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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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dich zu töten.«
    Jacens Stirnrunzeln verschwand. »Du hältst dich nicht so gut, wie ich dachte.« Er tätschelte Bens Arm. »Hör auf, dagegen anzukämpfen, und die Halluzinationen gehen vorüber.«
    Mit einem Mal ließ ein Grollen die Kabine erzittern, und mehrere Decks weiter oben erklang das gedämpfte Kreischen sich verbiegenden Metalls. Draußen im Hangar erwachte plärrend eine Alarmsirene zum Leben; dann ertönte irgendwo über ihnen eine Abfolge dumpfer Tschuks , als mehrere Schotttüren nach unten krachten.
    Jacen hatte sogleich das Komlink zur Hand und verlangte von seinem Adjutanten Orlopp eine Erklärung dafür, was vorging. Ben schnappte einen Fetzen dessen auf, was der Jenet erwiderte, irgendetwas über Kühlspulen und das katastrophale Versagen des Langstreckenturbolasers Nummer zwei.
    »Stellen Sie das Sperrfeuer ein, und untersuchen Sie die Kühlspulen der anderen Geschütze«, befahl Jacen über sein Komlink. »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Ben wartete, bis Jacen die Verbindung unterbrochen hatte, ehe er fragte: »Denkst du immer noch, ich habe Halluzinationen?«
    Jacen schaute zur Decke empor, und Ben konnte spüren, wie er seine Machtfühler ausstreckte, um gezielt nach Luke zu suchen – oder irgendeinem anderen Saboteur. Schließlich schüttelte er den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Gefangenen zu.
    »Ich fürchte, ja«, sagte er. »Ich nehme keinerlei Jedi-Präsenz wahr, und wenn ich das nicht tue, dann tust du es erst recht nicht – zumindest keine reale.«
    »Das liegt daran, dass er nicht will, dass du ihn fühlst«, sagte Ben. Er spürte, dass sein Vater jetzt ganz in der Nähe war, auf demselben Deck, und er kam rasch näher. »Aber er ist hier.«
    »Und ich nehme an, du wirst mir dabei helfen, ihn zu finden, wenn ich dich losmache?«, spottete Jacen. »Netter Versuch.«
    Ben erhaschte einen flüchtigen Blick auf eine dunkle Gestalt, die im Türrahmen auftauchte. »Ich glaube nicht, dass du irgendwelche Hilfe brauchen wirst, um ihn zu finden, Jacen. Dad steht direkt hinter dir.«
    Das musste ein Traum sein: Ben, der dort in diesem seltsam verwachsenen Dornbusch kauerte, von dornenübersäten Ranken umschlungen, während sich seine Haut in blauroten Fladen abschälte und ein vor Qual halb wahnsinniger Glanz in seinen Augen stand. Luke musste sich das einbilden. Nicht einmal Jacen würde seinen eigenen Cousin der Umarmung des Schmerzes aussetzen.
    »Da musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen, Ben.« Jacen lachte, ohne sich von Ben abzuwenden, und warf in gespieltem Entsetzen die Hände in die Luft. » ›Pass auf! Hinter dir!‹ Der Trick war schon alt, als die Sterne noch jung waren.«
    Ben zuckte die Schultern. »Es ist deine Beerdigung.«
    »Möglicherweise, wenn ich einfältig genug wäre zuzulassen, dass du dir das holst.«
    Jacen wies auf den Vibrodolch, der zwei Meter vor Ben auf dem Boden lag. Luke wusste nicht, was es mit dem Dolch auf sich hatte – ob Ben Jacen damit angegriffen hatte oder Jacen ihn dazu benutzt hatte, Ben zu malträtieren –, aber allmählich begriff er, dass die grausige Szene real war. Er stand tatsächlich auf der Schwelle einer geheimen Kammer voller Yuuzhan-Vong-Foltergeräte und wurde Zeuge, wie sein durchgedrehter Neffe seinen gefangenen Sohn verspottete.
    Luke gab Jacen keine Chance, sich zu ergeben. Er stürzte sich einfach auf ihn.
    Bens Kinnlade klappte herunter, und Jacen wirbelte sofort herum. Mit einer einzigen fließenden Bewegung zog er sein Lichtschwert vom Gürtel und aktivierte es, um die smaragdgrüne Klinge in die Höhe zu reißen, in dem Bemühen, sein Herz und seinen Kopf zu schützen.
    Luke indes griff tief an und schlug nach Jacens Nieren, um seinen Gegner auf die schmerzhafteste aller Arten außer Gefecht zu setzen. Jacens Augen weiteten sich. Sein Lichtschwert zuckte im selben Moment nach unten, als Lukes auf Fleisch traf.
    Die Spitze sank mehrere Zentimeter ein, um ein gequältes Zischen nach sich zu ziehen, als sie eine Niere berührte; dann traf Jacens Klinge auf Lukes und stieß sie beiseite. Selbst diese kleine Verletzung hätte die meisten Menschen vor Qual gelähmt. Jacen jedoch ließen Schmerzen aufblühen; er labte sich daran, um dadurch stärker und schneller zu werden. Er landete einen Halbkreistritt, der Lukes Rippen knirschen ließ.
    Luke taumelte rückwärts; seine Brust füllte sich mit Feuer. Jacen hatte die kaum verheilte Narbe getroffen, die er aus seinem ersten Kampf mit

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