einer Mutter die Tränen in die Augen treiben mussten. Fett vermutete, dass Fraig, falls seine

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