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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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gegen die Wand geschleudert hatte, und just in diesem Moment dröhnte die Stimme eines Sicherheitsoffiziers durch die Tür, um Staatschef Omas’ Angreifer darüber zu informieren, dass sie komplett umzingelt waren.
    Omas’ Augen zuckten zur Panzertür hinüber. »Beeilen Sie sich!«, rief er, während er sich zu Boden warf und Ben damit verblüffte, dass er mit der Blasterpistole in Händen wieder auftauchte. »Er will mich umbringen!«
    Der Staatschef feuerte in Bens Richtung; er zielte nicht besonders gut, aber zumindest gut genug, dass Ben sein Lichtschwert einschalten und die Salven abwehren musste.
    »Warten Sie!«, rief Ben Omas zu. »Sie verstehen nicht!«
    Das laute Bumm der Türsprengladung schallte aus der Nische, durch die Ben das Arbeitszimmer betreten hatte. Die Detonation war nicht stark genug, um die Panzertür aus den Angeln zu reißen, sorgte jedoch dafür, dass Ben den Blick einen Moment lang von seinem Angreifer abwandte.
    Und dieser Moment genügte Omas, um auf die Füße zu kommen, vorzustürmen und zu feuern, während er lauthals um Hilfe rief. Ben wich zurück, benutzte sein Lichtschwert, um die Energieladungen des Staatschefs beiseitezuschlagen, und fand sich rasch mit dem Rücken zur Wand wieder.
    Auf der anderen Seite der Tür ertönte eine weitere Sprengladung – lauter diesmal. Omas kam weiter auf ihn zu, ging geradewegs auf Ben los und feuerte in einem fort, nicht auf seine Brust, wie man es tat, wenn man die Absicht hatte, jemanden zu töten, sondern auf seinen Bauch.
    Ben trat zur Seite, rutschte an der Wand entlang und rief dem Staatschef weiterhin zu, damit aufzuhören, und er begriff nicht, was Omas vorhatte, bis ein drittes, gewaltiges Bumm! die Panzertür erbeben ließ. Der Staatschef warf sich nach vorn – nicht auf Ben, sondern gegen die Wand neben ihm, wo die Klinge von Bens Lichtschwert in Bauchhöhe hing.
    Ben deaktivierte die Klinge und sah, wie Omas neben ihm gegen die Wand krachte, dann erfüllte der grässliche Gestank von verbranntem Fleisch seine Nasenlöcher, und er wusste, dass er zu langsam gewesen war. Der Staatschef rutschte neben ihm zu Boden; unmittelbar unter seinem Brustkorb rauchte eine schreckliche Wunde, die sich von der Mitte des Oberkörpers bis zur Seite hinzog. Er warf seine Blasterpistole beiseite, bevor er mit schmerztrüben Augen zu Ben aufschaute.
    »Es gab keine andere …« Omas brach ab, hustete Blut und Rauch, ehe er mühsam fortfuhr. »Die einzige Möglichkeit, an ihn heranzukommen.«
    Eine weitere Explosion – dieses Mal ein ohrenbetäubendes Bäng! – dröhnte aus Richtung der Panzertür, und Rauchfetzen waberten aus der Nische.
    Omas wandte sich dem Lärm zu. »Geh, Ben«, sagte er. »Und vergib mir.«
    » Ihnen vergeben?« Ben fiel auf die Knie und besah sich Omas’ Verletzung gerade lange genug, um zu wissen, dass der Staatschef genau das erreicht hatte, was er beabsichtigt hatte – eine Wunde, die in jedem Fall tödlich war, aber erst nach dreißig oder vierzig Sekunden. »Ich bin es, der Sie um Vergebung …«
    Der Rest des Satzes ging in einem donnernden Ka-Bumm unter, das Bens Ohren klingeln ließ, dann erbebte das gesamte Arbeitszimmer, als die Panzertür schließlich nachgab und gegen die Wand und auf den Boden krachte. Ben, der wusste, was als Nächstes kommen würde, erhob sich und drückte sich neben der Nische gegen die Wand. Als wie erwartet zwei handgroße Kugeln durch den Rauch segelten, packte er sie mit der Macht und schleuderte sie durch die Nische nach draußen in den Korridor zurück.
    Die silbrig-weißen Blitze der explodierenden Betäubungsgranaten erhellten den Rauch nahe der Nische, und Ben spürte, wie die Präsenzen von gut einem Dutzend Sicherheitsbeamten vor Überraschung, Angst und Verwirrung erzitterten. Er aktivierte sein Lichtschwert, trat in die Nische und machte halb laufend, halb springend einen Satz über die verbogene Panzertür hinweg, um dann an einem Dutzend Lebewesen vorbeizuhuschen, die draußen im Gang umherstolperten, ihre Helme umklammert hielten und stöhnten.
    Stehen zu bleiben, um ihnen zu helfen, kam nicht infrage. Omas würde bloß noch zehn oder fünfzehn Sekunden durchhalten, und so lange hätte Ben allein schon gebraucht, bloß um den benommenen Sicherheitsbeamten klarzumachen, dass sie in Gefahr schwebten. Er spurtete den aus dem Apartment hinausführenden Korridor hinunter und fühlte sich genauso schuldig und beschämt, wie er es zu diesem Zeitpunkt der Operation erwartet hatte

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