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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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»Aber das ist nicht von Belang, nicht wahr? Worauf es ankommt, ist, dass ich dies hier tue, um dich zu retten.«
    »Um mich zu retten ?« Ben lachte, und qualvolle Wogen des Schmerzes rollten durch seine Brust. »Genau. Auf dieselbe Weise, wie du Mom gerettet hast.«
    Jacen kniff die Lippen zusammen. »Ich weiß nicht, warum du weiterhin darauf beharrst, etwas so Schmerzliches zu glauben«, sagte er. »Aber gut, lass uns einen Moment lang so tun, als hättest du recht. Warum hätte ich das machen sollen?«
    »Du kannst ruhig zugeben, dass du sie getötet hast , Jacen. Wenn du dazu fähig warst, kannst du genauso gut auch dazu stehen.«
    »Vielleicht, wenn du endlich anfängst, mich Colonel zu nennen«, entgegnete Jacen. »Aber wie immer du das Ganze auch nennst, warum hätte ich so etwas tun sollen?«
    »Weil sie wusste, dass du mit Lumiya unter einer Decke steckst«, erwiderte Ben. »Du musstest sie zum Schweigen bringen.«
    Jacen schüttelte den Kopf. » Denk nach , Ben. Hätte deine Mutter vermutet, dass ich mit Lumiya gemeinsame Sache mache, hätte sie es dann nicht irgendjemandem erzählt? Dann wäre ein ganzes Team von Jedi-Meistern losgezogen, um mich zu erledigen, nicht bloß deine Mutter.«
    Bei dieser Bemerkung legte sich Bens Stirn in Falten. Er wusste, warum seine Mutter Stillschweigen bewahrt hatte: Weil er sich geschämt hatte, seinem Vater von Jacens Tändelei mit Lumiya zu erzählen, da er damit zugegeben hätte, was für ein Nerfkopf er gewesen war; seine Mutter hatte lediglich versucht, sein Geheimnis zu wahren. Aber das wusste Jacen nicht. Jacen war der Ansicht, dass Bens Mutter, wenn sie tatsächlich von Lumiya gewusst hätte, seinem Vater natürlich davon erzählt hätte – ihm, und jedem anderen Jedi-Meister mit einem funktionstüchtigen Komlink. Von daher hätte Jacen nicht angenommen, dass die Sache unter dem Tisch blieb, indem er sie tötete.
    »Ich weiß nicht«, sagte Ben. »Vielleicht wolltest du eine Rechnung mit ihr begleichen.«
    Jacen runzelte enttäuscht die Stirn. »Da solltest du mich eigentlich besser kennen. Es gibt bloß einen einzigen Grund, warum ich jemals etwas derart … Schwerwiegendes tun würde: zum Wohle der Galaxis.«
    In Ben loderten Flammen der Wut empor. »Mom zu töten, war nicht zum Wohl der Galaxis!«
    »Und ich habe sie nicht umgebracht«, entgegnete Jacen ruhig. »Abgesehen davon sprechen wir hier ohnehin bloß hypothetisch. Wenn du der Galaxis Frieden bringen könntest, indem du dein eigenes Leben opferst – zum Beispiel, um mich zu eliminieren –, würdest du es tun?«
    »Ohne eine Sekunde zu zögern«, gab Ben zurück. »Selbst, wenn das die Galaxis nicht retten würde.«
    »Beschränken wir uns doch auf vernünftige Opfer«, sagte Jacen. »Also, wenn du stattdessen jemand anderen töten müsstest – jemanden wie deine Mutter –, um der Galaxis Frieden zu bringen, würdest du es tun?«
    »Das ist eine dämliche Frage!«, brüllte Ben. »Meine Mutter zu töten hat niemandem Frieden gebracht! Die Galaxis ist jetzt noch schlimmer dran als vor deinem Mord.«
    »Das tut nichts zur Sache«, sagte Jacen. »Und ich habe sie nicht getötet . Ich habe dich gefragt, ob du es tun würdest – ob du das Leben deiner Mutter gegen galaktischen Frieden eintauschen würdest.«
    Ben schwieg, aus Angst davor, dass er irgendwie aufhören würde, Jacen für seine Tat zu hassen, wenn er auch nur ansatzweise den Eindruck erweckte zu akzeptieren, dass der Tod seiner Mutter … notwendig gewesen war.
    Nach einem Moment sagte Jacen: »Die Sache hat keinen Haken, Ben. Wirklich nicht.«
    Dennoch fand Ben es schwer zu antworten. Die Wahrheit war, dass er genau die Art von Tausch gemacht hatte, von dem sein Cousin sprach. Er hatte es schon zweimal getan. Zuerst hatte er versucht, Jacens Vertrauen zu gewinnen, indem er vorschlug, dass Jacen die Solusars und andere Erwachsene auf Ossus umbringen solle, anstatt die gesamte Akademie auszulöschen. Und erst vor kurzem – zumindest dachte er, dass es noch nicht lange her war – hatte er neben Jacen auf der Brücke gestanden und ihm geraten, mit der Anakin Solo die Wookiee-Städte ins Visier zu nehmen. Und warum hatte Ben das getan? Um den Argwohn seines Cousins zu zerstreuen, damit er Jacen umbringen und diesem Krieg so ein Ende bereiten konnte.
    Als Ben weiterhin schwieg, hakte Jacen nach. »Du kannst darauf nicht antworten, weil es selbstsüchtig wäre, sich zu weigern, sogar böse. Wie könntest du nicht bereit sein, ein Leben zu

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